498 10. gespräch mit hessischen täufern
damen noch dawidder leren, Alle zeit seinem nehsten jn der liebe, die vß dem
glauben kompt ¹ ,furgehen, Mit vns jn die predig gehen, das nachtmal des
herren mit vns nemen, Mit vns beten vnnd almusen geben.
[Bucer]:
B[ucer] fragt, ob Christus nit die gnade vns heiden mitgeteilt hab ᶻ ,die er zu- 5
uor den Juden mitgeteilt.
Ja.
Herman:
B[ucer]:
Ob er nu nit glaub, das got der alten kinder ² jm alten Testament got sey.|40 ʳ | 10
Herman antwort: Ja.
[Hermann]:
B[ucer]:
Warumb solt er nu nit vnser kinder got auch sein? Nu haben wir an stat der
beschneidung die widdergeburt, den tauff. Bey zeiten Cipriani jst ein jrrung 15
gewesen, das man die kinder vor dem achten tage nit tauffen solt. ³ Dawidder
hat damals das Concilium ⁴ beschlosßen, das man den tauff an kein zeit bynden
solt ⁵ ,Aber keinen zweiuel hat man damals nit gehabt, ob man die kinder
nit tauffen soll, vnnd Origenes, der geschrieben hat vmb die Jar, als man zalt
nach Christi geburt ijc xxxij ᵃ⁶ ,schreibt vber das 6. cap. zun Rom., das die 20
Aposteln die kinder zutauffen verordnet haben ⁷ .
z) danach gestr.: er.
a) danach gestr.: Jar.
1. Vgl. Gal 5,6; ITim 1,5.
2. sc. der Kinder der Alten.
3. Hierzu äußert sich Bucer bereits in ›Quid de baptismate sentiendum‹ vom Dezember
1533 (vgl. oben S. 390,5–21). Vgl. auch Cyprian, Epistola 64,2 (CSEL 3,2, S. 718,1–5;
CChr.SL 3C, S. 419,18–22; PL3,Sp. 1015).
4. Eshandelt sich um die als »Carthaginense Concilium ...CCLIII habitum, de infantibus
baptizandis« überlieferte Synode (PL 3, Sp. 1011), deren Historizität jedoch in Frage gestellt
wird; vgl. hierzu Hefele/Leclerq, Histoire des conciles I,2, S.1105f.
5. Cyprian, Epistola 64 (CSEL 3,2, S.718,1–16; CChr.SL 3C, S. 419,18–420,32; PL 3,
Sp. 1015).
6. sc. 232.Origenes ist um 185 geboren und lebte bis etwa 254 (vgl. Altaner/Stuiber, Patrologie,
S. 197f.).
7. Origenes,InEpistolam ad Romanos 5,9 (PG 14,Sp. 1047). Bucer beruft sich auf diese
Origenes-Stelle bereits in der ›Handlung gegen Hoffman‹ vom Sommer 1533 (vgl. BDS 5,
S.103,37–104,2) sowie in ›Quid de baptismate sentiendum‹ (vgl. oben S. 389,4–8).
damen noch dawidder leren, Alle zeit seinem nehsten jn der liebe, die vß dem
glauben kompt ¹ ,furgehen, Mit vns jn die predig gehen, das nachtmal des
herren mit vns nemen, Mit vns beten vnnd almusen geben.
[Bucer]:
B[ucer] fragt, ob Christus nit die gnade vns heiden mitgeteilt hab ᶻ ,die er zu- 5
uor den Juden mitgeteilt.
Ja.
Herman:
B[ucer]:
Ob er nu nit glaub, das got der alten kinder ² jm alten Testament got sey.|40 ʳ | 10
Herman antwort: Ja.
[Hermann]:
B[ucer]:
Warumb solt er nu nit vnser kinder got auch sein? Nu haben wir an stat der
beschneidung die widdergeburt, den tauff. Bey zeiten Cipriani jst ein jrrung 15
gewesen, das man die kinder vor dem achten tage nit tauffen solt. ³ Dawidder
hat damals das Concilium ⁴ beschlosßen, das man den tauff an kein zeit bynden
solt ⁵ ,Aber keinen zweiuel hat man damals nit gehabt, ob man die kinder
nit tauffen soll, vnnd Origenes, der geschrieben hat vmb die Jar, als man zalt
nach Christi geburt ijc xxxij ᵃ⁶ ,schreibt vber das 6. cap. zun Rom., das die 20
Aposteln die kinder zutauffen verordnet haben ⁷ .
z) danach gestr.: er.
a) danach gestr.: Jar.
1. Vgl. Gal 5,6; ITim 1,5.
2. sc. der Kinder der Alten.
3. Hierzu äußert sich Bucer bereits in ›Quid de baptismate sentiendum‹ vom Dezember
1533 (vgl. oben S. 390,5–21). Vgl. auch Cyprian, Epistola 64,2 (CSEL 3,2, S. 718,1–5;
CChr.SL 3C, S. 419,18–22; PL3,Sp. 1015).
4. Eshandelt sich um die als »Carthaginense Concilium ...CCLIII habitum, de infantibus
baptizandis« überlieferte Synode (PL 3, Sp. 1011), deren Historizität jedoch in Frage gestellt
wird; vgl. hierzu Hefele/Leclerq, Histoire des conciles I,2, S.1105f.
5. Cyprian, Epistola 64 (CSEL 3,2, S.718,1–16; CChr.SL 3C, S. 419,18–420,32; PL 3,
Sp. 1015).
6. sc. 232.Origenes ist um 185 geboren und lebte bis etwa 254 (vgl. Altaner/Stuiber, Patrologie,
S. 197f.).
7. Origenes,InEpistolam ad Romanos 5,9 (PG 14,Sp. 1047). Bucer beruft sich auf diese
Origenes-Stelle bereits in der ›Handlung gegen Hoffman‹ vom Sommer 1533 (vgl. BDS 5,
S.103,37–104,2) sowie in ›Quid de baptismate sentiendum‹ (vgl. oben S. 389,4–8).