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30
5. gegenantwortder strassburger prediger
349
verganngen gern alles wolten lassen hin sein vnnd, so fer du vnns doch der
hauptstuckenn halb, das wir die Recht leren, zeugnus gebenn vnnd hinfur von
vnserem dienst an Sacramenten niemandt abtziehen woltest, friden mit dir
haben; wiltu aber nun das nitt thun vnd vnns auch nit mit h[eiliger] schrifft
des vnrechten beweysen, das wir konden wissen vnns abtzusthon sein oder
das vns die kirch absetzete, was könnden wir annders von dir zeugen, dann
das du die kirchen zersterest vnd | 28 ʳ / 947 ʳ |das werck Gotteß an vnns vernichtest?
vnnd das konden wir also zeugen mit zeugnus göttlicher schrifft
vnnd vnseres gutten gewisses, dann wir ie vns anders nit bewißt sein, dann das
wir das war Euangeli warlich Predigen. Eußerlicher dingen halb darfst du
vnns nit verdacht machen, auch den lugener nit glauben, das wir dir etwas zu
wider sein wollenn ᵏ ,doch das wir dannoch auch der Oberkayt vnnd iederman
zu seiner zeit die warhayt auch zeugen, vnd Nemlich ˡ schemhen wir
vnns vnnsers glaubens nicht, das ain Oberkayt die jenigen, so nichts dann die
kirchen zersteren wolten vnd sich dauon mit dem wort gottes noch ainiger
freuntlichait nit lassen weysen, ja wol megen hayssen jren pfenning anders wo
zeren ¹ ;wer hatt ie gehert, das ain oberkayt nit auch schuldig seye, zersterer
des gutten, so jnen sunst nit wellen stawen ² lassenn, mit jrem gewalt abtzuweysenn?
das haben wir dir auch zu gegen gesagt, das du der noch dermassen
außgebenn: das wir vnns vor Gott vnd aller erbarkayt schemen wolten, das
wir etwas dermassen soltenn von dir oder iemann auff erdenn außgeben, dann
lugnern glauben vnnd solliche lugen dann weitter außgiesßen vnuerheret der,
so schuldig sein sollen, gepuret keinen Christen. Du waist woll, warvon wir
Redenn.
A. Nit annders dann Christlich wolten wir mit dir handlen; ob aber ain
Oberkayt deinen Predigen vnnd schrifften bey jr nit stat gebe, die sie fur mer
ergerlich Dann besserlich in der warhayt erkennete, werden wir sie derhalb
nit wissen vnchristlich ongleich oder vngerad zu scheltenn. | 28 ᵛ / 947 ᵛ |
B. Werhert ³ oder freuntlich geschribenn, wellen wir an andere lassen; wir
wellenn dir gern alles zum besten deuten, ist ᵐ vns auch gar nit vmb etwas eusserlichs
oder ainiges vnderschreybens zuthun, wie nun fil mal antzaiget, welches
aber der erber geselschafft außgeben hatt; wir schicken dem wir ⁿ⁴ zedel
k) Jean Rott (QGT 8 [Elsaß II], S.165,36) liest hier: wollten.
l) korr. aus: menlich.
m) über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
n) Jean Rott (QGT 8 [Elsaß II], S.166,21)konj.: wir schicken dem, dem wir übel wollen.
1. anderswo wohnen. Vgl. Grimm 31 (= XV), Sp.468f.
2. wehren, Einhalt tun. Götze, S.207.
3. hart.
4. Der Satzsinn ist unklar (vgl. hierzu die Konjektur Jean Rotts im textkritischen Apparat).
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verganngen gern alles wolten lassen hin sein vnnd, so fer du vnns doch der
hauptstuckenn halb, das wir die Recht leren, zeugnus gebenn vnnd hinfur von
vnserem dienst an Sacramenten niemandt abtziehen woltest, friden mit dir
haben; wiltu aber nun das nitt thun vnd vnns auch nit mit h[eiliger] schrifft
des vnrechten beweysen, das wir konden wissen vnns abtzusthon sein oder
das vns die kirch absetzete, was könnden wir annders von dir zeugen, dann
das du die kirchen zersterest vnd | 28 ʳ / 947 ʳ |das werck Gotteß an vnns vernichtest?
vnnd das konden wir also zeugen mit zeugnus göttlicher schrifft
vnnd vnseres gutten gewisses, dann wir ie vns anders nit bewißt sein, dann das
wir das war Euangeli warlich Predigen. Eußerlicher dingen halb darfst du
vnns nit verdacht machen, auch den lugener nit glauben, das wir dir etwas zu
wider sein wollenn ᵏ ,doch das wir dannoch auch der Oberkayt vnnd iederman
zu seiner zeit die warhayt auch zeugen, vnd Nemlich ˡ schemhen wir
vnns vnnsers glaubens nicht, das ain Oberkayt die jenigen, so nichts dann die
kirchen zersteren wolten vnd sich dauon mit dem wort gottes noch ainiger
freuntlichait nit lassen weysen, ja wol megen hayssen jren pfenning anders wo
zeren ¹ ;wer hatt ie gehert, das ain oberkayt nit auch schuldig seye, zersterer
des gutten, so jnen sunst nit wellen stawen ² lassenn, mit jrem gewalt abtzuweysenn?
das haben wir dir auch zu gegen gesagt, das du der noch dermassen
außgebenn: das wir vnns vor Gott vnd aller erbarkayt schemen wolten, das
wir etwas dermassen soltenn von dir oder iemann auff erdenn außgeben, dann
lugnern glauben vnnd solliche lugen dann weitter außgiesßen vnuerheret der,
so schuldig sein sollen, gepuret keinen Christen. Du waist woll, warvon wir
Redenn.
A. Nit annders dann Christlich wolten wir mit dir handlen; ob aber ain
Oberkayt deinen Predigen vnnd schrifften bey jr nit stat gebe, die sie fur mer
ergerlich Dann besserlich in der warhayt erkennete, werden wir sie derhalb
nit wissen vnchristlich ongleich oder vngerad zu scheltenn. | 28 ᵛ / 947 ᵛ |
B. Werhert ³ oder freuntlich geschribenn, wellen wir an andere lassen; wir
wellenn dir gern alles zum besten deuten, ist ᵐ vns auch gar nit vmb etwas eusserlichs
oder ainiges vnderschreybens zuthun, wie nun fil mal antzaiget, welches
aber der erber geselschafft außgeben hatt; wir schicken dem wir ⁿ⁴ zedel
k) Jean Rott (QGT 8 [Elsaß II], S.165,36) liest hier: wollten.
l) korr. aus: menlich.
m) über der Zeile nachgetragen und eingewiesen.
n) Jean Rott (QGT 8 [Elsaß II], S.166,21)konj.: wir schicken dem, dem wir übel wollen.
1. anderswo wohnen. Vgl. Grimm 31 (= XV), Sp.468f.
2. wehren, Einhalt tun. Götze, S.207.
3. hart.
4. Der Satzsinn ist unklar (vgl. hierzu die Konjektur Jean Rotts im textkritischen Apparat).