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1. verteidigung der kindertaufe gegen marpeck
des todt du nun solt geteüffet sein vnnd von vatter vnnd Sun mitt jrem h[eiligen]
geyst entpfachen, der dich füre vnnd leütte ¹ in alle ᵏ warheit. Jn dem
wirt fürnemlich nichts anders, dann das vnns gott ˡ gibt, fürtragen, wie auch
im abentmal in disen worten: »Nement, essend, das ist mein leyb« ² ,»thun
mier das zur gedachtnuß ᵐ³ «, das ist: zu verkinden meinen todt ⁴ .Jnwelchem
aber wir vnnß mer erinneren, was vnns der herr gethon hatt, dann das
wir jm thun sollen. Gott aber weyß wol, das wir jm | 13 ᵛ / 750 |nichs thun kinden
⁵ oder vnnß jm begeben, wyr ⁿ erkennen dan vor ⁶ durch waren glauben,
was er vnns gethan hat, thut vnnd noch thun ᵒ will vnnd wie er sich vnnß
durch seynen sun ergeben hat. Es ist ein alter jrtümb, meynen, so die leütt sich
hoch verbinden, so thüe es ettwas, da her dan so vill eyd by den priesteren
vnnd so herliche professionen ⁷ by den ordensleütten vff kommen seindt;
was hat man aber mit vßgericht? Der mensch ist ein lugner von art ⁸ vnnd kan
nichts gutts leysten ⁹ ;darumb der ware geyst der menschenn zeügen wenig
achtet; der halb Johannes auch von der göttlichen zeugnüß redet ¹⁰ .
Wa aber ie gemeint würde, vnser zeugnüß thet ettwas, so hette mans doch
auch by dem kindertauff zeügen die, so das kindt vffopfern ᵖ ,das Christus q
allein ʳ der sey, der sälig mache vnnd in des todt wyr alle müssen geteüffet
werden ¹¹ .Dem nach so haben die erwachsnen das abentmal, by dem sy für
sich selb auch zu zeügen, ˢ wie wol der herr ernstere zeugknuß erfordert, nemlich
die lieb, mit dero keiner falsch zeugen kan ˢ vnnd sich als ein jünger Christi
dargeben, so er keiner ist.
k) Dittographie: in alle in alle.
l) von Hand 2 (vgl. oben S. 25, textkritische Anmerkung d) über der Zeile nachgetragen
und eingewiesen.
m) konj. für: gegedachtnuß.
n) Dittographie: wyr wir.
o) danach gestr.: thut vnnd noch.
p) mit Rott (QGT 7 [Elsaß I], S. 408,22) konj. für wohl fälschlich: vffopfer.
q) konj. für wohl fälschlich: Christüs.
r) mit Rott (QGT 7 [Elsaß I], S.408,40) konj. für wohl fälschlich: allen.
s)–s) vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen; kan: Dittographie (Marginalie
und Haupttext).
1. leite.
2. Mt26,26 par.
3. Lk 22,19; IKor 11,24–25.
4. I Kor 11,26.
5. können.
6. zuvor.
7. Gelübde.
8. Vgl. Ps 116,11 und Röm 3,4.
9. Vgl. Röm 7,18 und 3,10–12.
10. IJoh 5,9–11.
11. Röm 6,3 und Kol 2,12.
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1. verteidigung der kindertaufe gegen marpeck
des todt du nun solt geteüffet sein vnnd von vatter vnnd Sun mitt jrem h[eiligen]
geyst entpfachen, der dich füre vnnd leütte ¹ in alle ᵏ warheit. Jn dem
wirt fürnemlich nichts anders, dann das vnns gott ˡ gibt, fürtragen, wie auch
im abentmal in disen worten: »Nement, essend, das ist mein leyb« ² ,»thun
mier das zur gedachtnuß ᵐ³ «, das ist: zu verkinden meinen todt ⁴ .Jnwelchem
aber wir vnnß mer erinneren, was vnns der herr gethon hatt, dann das
wir jm thun sollen. Gott aber weyß wol, das wir jm | 13 ᵛ / 750 |nichs thun kinden
⁵ oder vnnß jm begeben, wyr ⁿ erkennen dan vor ⁶ durch waren glauben,
was er vnns gethan hat, thut vnnd noch thun ᵒ will vnnd wie er sich vnnß
durch seynen sun ergeben hat. Es ist ein alter jrtümb, meynen, so die leütt sich
hoch verbinden, so thüe es ettwas, da her dan so vill eyd by den priesteren
vnnd so herliche professionen ⁷ by den ordensleütten vff kommen seindt;
was hat man aber mit vßgericht? Der mensch ist ein lugner von art ⁸ vnnd kan
nichts gutts leysten ⁹ ;darumb der ware geyst der menschenn zeügen wenig
achtet; der halb Johannes auch von der göttlichen zeugnüß redet ¹⁰ .
Wa aber ie gemeint würde, vnser zeugnüß thet ettwas, so hette mans doch
auch by dem kindertauff zeügen die, so das kindt vffopfern ᵖ ,das Christus q
allein ʳ der sey, der sälig mache vnnd in des todt wyr alle müssen geteüffet
werden ¹¹ .Dem nach so haben die erwachsnen das abentmal, by dem sy für
sich selb auch zu zeügen, ˢ wie wol der herr ernstere zeugknuß erfordert, nemlich
die lieb, mit dero keiner falsch zeugen kan ˢ vnnd sich als ein jünger Christi
dargeben, so er keiner ist.
k) Dittographie: in alle in alle.
l) von Hand 2 (vgl. oben S. 25, textkritische Anmerkung d) über der Zeile nachgetragen
und eingewiesen.
m) konj. für: gegedachtnuß.
n) Dittographie: wyr wir.
o) danach gestr.: thut vnnd noch.
p) mit Rott (QGT 7 [Elsaß I], S. 408,22) konj. für wohl fälschlich: vffopfer.
q) konj. für wohl fälschlich: Christüs.
r) mit Rott (QGT 7 [Elsaß I], S.408,40) konj. für wohl fälschlich: allen.
s)–s) vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen; kan: Dittographie (Marginalie
und Haupttext).
1. leite.
2. Mt26,26 par.
3. Lk 22,19; IKor 11,24–25.
4. I Kor 11,26.
5. können.
6. zuvor.
7. Gelübde.
8. Vgl. Ps 116,11 und Röm 3,4.
9. Vgl. Röm 7,18 und 3,10–12.
10. IJoh 5,9–11.
11. Röm 6,3 und Kol 2,12.
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