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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 12): Schriften zu Kirchengütern und zum Basler Universitätsstreit (1538 - 1545) — Gütersloh, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.30233#0595
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13. BEGLEITSCHREIBEN BUCERS, CAPITOS, CALVINS UND STURMS

591

sDas fierde, das man nit mit vergeben titelen die welt anfahe zu bedören, wie bis her
beschehen, da man vmb gunst vnd gelt Doctor vnd magister gemacht het, die nichts
weniger haben verrichten moegen, dan1 disse Titelen erforderen.5
Also haben wir auch herwider bei vfnseren] gunstigen herren von der vniuersitet
anders nicht vernemen konden, dann das sei2 kein andere anrichtung der schulen
begeren, dan da durch der dienst der kirchen in alle wege gefurdret vnd nierget in
verhindret, vnd das auch alle vrteyl vnd gericht vber alle lere vnd dienst der kirchen
entlich3 bey der kirchen bleibe, I 2V I Auch das keine andere disputationen angericht
werden, dan in denen mit recht Christlicher weyß die warheit bas erleutert vnd alle
gegenwurff4, so die widerwertigen1 vnser5 hfeiligen] religion vffbringen6 oder
den klein verstendigen furfallen, liechter vnd bestendiger vffgeloset werden.
Vnd was sie fur schul ordnung selb erstlich furgeben oder her naher von den her-
ren deputaten angenomen werden, das sie in den selbigen nichts anders suchen oder
furhaben, dan wie die studia hie christlich gefurdret beide7 bei heymischen vnd
frembden, die sie meinen, desto lieber her komen werden, wo die schul ordnung vnd
regierung meer nach gemeinem brauch, der an im selb nit onchristlich vnd noch in
den Christlichen schulen als Wittenberg8, Marpurg9 vnd Thuwingen10 gehalten
wurde, angerichtet wurde.
s) —s) vom unteren Seitenrand eingewiesen.
t) konj. für schwer lesbares Wort (vgl. jedoch die fast identische Formulierung bei demselben
thematischen Zusammenhang m Nr. 12, oben S. 576,16).
1. als.
2. sie.
3. schließlich, letzten Endes, eigentlich.
4. Einwände.
5. sc. unserer.
6. anführen, vorbringen.
7. beide ... vnd: sowohl... als auch.
8. Die noch unedierten Statuten der Umversität Wittenberg werden m Friedensburg, Geschichte
der Universität Wittenberg, S. 1—249 ausführlich besprochen; vgl. auch Lück, Universität Witten-
berg, S. 232—235; Wriedt, Die Anfänge der Theologischen Fakultät Wittenberg; Stievermann, Wit-
tenberg als Universitätsstandort; Nieden, Wittenberger Anweisungen zum Theologie-Studium so-
wie die weiteren Beiträge in Dingel/Wartenberg, Die Theologische Fakultät Wittenberg.
9. Zur Organisation der Universität Marburg vgl. Hildebrand, Urkundensammlung; Herme-
link, Die Universität Marburg, S. 1—21; Schneider, Universität Marburg, S.68f.
10. sc. Tübingen; vgl. etwa die Statuten der dortigen Artistenfakultät von 1536 (Urkunden zur
Geschichte der Universität Tübingen, S. 381—401) sowie die 1538 erstellten Statuten der theologi-
schen Fakultät (ebd., S. 270—273). Zur Gradverleihung heißt es dort: »Arrogantia ignorantiae co-
mes, radix es omnium errorum. Nemo lgitur mdoctus, imperitus ad honores, lgnorantia pecunia
redempta, sed commendatus virtute et eruditione sua admittatur. Candidatus Theologiae consensu
totius Theologicae facultatis consilii specimen publicum publica disputatione suae eruditionis dato.
Deinde inscribitur albo facultatis. Libn duo ex veten ac novo Testamento assignantur, quos publice
profiteatur, fide data inprimis, trienmo si magister fuerit, sin minus quadrienmo se studiose diligen-
ter Professores sacrarum literarum audivisse, neglexisse huius doctrinae horas nullas. Et si quas neg-
lexerit, narret, det pro neglectis poenam. Disputationibus interfuisse ab mitio ad finem usque. Nec
baccalaureorum, quos vocant, lectiones contempsisse sed complevisse« (ebd., S.271).
 
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