Text
| 963 ʳ |Eslauffenn jnn Lanndenn vmb, ettliche schleicher vnnd Rottengeyster,wiliche
die leuthe vonn jrenn rechtenn Seelsorgernn vnd Pfarhern wollenn abfurenn
vnnd vonn denn kirchenn abziehenn, wilche recht Christlich mitt dem Predigampt
vnnd wharenn Gottes diennstenn bestellt sind, Das ist: jnn wilchen kein Papistischer
grewel, abgötterey, mißbrauch ader falscher gottes diennst ist, Sonndernn do 5
das Euangelium vonn Christo recht gepredigt vnnd die Christlich lere dem volck
reyn vnnd lautter furgetragenn wirdt.
So aber Gott, der herr, will, das man das Predigampt soll vleißig erhaldenn, hohe,
tewer vnnd groß achten vnnd jnn allenn ehrenn habenn, so hats kein zweifell, das die
jenigenn, durch jren freuel vnnd muttwill, hefftig Gott erzornnen, die do soliche 10
Christliche Pfarrenn vnd recht bestalt kirchenn vorachtenn, vorlaßenn ader | 963 ᵛ |
Annder dauonn abziehenn. Wie der Her Christus jm Euangelio sagt: »Wer euch voracht,
der veracht mich« ¹ .Wir sind von des Bapsts kirchenn abgewichenn vmb der
offenntlich abgötterey willenn vnnd vieler falscher lere willen, wilche jnn des Bapsts
kirchenn getriebenn wirdt. Aber die selbigenn trötzigenn freuel geister habenn keyn 15
gnugsam tuglich vrsach, Warumb sie das Predigampt jnn vnnser kirchen verachten
solten.
Derhalbenn wollenn wir hiermitt alle gottforchtige vermhanett habenn ganntz
treulich, das sie das hailig Predigampt vnnd jr verordenten ᵃ² Pastores, Predicantenn
vnnd Seelsorger jn kein ᵇ weg gering achtenn ader vorschmelich ³ halden vnnd 20
wollenn auch die tollen, jrren geister vnd teufels Bothenn ⁴ nitt annehmen noch hören,
wiliche die leuthe vnnd einfeltig from hertzen | 964 ʳ |vonn jrenn Pfarrernn,
Christlichenn Predigern vonn rechtem ᶜ Brauch der hayligenn Sacrament ableytenn
vnnd schrecken. Paulus Nennet solich falsche lere vnnd geisteler ⁵ des Satans Bothen
⁶ ,Wilche sich vorstellenn ⁷ mitt guten hailigenn schein, als werenn sie recht 25
Aposteln.
Wirvermerken ᵈ ,wie ane zweifell das alle anndere vorstenndige auch sehen, das ⁸
a) verorderten: b.
b) keinem: b.
c) rechten: b.
d) mercken: b.
1. Lk 10,16.
2. anbefohlenen, ordinierten.
3. verschmählich, Verschmähung bringend. Grimm 25 (= XII,1), Sp.1121.
4. Vgl. unten Z. 24f.
5. sc. geistler; zu diesem abschätzigen Begriff vgl. Grimm 5 (= IV,1,2), Sp.2743, s.v.Geisten 4.
6. Wohl eine Anspielung auf II Kor 11,13–15. Vgl. oben S. 44,14–16; S. 203,21 f.; S. 253,3–5;
S. 411,8; S. 445,3 f.; S. 446,5. Vgl. auch Bucers Brief an Margarethe Blarer vom 19. August 1531
(BCor VI, S. 63,13) sowie seine Schrift gegen Melchior Hoffman vom Juli 1533 (BDS 5, S. 40,15–
25).
7. sc. verstellen.
8. daß.
| 963 ʳ |Eslauffenn jnn Lanndenn vmb, ettliche schleicher vnnd Rottengeyster,wiliche
die leuthe vonn jrenn rechtenn Seelsorgernn vnd Pfarhern wollenn abfurenn
vnnd vonn denn kirchenn abziehenn, wilche recht Christlich mitt dem Predigampt
vnnd wharenn Gottes diennstenn bestellt sind, Das ist: jnn wilchen kein Papistischer
grewel, abgötterey, mißbrauch ader falscher gottes diennst ist, Sonndernn do 5
das Euangelium vonn Christo recht gepredigt vnnd die Christlich lere dem volck
reyn vnnd lautter furgetragenn wirdt.
So aber Gott, der herr, will, das man das Predigampt soll vleißig erhaldenn, hohe,
tewer vnnd groß achten vnnd jnn allenn ehrenn habenn, so hats kein zweifell, das die
jenigenn, durch jren freuel vnnd muttwill, hefftig Gott erzornnen, die do soliche 10
Christliche Pfarrenn vnd recht bestalt kirchenn vorachtenn, vorlaßenn ader | 963 ᵛ |
Annder dauonn abziehenn. Wie der Her Christus jm Euangelio sagt: »Wer euch voracht,
der veracht mich« ¹ .Wir sind von des Bapsts kirchenn abgewichenn vmb der
offenntlich abgötterey willenn vnnd vieler falscher lere willen, wilche jnn des Bapsts
kirchenn getriebenn wirdt. Aber die selbigenn trötzigenn freuel geister habenn keyn 15
gnugsam tuglich vrsach, Warumb sie das Predigampt jnn vnnser kirchen verachten
solten.
Derhalbenn wollenn wir hiermitt alle gottforchtige vermhanett habenn ganntz
treulich, das sie das hailig Predigampt vnnd jr verordenten ᵃ² Pastores, Predicantenn
vnnd Seelsorger jn kein ᵇ weg gering achtenn ader vorschmelich ³ halden vnnd 20
wollenn auch die tollen, jrren geister vnd teufels Bothenn ⁴ nitt annehmen noch hören,
wiliche die leuthe vnnd einfeltig from hertzen | 964 ʳ |vonn jrenn Pfarrernn,
Christlichenn Predigern vonn rechtem ᶜ Brauch der hayligenn Sacrament ableytenn
vnnd schrecken. Paulus Nennet solich falsche lere vnnd geisteler ⁵ des Satans Bothen
⁶ ,Wilche sich vorstellenn ⁷ mitt guten hailigenn schein, als werenn sie recht 25
Aposteln.
Wirvermerken ᵈ ,wie ane zweifell das alle anndere vorstenndige auch sehen, das ⁸
a) verorderten: b.
b) keinem: b.
c) rechten: b.
d) mercken: b.
1. Lk 10,16.
2. anbefohlenen, ordinierten.
3. verschmählich, Verschmähung bringend. Grimm 25 (= XII,1), Sp.1121.
4. Vgl. unten Z. 24f.
5. sc. geistler; zu diesem abschätzigen Begriff vgl. Grimm 5 (= IV,1,2), Sp.2743, s.v.Geisten 4.
6. Wohl eine Anspielung auf II Kor 11,13–15. Vgl. oben S. 44,14–16; S. 203,21 f.; S. 253,3–5;
S. 411,8; S. 445,3 f.; S. 446,5. Vgl. auch Bucers Brief an Margarethe Blarer vom 19. August 1531
(BCor VI, S. 63,13) sowie seine Schrift gegen Melchior Hoffman vom Juli 1533 (BDS 5, S. 40,15–
25).
7. sc. verstellen.
8. daß.