Nr. 7
Antwort Bucers auf Bernhard Rothmann
Quid de baptismate infantium iuxta scripturas dei sentiendum
18.Dezember 1533
Einleitung
1. Entstehung und Inhalt
Am 30.November 1533 schloß Martin Bucer einen Brief an Heinrich Bullinger niedergeschlagen
mit der Bemerkung, die Stadt Münster werde »elend zerrüttet« und
er gebe sich gewaltige Mühe, derselben zu helfen ¹ .Sonahm der Straßburger Reformator
auf die im Entstehen begriffene, im folgenden edierte Schrift Bezug. Unmittelbar
veranlaßt wurde sie durch einen Brief Bernhard Rothmanns ² an Bucer vom
August oder September 1533 ³ ,inwelchem der Münsteraner Prediger bei seinem
Straßburger Kollegen um Verständnis für seine Zweifel an der Kindertaufe warb
und ein Plädoyer für die erwachsene Bekenntnistaufe hielt ⁴ .Inden Monaten davor
hatte der Stadtsyndikus Johann von der Wyck ⁵ zwischen der immer radikaler werdenden
Bewegung in Münster und dem Schmalkaldischen Bund zu vermitteln versucht
⁶ .Vor allem durch die Einschaltung auswärtiger Theologen hoffte er, einen
mäßigenden Einfluß auf Rothmann auszuüben. Möglicherweise von ihm veranlaßt
ist ein Gutachten Marburger Theologen ⁷ vom Juni oder Juli 1533,inwelchem diese
sich zu der Münsteraner Kirchenordnung ⁸ vom April 1533 kritisch äußern. Nachdem
Rothmann und seine Mitprädikanten am 24.Juli auf dieses Gutachten mit einer
trotzigen ›Wydder Andwurt‹ ⁹ reagierten, organisierte von der Wyck am 7. und 8.
August 1533 eine Disputation zwischen Rothmann und dem evangelisch gesinnten
1. »Monasterium tumultuatur misere. Cui consulimus magno labore« (HBBW III, S. 236,11 f.;
QGT 8 [Elsaß II], S.218,5); vgl. auch Bucers gleichzeitige Briefe an Leo Jud (QGT 8 [Elsaß II],
S. 215,20–25) und an Ambrosius Blarer (Schieß, Briefwechsel I, Nr. 378, S.444; QGT 8 [Elsaß II],
S.218,11).
2. Zuihm und zu seinem Straßburg-Besuch im Mai 1531 vgl. unten S.371, Anm. 2.
3. Zur Datierung vgl. Brecht, Theologie Bernhard Rothmanns, S.68.
4. Vgl. die zahlreichen wörtliche Zitate aus dem Brief Rothmanns in Bucers Abhandlung, unten
S. 384,10–14, S. 392,16–19, S. 393,22–26, S. 394,19–21, S. 395,8 f., S. 396,6–14, S. 398,7–19,
S.401,14–16, S.402,21–29 und S.406,11–14.
5. Zuihm vgl. unten S.370, Anm. 2.
6. Klötzer, Täuferherrschaft von Münster, S.43.
7. Dieses ist nicht mehr erhalten.
8. Edition in: Stupperich, Schriften Bernhard Rothmanns, S.127–129.
9. Edition in: Stupperich, Schriften Bernhard Rothmanns, S. 130–138, auf der Grundlage der
Handschrift Straßburg StArch, AST 174 (Varia Ecclesiastica IX), Nr. 20, fol.217 ʳ –233 ᵛ ,einer Abschrift
von unbekannter Hand, in die Bucer einige wenige Stichworte am Rande eingetragen hat.
Antwort Bucers auf Bernhard Rothmann
Quid de baptismate infantium iuxta scripturas dei sentiendum
18.Dezember 1533
Einleitung
1. Entstehung und Inhalt
Am 30.November 1533 schloß Martin Bucer einen Brief an Heinrich Bullinger niedergeschlagen
mit der Bemerkung, die Stadt Münster werde »elend zerrüttet« und
er gebe sich gewaltige Mühe, derselben zu helfen ¹ .Sonahm der Straßburger Reformator
auf die im Entstehen begriffene, im folgenden edierte Schrift Bezug. Unmittelbar
veranlaßt wurde sie durch einen Brief Bernhard Rothmanns ² an Bucer vom
August oder September 1533 ³ ,inwelchem der Münsteraner Prediger bei seinem
Straßburger Kollegen um Verständnis für seine Zweifel an der Kindertaufe warb
und ein Plädoyer für die erwachsene Bekenntnistaufe hielt ⁴ .Inden Monaten davor
hatte der Stadtsyndikus Johann von der Wyck ⁵ zwischen der immer radikaler werdenden
Bewegung in Münster und dem Schmalkaldischen Bund zu vermitteln versucht
⁶ .Vor allem durch die Einschaltung auswärtiger Theologen hoffte er, einen
mäßigenden Einfluß auf Rothmann auszuüben. Möglicherweise von ihm veranlaßt
ist ein Gutachten Marburger Theologen ⁷ vom Juni oder Juli 1533,inwelchem diese
sich zu der Münsteraner Kirchenordnung ⁸ vom April 1533 kritisch äußern. Nachdem
Rothmann und seine Mitprädikanten am 24.Juli auf dieses Gutachten mit einer
trotzigen ›Wydder Andwurt‹ ⁹ reagierten, organisierte von der Wyck am 7. und 8.
August 1533 eine Disputation zwischen Rothmann und dem evangelisch gesinnten
1. »Monasterium tumultuatur misere. Cui consulimus magno labore« (HBBW III, S. 236,11 f.;
QGT 8 [Elsaß II], S.218,5); vgl. auch Bucers gleichzeitige Briefe an Leo Jud (QGT 8 [Elsaß II],
S. 215,20–25) und an Ambrosius Blarer (Schieß, Briefwechsel I, Nr. 378, S.444; QGT 8 [Elsaß II],
S.218,11).
2. Zuihm und zu seinem Straßburg-Besuch im Mai 1531 vgl. unten S.371, Anm. 2.
3. Zur Datierung vgl. Brecht, Theologie Bernhard Rothmanns, S.68.
4. Vgl. die zahlreichen wörtliche Zitate aus dem Brief Rothmanns in Bucers Abhandlung, unten
S. 384,10–14, S. 392,16–19, S. 393,22–26, S. 394,19–21, S. 395,8 f., S. 396,6–14, S. 398,7–19,
S.401,14–16, S.402,21–29 und S.406,11–14.
5. Zuihm vgl. unten S.370, Anm. 2.
6. Klötzer, Täuferherrschaft von Münster, S.43.
7. Dieses ist nicht mehr erhalten.
8. Edition in: Stupperich, Schriften Bernhard Rothmanns, S.127–129.
9. Edition in: Stupperich, Schriften Bernhard Rothmanns, S. 130–138, auf der Grundlage der
Handschrift Straßburg StArch, AST 174 (Varia Ecclesiastica IX), Nr. 20, fol.217 ʳ –233 ᵛ ,einer Abschrift
von unbekannter Hand, in die Bucer einige wenige Stichworte am Rande eingetragen hat.