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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 14): Schriften zu Täufertum und Spiritualismus 1531 - 1546 — Gütersloh, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30651#0029
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1. verteidigung der kindertaufe gegen marpeck

deren kinder ᶜ auch güts thun, die sy in der warheyt geliebt | 1 ᵛ / 726 |Habenn;
das hat er zugesagt jm ersten gebot ¹ der zehen gebot: Dann alß er sagt,
das sein zorn, der über die in ² hassen gath, biß ins drit vnnd viert geschlecht
weren soll ³ ,verheyßt er ᵈ ,das sein güte, so über die jn lieben gaht, weren soll
biß jns tausentest geschlecht ⁴ .

6.Ettliche wöllen diß so vßlegen, das zornn vnnd güte Gottes gehe über die
kinder, nach dem ⁵ sie für sich selb Gott lieben oder hassen, welches wol war
an im ⁶ selbs, ist aber hie nit gemeynet, dann der Herr sunst keynn zal der geschlecht
hette setzen dörffen, die weyl diß in Ewigkeyth also ist, das der
zornn gottes ob denen, die jn hassen, schwebet vnnd die gnad ob denen, die
in lieben. Der Herr hat hie ᵉ ,wie an vil orten meer, diß wöllen anzaygen, das
er lasset bed ⁷ seine rach vnnd güte denen, die jn hassen oder lieben, auch vff
jre nachkomen gerathen, da her dan so offt gelesen wirdt: vmb meins knechts
Abrahams, Jacobs, Dauids vnnd der gleychen willen, thue ich euch dise
gnad ⁸ .

7. Diß hat der heylig Paulus auch bedacht, da er der glaubigen kinder heylig
heyst, 1. Cor. 7[14]. Da her hat der herr auch der guten leüt kinder, die jm ᶠ
glaubten vnnd seynes segen begerten, so frintlich angenomen vnnd gesegnet
⁹ ,das ist: an ¹⁰ allenn zweyffel die götlich gnad gewünschet, vnnd das auß
Rechter erkentnuß vnnd nit vergebens. | 2 ʳ / 727 |

8.Nun, wie wol aber dem also, das der Herr vnder den kindern der seynen
am meysten alweg erwölet ¹¹ ,damit er sich beweyset auch der jren gott zu
sein, wie wier das by vnns selbs auch sehen, ob schon nit aller Christen kinder

c) vor dem linken Rand nachgetragen; Jean Rott (QGT VII [Elsaß I], S. 396,36) vermutete
im Konzept dieser Ausfertigung: iren kinderen.
d) von Hand 2 (möglicherweise derjenigen Marpecks; vgl. QGT 7 [Elsaß I], S. 410,37–

411,5) imWortzwischenraum nachgetragen.
e) korr. aus: die.
f) korr. aus: jnn.

1. Ex 20,2–3 und Dtn 5,6–7. Bucers Zählung der zehn Gebote variierte im Laufe der
Jahre; in diesem Text entspricht sie wohl noch der Zählung, die in BDS 1,S.269,1–19 zu finden
ist; bereits 1534 teilt er aber das erste und das zweite Gebot anders ein (vgl. BDS 6,3,
S. 97,7f.); eine wiederum andere Zählung verwendet er 1537 (vgl. BDS 6,3, S. 209,17–19);
grundlegend hierzu: Reicke, Die zehn Worte, S.4 und 48f.
2. die in: diejenigen, die ihn.
3. Ex20,5 und 34,7; Num 14,18; Dtn 5,9.
4. Ex 20,6 und 34,7; Dtn 7,9.
5. dementsprechend, ob.
6. sich.
7. bed ... vnnd: sowohl ... als auch.
8. Kein wörtliches Zitat; vgl. Gen 26,24; IReg 11,13.35; IIReg 19,34 und 20,6; Jes 37,35
und 45,4.
9. Vgl. Mt 19,13–15 par.
10. ohne.
11. Vgl. oben S.24, Anm. 6.

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