Ulm
der Christen kinder, die im bund Gottes mit ihren
ältern sindt, getaufft werden, Seitemals unser tauf-
fen zwar nichts höhers ist dann der segen Christi
und das Reich der himmel.
Frag: Zaig ain gebott an, das man Kinder tauffen
soll, wie die alten von der Beschneidung haben.
Ant.: Wir Christen sein im newen gnadenbundt
an kain eusserlich Ceremoni gebunden, zun Collo. 2
[1-23], Darumb uns der gleichen zeitlichs nichts ge-
botten ist, Sonder die gläubigen haben das ainig ge-
bot der liebe, die maistert alles eusserlichs, das sonst
dem Christen frey ist, und ordnet also die liebe den
kindertauff, der auch nit wider den glauben Christi
noch Christenliche liebe ist.
Frag: Wie kan den kindern der Tauff auß lieb geben
werden, seitmals er nit zur besserung dient?
Ant.: Der kinder tauff bessert sehr, Dann die
beiständer60, so man ain kindt taufft, werden erin-
nert der güte Gottes unnd des Gnadenbundts, das er
der jungen | D4r | unnd alten vatter sein will. So wer-
den auch die kinder den ältern und der Gemain be-
folhen als nun mehr kinder gottes, zuo Göttlicher ehr
mit höchster sorg und fleiß auffzuziehen. Zudem so
haben die kinder selbs ursach, dester Christlicher
zuleben und mögen dester kräfftiger zur erbarkait
ermant werden, dieweyl das kindt von jugent auff
sich under das joch des Herrn ergeben hat, deßhalb
es gotselig als ein kindt Gottes in seiner zucht und
forcht leben soll.
Frag: Was ist des Herrn Nachtmal?
Ant.: Es ist ain befelch Jesu Christi, unsers
Herrn, dardurch den Christen befolhen würt, mit-
einander zu essen und zu trincken: Das brot, den
leib, für uns in todt geben, Auch den kelch, das blut
des Herrn, für uns vergossen, seins bittern leydens
darbey zu gedencken und also mit disem eusser-
lichen brauch erfrischen unnd ernewern, auch bezeu-
gen unsern glauben an Gott und liebe gegen dem
nächsten.
Frag: Welchs ist das wort Gottes, darauff des Her-
ren Nachtmal gegriindet, | D4v | nach welchem auch
dasselbig gehalten soll werden?
Ant.: Wie es geschriben stähet Matth. 26
[26-28], Marc. 14 [22-24], Luc. 22 [19-20] Und uns
Paulus solchs beschreibt, 1. Corin. 11 [23-25], mit
disen worten: Der Herr Jesus, in der nacht, da er
verrhaten ward, nam das brodt und dancket und
brachs und sprach: Nemet, essend, das ist mein
leyb, der für euch brochen würt, sölchs thut in mei-
ner gedechtnus; Des selben gleichen auch den kelch
nach dem abentmal und sprach: Diser Kelch ist ain
new Testament in meinem blut. Sollichs thut, so offt
ir trincket, zu meiner gedechtnus.
Frag: Wie würdt uns Christus im Nachtmal fürge-
tragen? Ist sein leyb im brodt und sein blut im kelch
leiblich und rhäumlich oder würt er allain meinem
glauben im wort mit den hailigen zaichen oder sa-
cramenten fürgetragen und übergeben?
Ant.: Unser Herr, Christus Jesus, |D5r| hat den
Jüngern im Nachtmal fürtragen und darbotten sei-
nen leib und blut, das ist, sich selbs, sein todt und
verdienst gaistlich zu essen und zu trincken geben,
das ist, zu glauben, das er sein leib unnd blut
itzundt dem vatter am creutz für ir und viler sünd
opffern wolte, dardurch das new und ewig Testa-
ment, der gnadenbundt, das er ir Got und sie sein
kinder und erben ewiglich sein solten, befestiget solt
werden, darumb der Herr hinzu thut die tröstlichen
verhaissenden wort: Der für euch geben oder zer-
brochen wirt, Das für euch vergossen würt zur ab-
lösung der sünd.
Frag: So glaubestu nit, das der Herr sein leib und
blut im Nachtmal leiblich verwandelt oder under
brot und wein verborgen hab?
Ant.: Ich glaubs nit, dann er blib jhe leiblich und
rhäumlich sitzen vor iren augen und nach seinen ge-
sprochnen worten blib das brot brot, der wein wein,
wie es der Herr und Paulus selbs nennet. So hat der
Herr, Joan. 6 [22-59], das leiblich essen und trin-
cken seines flaischs und bluts als unnütz selbs ver-
60 Die dabei Stehenden, die Anwesenden.
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der Christen kinder, die im bund Gottes mit ihren
ältern sindt, getaufft werden, Seitemals unser tauf-
fen zwar nichts höhers ist dann der segen Christi
und das Reich der himmel.
Frag: Zaig ain gebott an, das man Kinder tauffen
soll, wie die alten von der Beschneidung haben.
Ant.: Wir Christen sein im newen gnadenbundt
an kain eusserlich Ceremoni gebunden, zun Collo. 2
[1-23], Darumb uns der gleichen zeitlichs nichts ge-
botten ist, Sonder die gläubigen haben das ainig ge-
bot der liebe, die maistert alles eusserlichs, das sonst
dem Christen frey ist, und ordnet also die liebe den
kindertauff, der auch nit wider den glauben Christi
noch Christenliche liebe ist.
Frag: Wie kan den kindern der Tauff auß lieb geben
werden, seitmals er nit zur besserung dient?
Ant.: Der kinder tauff bessert sehr, Dann die
beiständer60, so man ain kindt taufft, werden erin-
nert der güte Gottes unnd des Gnadenbundts, das er
der jungen | D4r | unnd alten vatter sein will. So wer-
den auch die kinder den ältern und der Gemain be-
folhen als nun mehr kinder gottes, zuo Göttlicher ehr
mit höchster sorg und fleiß auffzuziehen. Zudem so
haben die kinder selbs ursach, dester Christlicher
zuleben und mögen dester kräfftiger zur erbarkait
ermant werden, dieweyl das kindt von jugent auff
sich under das joch des Herrn ergeben hat, deßhalb
es gotselig als ein kindt Gottes in seiner zucht und
forcht leben soll.
Frag: Was ist des Herrn Nachtmal?
Ant.: Es ist ain befelch Jesu Christi, unsers
Herrn, dardurch den Christen befolhen würt, mit-
einander zu essen und zu trincken: Das brot, den
leib, für uns in todt geben, Auch den kelch, das blut
des Herrn, für uns vergossen, seins bittern leydens
darbey zu gedencken und also mit disem eusser-
lichen brauch erfrischen unnd ernewern, auch bezeu-
gen unsern glauben an Gott und liebe gegen dem
nächsten.
Frag: Welchs ist das wort Gottes, darauff des Her-
ren Nachtmal gegriindet, | D4v | nach welchem auch
dasselbig gehalten soll werden?
Ant.: Wie es geschriben stähet Matth. 26
[26-28], Marc. 14 [22-24], Luc. 22 [19-20] Und uns
Paulus solchs beschreibt, 1. Corin. 11 [23-25], mit
disen worten: Der Herr Jesus, in der nacht, da er
verrhaten ward, nam das brodt und dancket und
brachs und sprach: Nemet, essend, das ist mein
leyb, der für euch brochen würt, sölchs thut in mei-
ner gedechtnus; Des selben gleichen auch den kelch
nach dem abentmal und sprach: Diser Kelch ist ain
new Testament in meinem blut. Sollichs thut, so offt
ir trincket, zu meiner gedechtnus.
Frag: Wie würdt uns Christus im Nachtmal fürge-
tragen? Ist sein leyb im brodt und sein blut im kelch
leiblich und rhäumlich oder würt er allain meinem
glauben im wort mit den hailigen zaichen oder sa-
cramenten fürgetragen und übergeben?
Ant.: Unser Herr, Christus Jesus, |D5r| hat den
Jüngern im Nachtmal fürtragen und darbotten sei-
nen leib und blut, das ist, sich selbs, sein todt und
verdienst gaistlich zu essen und zu trincken geben,
das ist, zu glauben, das er sein leib unnd blut
itzundt dem vatter am creutz für ir und viler sünd
opffern wolte, dardurch das new und ewig Testa-
ment, der gnadenbundt, das er ir Got und sie sein
kinder und erben ewiglich sein solten, befestiget solt
werden, darumb der Herr hinzu thut die tröstlichen
verhaissenden wort: Der für euch geben oder zer-
brochen wirt, Das für euch vergossen würt zur ab-
lösung der sünd.
Frag: So glaubestu nit, das der Herr sein leib und
blut im Nachtmal leiblich verwandelt oder under
brot und wein verborgen hab?
Ant.: Ich glaubs nit, dann er blib jhe leiblich und
rhäumlich sitzen vor iren augen und nach seinen ge-
sprochnen worten blib das brot brot, der wein wein,
wie es der Herr und Paulus selbs nennet. So hat der
Herr, Joan. 6 [22-59], das leiblich essen und trin-
cken seines flaischs und bluts als unnütz selbs ver-
60 Die dabei Stehenden, die Anwesenden.
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