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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 12): Schriften zu Kirchengütern und zum Basler Universitätsstreit (1538 - 1545) — Gütersloh, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.30233#0561
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I zov I DemJ fr[ommen] E[hrsamen] weysen herren, H[errn] Iacobus Meyer1, Bur-
germeyster zu Basel, meinem besonders gunstigen herren:
I ir I Der herre gebe vnß, vnßer selb vnd aller anfechtungen zu verleugnen vnd ime2
gentzlich zu ergeben vmb seinet willen allein, auch den torechten3 alles nit allein zu
5 leyden vnd thün, sonder auch zu werden vnd sein4. Amen.
Wir haben erfaren, das bey denen von der vniuersitet auch vrsachen vermercket
worden sind, der halben die diener des worts5 ab dem schewen, das sie sich solten
inen etwas verpflichten. Dise vrsachen aber hetten vnsers achtens wol mogen füglich
hingenomen werden, wa nit zu fil verdachts zu beden teylen Vnd Carlostadts6,
io auch M[eister] Wolfen7 ongerade vnd des rectors8 nit so berathene meysterschafft,
dann auch etlicher von brudern zu fil sorg fur nötige6 freyheyt im weg gelegen we-
ren. Dise anstöß sind aber auch dermassen herfurgebrochen, das wir vnß nit wol
desmals9 trosten möchten, I iv I das die sachen konden des orts gentzlich verrichtet
a) davor am linken Rand von anderer Hand senkrecht: Kylchen vnnd Schul belangennd.
b) von Bucer undeutlich korr.

1. Jakob Meyer, genannt »zum Hirzen«, geb. 1473, gest- 1541; er bekleidete mehrmals das Amt
des Basler Bürgermeisters. Zu lhm vgl. Meyer, Bürgermeister Jakob Meyer; Teuteberg, Jakob
Meyer; Bernoulli, Meyer; vgl. auch HBBW II, S.276, Anm. 1, BCor V, Nr. 381, S. 210-222 sowie
Friedrich, Paleographical Problems, S. 103—105.
2. ihm.
3. törichten.
4. Vgl. I Kor 1,25.27 und 9,22 (vgl. hierzu Lenz I, Nr.47, S. 136 und BDS 9,1, S. 81) sowie II Kor
11,16.
5. sc. die Basler Pfarrer. Bucer meint in erster Lime wohl den Antistes Oswald Myconius und Si-
mon Grynaeus (vgl. oben die Einführung, S. 543—548).
6. Andreas Bodenstein, nach seinem Geburtsort Karlstadt genannt, geb. um 1486, gest. 1541; seit
1505 m Wittenberg, wo er 1511 Theologieprofessor wurde. Bis Ende 1521 war er ein Mitstreiter Lu-
thers und Melanchthons bei der Durchsetzung der Reformation m Wittenberg. Meinungsverschie-
denheiten mit diesen aber führten 1524 zu seiner Vertreibung aus Kursachsen. Nach Aufenthalten
m Straßburg, Basel, Rothenburg ob der Tauber, Kiel und Ostfriesland wurde er 1530 Diakon in Zü-
rich am Großmünster und Spitalseelsorger. Im Jum 1534 wurde er Professor für Altes Testament
und Pfarrer an St. Peter m Basel. Sein Verhältnis zu den Straßburger Reformatoren war spätestens
seit Ende 1524 belastet (vgl. Scbieß, Briefwechsel I, Nr. 87, S. 115). Zu seinem Wechsel nach Basel
vgl. Vischer, Die Lehrstühle, S. 11; Bonjour^ Die Universität Basel, S. 122; Gauss, Basilea, S. 94; Basi-
lea reformata 2002, S. 211.
7. wahrscheinlich Wolfgang Wissenburg, geb. 1496, gest. 1575; Studium der Theologie m seiner
Vaterstadt Basel seit 1510, Pfarrer am Spital seit 1518, Dozent für Mathematik an der Universität ab
1520, Pfarrer an St. Theodor seit 1529. Zu ihm vgl. HBBWIII, S. 150, Anm. 1; Gauss, Basilea, S. 165;
Basilea reformata 2002, S. 337.
8. Hieronymus Artulf, Professor für Medizin, war seit 1538 Rektor der Universität Basel; vgl.
Burckhardt-Biedermann, Die Erneuerung der Universität zu Basel, S.446 und HBBW III, S. 157,
Anm. 14.
9. damals.
 
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