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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 14): Schriften zu Täufertum und Spiritualismus 1531 - 1546 — Gütersloh, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30651#0357
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5. gegenantwortder strassburger prediger

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secher hinfur mit meer gedult, wolthat, gelassenhayt vberwinden ¹ :Lieber,
welchen haben wir ie verletzet, wie fil habenn wir gehauset ᵃ vnd geherberget
vnnd sunst nach vnnserem klainen vermegen das best gethon, die darnach mit
allerlay falsch vnnd lugen wider Gott vnnd sein hailiges wort an vns armen
trutzlich gehandelt habenn! Vnnd zaige du vnns ann, das wir dir deine schrifftenn
ie also verkeret, gefelschet vnnd sunst dich mit offe[n]tlicher vnwarhayt
beschweret haben, wie du vnns gethann jm Synodo, jn diser schrifften vnnd
sunst. So das allein were, das du von vnns schreybest, wir wolten gern den
haufen nur gros zumachenn, wie- | 30 ʳ / 949 ʳ |wol du dis vff Hedienns ᵇ² ermanen
außgethann hast, das annder aber, das gleich so war ist, nitt hast wellenn
außthun, iederman auff Sacrament weysen, vnangesehenn wass dartzu
geheret, ja wann du nichts dann das allein also mit offe[n]tlicher vnnwarhayt
wider vnns geschribenn hettest in solchem göttlichenn hanndel, da wir mit dir
so freuntlich faren, du soltest dich vor Gott vnnserem herrenn also schemen,
das dir deines rhumens gar fil entpfallenn vnnd mit vnns weit ein ander mitleiden
haben wurdest; schein aller sitten seie wie gross er welle, man Rede wie
theur gaystlich vnnd hoch man welle, so ist der gayst Christi ain gayst der
warhayt, wer ein vatter der lugen ³ ,waiss man auch; es seie dir aber alles lautter
vnnd scheen vergeben; allein thu entweders beweise, das wir das war
Euangeli nit Recht predigen, oder aber gib vns zeugnus, das wirs Recht Predigenn,
doch in hauptstuckenn, als wir dir thun, so wellen wir dyr im herren alle
lieb beweysen ⁴ ;kanstu es nit thun, wellen wir dir dennoch auch alles guts
thun nach vnserem vermogenn, doch werdenn wir vnnserem herren Jhesu
Christj vnd seine kirch dir allweg fursetzenn vnnd die lieben kinder Gottes
vor deim widerfechtenn mit dem wort Gottes bewaren des best, so vnns des
Gott verleihen wil. Dagegen wirt dir vnsert halb zugelassenn sein, was du nit
vnderlassenn kannst; begerenn wir vnbillichs von dir,Richtenns alle fromen,
dennen billich dein ᶜ vm dich werffenn ᶜ vnnd außflucht auff vnnsere einfeltig
begeren verdacht sein muss; wir wissen wol, das Gott der her iedem gewisen,
vnnd dann das werck vnnd die Frucht bey den zuherrern einem ieden Prediger
mit seinem bruff zeugen mussenn; dabey ist aber auch allweg ein mas, deren
nach ain ieder Christ wol erkennen Mag, wer die lere Christi füeret oder
nit, dann wir ie ainander | 30 ᵛ / 949 ᵛ |schuldig sein Recht Christliche Brüederliche
eynigkayt allen, die Chr[ist]i seind, megen auch die nit ᵈ ainander aba)
undeutlich; auch möglich: gehawset.
b) wohl fälschlich für: Hedionis (oder: Hedionns).
c)–c) mit Jean Rott (QGT 8 [Elsaß II], S.169,1) konj. für: vmlischwerffen.
d) mit Jean Rott (QGT 8 [Elsaß II], S.169,8) konj. für: mit.

1. Vgl. oben S. 350,2f.

2. Kaspar Hedio, geb. 1494, gest. 1552, Münsterprediger von 1523 bis 1549. Zuihm vgl.
Bopp, Die evangelischen Geistlichen, Nr. 2028; Ficker/Winckelmann, Handschriftenproben
II, Nr.60; Benrath, Historien de l’Église; Bodenmann, Hedio; ders., Caspar Hedio.
3. Joh 8,44.
4. erweisen. Götze, S.31.
 
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