5i6
IO. GUTACHTEN FUR DEN HAMBURGER RAT
substantia summi christiani imperii, inter haec autem est et Constitutio et reforma-
tio religionis, wie vor dargethan1.
Zum anderen haben die keiser solchen freihen Stetten weniger gewalts nit wöllen
zustellen, dann zuuor des reichs amptleut haten, als die noch von Houe in den Stet-
ten gesetzet wurden; den selbigen ist aber auffgelegt gewesen, die bischoue vnd cle-
ricos anzuhalten, das sie jrenn dienst vermöge der Canonum verrichteten, vnnd
jnnen nit nachzulassen2, denselbigen zu verlassen oder zu verkeren3, wie vor an-
gezeigt™4.
Zum dritten haben die keiser auch nit macht gehapt, den gemeinden Christi jr
göttlich recht mit jrem vorbehalten zu schmeleren vnd einzuthun. Singulae autem
Ecclesiae iure divino et naturae possunt et debent Episcopos et clericos, cum palam
desunt officio suon et ministerium suum peiwertunt vel sunt notorie vitiosi, ab usu
bonorum suarum ecclesiarum depellere, maxime cum deest Synodi vel aliud compe-
tens iudicium. Dum enim iudex et vindex ordinarius deest, licet cuique I z&/v I depel-
lere ea, quae ad perniciem suam tendunt. Et hoc ius a Domino quoque sancitum est,
cum dixit oves suas alienos non audire, sed fugere ab illis°5. Iam alienis nefas est et
sacrilegium permittere, quae sunt Ecclesiarum. Quae enim consecrata semel deo
sunt, in nullos prophanos nedum impios usus converti possunt.6
Zum vierden ists gewiß ex pragmatica Caroli Magni, data Ecclesiae Bremensi,
quam Krantz7 inseruit suae Saxoniae lib. 2. Cap. i58, quod hic imperator Saxones
a se devictos suae pristinae libertati restituit. So er sie dann hat christen gemacht, so
hat er auch gewolt, das sie jre freiheit christlich gebrauchten, vnnd wie jnp annderen
also furnemlich der religion halben versehung bey den jren theten, das die selbige
christlich vnd wol bestellet vnd gehalten wurde.
Vnnd obq schon dise libertet durch krieg vnd vnfalle9 her naher etwan geschwe-
chert10 ist worden, so aber doch die Statt die11 wider eroberet, hat sie jr kein keiser
oder landsfurst zu schmeleren, weil12 sie das nit verwurcket. Dann auch der keiser
m) davor am linken Rand: Quomodo oporteat Episcopos.
n) danach gestr.: ab usu.
o) davor am linken Rand: Johan. io.
p) über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
q) danach gestr.: sie.
1. Vgl. oben S. 511,15-512,11.
2. zuzulassen, zu erlauben, zuzugestehen.
3. Vgl. Nov. 6, besonders den Abschnitt ClCiv III, S.46,36-47,12 im Epilogus.
4. Vgl. oben Anm. 1.
5. Joh 10,5; Bucer zitiert diese Bibelstelle auch m seiner Replik auf Heinrich von Braunschweig-
Wolfenbüttel (vgl. oben S. 122,22 f.) sowie m seinem Werk >Von Kirchengütern< (vgl. oben S.422,
Anm. 4).
6. Vgl. Lev 22,15-16 und 27,28.
7. Zu ihm vgl. oben S. 510, Anm. 8.
8. Vgl. Krantz, Saxonia, Bl. eib-e2b.
9. Unheil, Unglück.
10. geschwächt, vermindert.
11. sc. die Libertät, die Freiheit.
12. solange.
IO. GUTACHTEN FUR DEN HAMBURGER RAT
substantia summi christiani imperii, inter haec autem est et Constitutio et reforma-
tio religionis, wie vor dargethan1.
Zum anderen haben die keiser solchen freihen Stetten weniger gewalts nit wöllen
zustellen, dann zuuor des reichs amptleut haten, als die noch von Houe in den Stet-
ten gesetzet wurden; den selbigen ist aber auffgelegt gewesen, die bischoue vnd cle-
ricos anzuhalten, das sie jrenn dienst vermöge der Canonum verrichteten, vnnd
jnnen nit nachzulassen2, denselbigen zu verlassen oder zu verkeren3, wie vor an-
gezeigt™4.
Zum dritten haben die keiser auch nit macht gehapt, den gemeinden Christi jr
göttlich recht mit jrem vorbehalten zu schmeleren vnd einzuthun. Singulae autem
Ecclesiae iure divino et naturae possunt et debent Episcopos et clericos, cum palam
desunt officio suon et ministerium suum peiwertunt vel sunt notorie vitiosi, ab usu
bonorum suarum ecclesiarum depellere, maxime cum deest Synodi vel aliud compe-
tens iudicium. Dum enim iudex et vindex ordinarius deest, licet cuique I z&/v I depel-
lere ea, quae ad perniciem suam tendunt. Et hoc ius a Domino quoque sancitum est,
cum dixit oves suas alienos non audire, sed fugere ab illis°5. Iam alienis nefas est et
sacrilegium permittere, quae sunt Ecclesiarum. Quae enim consecrata semel deo
sunt, in nullos prophanos nedum impios usus converti possunt.6
Zum vierden ists gewiß ex pragmatica Caroli Magni, data Ecclesiae Bremensi,
quam Krantz7 inseruit suae Saxoniae lib. 2. Cap. i58, quod hic imperator Saxones
a se devictos suae pristinae libertati restituit. So er sie dann hat christen gemacht, so
hat er auch gewolt, das sie jre freiheit christlich gebrauchten, vnnd wie jnp annderen
also furnemlich der religion halben versehung bey den jren theten, das die selbige
christlich vnd wol bestellet vnd gehalten wurde.
Vnnd obq schon dise libertet durch krieg vnd vnfalle9 her naher etwan geschwe-
chert10 ist worden, so aber doch die Statt die11 wider eroberet, hat sie jr kein keiser
oder landsfurst zu schmeleren, weil12 sie das nit verwurcket. Dann auch der keiser
m) davor am linken Rand: Quomodo oporteat Episcopos.
n) danach gestr.: ab usu.
o) davor am linken Rand: Johan. io.
p) über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
q) danach gestr.: sie.
1. Vgl. oben S. 511,15-512,11.
2. zuzulassen, zu erlauben, zuzugestehen.
3. Vgl. Nov. 6, besonders den Abschnitt ClCiv III, S.46,36-47,12 im Epilogus.
4. Vgl. oben Anm. 1.
5. Joh 10,5; Bucer zitiert diese Bibelstelle auch m seiner Replik auf Heinrich von Braunschweig-
Wolfenbüttel (vgl. oben S. 122,22 f.) sowie m seinem Werk >Von Kirchengütern< (vgl. oben S.422,
Anm. 4).
6. Vgl. Lev 22,15-16 und 27,28.
7. Zu ihm vgl. oben S. 510, Anm. 8.
8. Vgl. Krantz, Saxonia, Bl. eib-e2b.
9. Unheil, Unglück.
10. geschwächt, vermindert.
11. sc. die Libertät, die Freiheit.
12. solange.