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https://doi.org/10.11588/diglit.30651#0475
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20
10. was bucer zu marburg disputierthat
471
wol antzeigen. Begert den mangel antzutzeigen jn der lere, Sacramenten vnnd
leben.
Jorg:
Er finde zeugknus jn der schrifft, wie die kirche gethan sein solle; vnnd er seie
dahin komen, das er dem volgk sein mißthat antzeigen soll. Also hab man
jnen ¹ gefangen. Er wolle sie vbertzeugen ² mit der schrifft.
B[ucer]:
Mein g[nädiger] h[err] ³ vnnd wir alle begern vrsach seins ᵇ absonderns. Nu
bring er nit meher,dan den fehel etlicher diener,den man jme doch nit gestanden
vnnd sie jnen nit beweist, vnnd ob schon der bewiesen, So hab er gestert ⁴
gehort, das das nit gnung vrsach ᶜ seie seins absonnders; das er nu richter sein
wolle jn seiner eigen sach, daran thu er der gemein vnrecht. Werder confession
nachkome, Keys[erlicher] Ma[jestä]t vbergeben ⁵ ,den wollen sie annemen.
Weraber mangel | 13 ʳ |hat, der sol gbesßert werden.
Jorg:
Hab gestert zwen artickel angetzeigt, wolle auch jren mangel antzeigen. Es
seie jm Babstumb nicht gewesen, das man die armen leute vß huß vnnd hoff
gedrungen hab. Aber man verdringe ⁶ sie nu, vnnd mein g[nädiger] h[err] ⁷
hab zu ᵈ Wolkstorff ⁸ gesagt, wan er seinen gelerten folgte, so sesßen sie nicht
da, sein f[ürstliche] g[naden] ⁹ wurden strenger mit jn handeln.
[Adam Krafft]
Solchs hat alsbalde Magister Adam ¹⁰ verantwort, das widderspiel gesagt vnnd
sich vff sein f[ürstlichen] g[naden] des referirt vnnd getzogen.
b) über der Zeile nachgetragen für gestr.: ewers.
c) vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
d) Dittographie: zu zu.
1. ihn.
2. widerlegen, eines Irrtums überführen. Grimm 23 (= XI,2), Sp.674–676.
3. Landgraf Philipp von Hessen.
4. Vgl. oben S.470, Anm.7.
5. sc. die der kaiserlichen Majestät überreicht wurde, nämlich das Augsburger Bekenntnis.
6. vertreibe, hinwegdränge. Grimm 25 (= XII,1), Sp. 250.
7. sc. Philipp von Hessen.
8. Wolkersdorf (bei Bottendorf, etwa 30 km nördlich von Marburg, 5 km südlich von
Frankenberg) war Sitz eines zur Festung ausgebauten, heute nicht mehr erhaltenen landgräflichen
Schlosses, wo Philipp von Hessen die hier verhörten Täufer mit Ausnahme Bastians
eine Zeitlang gefangenhielt (vgl. Lenz I, S.319).
9. Philipp von Hessen.
10. Adam Krafft; vgl. oben S. 457, Anm.6.
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10. was bucer zu marburg disputierthat
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wol antzeigen. Begert den mangel antzutzeigen jn der lere, Sacramenten vnnd
leben.
Jorg:
Er finde zeugknus jn der schrifft, wie die kirche gethan sein solle; vnnd er seie
dahin komen, das er dem volgk sein mißthat antzeigen soll. Also hab man
jnen ¹ gefangen. Er wolle sie vbertzeugen ² mit der schrifft.
B[ucer]:
Mein g[nädiger] h[err] ³ vnnd wir alle begern vrsach seins ᵇ absonderns. Nu
bring er nit meher,dan den fehel etlicher diener,den man jme doch nit gestanden
vnnd sie jnen nit beweist, vnnd ob schon der bewiesen, So hab er gestert ⁴
gehort, das das nit gnung vrsach ᶜ seie seins absonnders; das er nu richter sein
wolle jn seiner eigen sach, daran thu er der gemein vnrecht. Werder confession
nachkome, Keys[erlicher] Ma[jestä]t vbergeben ⁵ ,den wollen sie annemen.
Weraber mangel | 13 ʳ |hat, der sol gbesßert werden.
Jorg:
Hab gestert zwen artickel angetzeigt, wolle auch jren mangel antzeigen. Es
seie jm Babstumb nicht gewesen, das man die armen leute vß huß vnnd hoff
gedrungen hab. Aber man verdringe ⁶ sie nu, vnnd mein g[nädiger] h[err] ⁷
hab zu ᵈ Wolkstorff ⁸ gesagt, wan er seinen gelerten folgte, so sesßen sie nicht
da, sein f[ürstliche] g[naden] ⁹ wurden strenger mit jn handeln.
[Adam Krafft]
Solchs hat alsbalde Magister Adam ¹⁰ verantwort, das widderspiel gesagt vnnd
sich vff sein f[ürstlichen] g[naden] des referirt vnnd getzogen.
b) über der Zeile nachgetragen für gestr.: ewers.
c) vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen.
d) Dittographie: zu zu.
1. ihn.
2. widerlegen, eines Irrtums überführen. Grimm 23 (= XI,2), Sp.674–676.
3. Landgraf Philipp von Hessen.
4. Vgl. oben S.470, Anm.7.
5. sc. die der kaiserlichen Majestät überreicht wurde, nämlich das Augsburger Bekenntnis.
6. vertreibe, hinwegdränge. Grimm 25 (= XII,1), Sp. 250.
7. sc. Philipp von Hessen.
8. Wolkersdorf (bei Bottendorf, etwa 30 km nördlich von Marburg, 5 km südlich von
Frankenberg) war Sitz eines zur Festung ausgebauten, heute nicht mehr erhaltenen landgräflichen
Schlosses, wo Philipp von Hessen die hier verhörten Täufer mit Ausnahme Bastians
eine Zeitlang gefangenhielt (vgl. Lenz I, S.319).
9. Philipp von Hessen.
10. Adam Krafft; vgl. oben S. 457, Anm.6.