Esslingen
ten. Den selbigen Heuraths brieffen unnd bewillig-
ten Rechtlichen verträgen soll hiedurch nichts nit
benommen sein, besonder krefftig bestehen und blei-
ben.
Item, so Erbarer Person kinder sich mit ver-
leumbten, unerbarn, leichtfertigen Personen, so zu
kaynen Ehrn tauglichen, würden verheurathenw, Sol
es zu irer bayder Eltern oder der selbigen jedtwe-
ders, so noch in leben, freyen willen unnd wolgefal-
len stehen, Ir Gut den selbigen kinndernx zuentzie-
hen und das selbig nach irem willen, wem sie wöllen
unnd wolgefelt, zuverschaffen oder sonnsten hinzu-
geben unnd zuverschencken, wie inen geliebt,
yzOder abery in irer, der Eltern, macht unnd gewalt
stehen, ob sie wöllen, das selbig ganntz oder zum
tayl Iren kinndern widerfaren zulassenz Es soll auch
bey uns, ains Ersamen Raths, erkantnuß stehen, ob
die Person, so Vatter unda Mutter für verleumbt
und unerbar achten, alsb verleumbt und zu Eherli-
chen emptern unbrauchsamc oder nit tauglichen sol-
len gehalten werden.
w ZuchtO 1615: verheurathen oder sich sonsten in andere
in den beschribnen kayserlichen rechten verbottne und
mit der enterbung verpeente weyß und weg der schandt-
lichen undanckbarkait wider die eltern vergreyffen, und
ein solchs auf die kinder kundtlich und beweyßlich ge-
bracht wurde.
x ZuchtO 1615: gantz oder zum thail.
y-y ZuchtO 1598, 1602: wa fernne ein ersamer rath nicht
würde (in erwegung etlicher, sonderlichen wichtigen,
umbstendt) ettwas anders verordnen, in gemein aber
soll.
z-z Fehlt ZuchtO 1615.
a ZuchtO 1615: oder.
b ZuchtO 1615: für dergleichen.
c ZuchtO 1615: untüchtig.
d ZuchtO 1615: versorgung.
e ZuchtO 1598, 1602, 1615: unnd.
f-f Fehlt ZuchtO 1615.
g ZuchtO 1615: wöllen.
h ZuchtO 1615: eins ersamen.
i ZuchtO 1615: underhandlunng und wolgemainte erinne-
rung.
j ZuchtO 1615: one erhebliche und.
k ZuchtO 1598, 1602, 1615: bewegen, auch [ZuchtO 1615:
sondern] iren wol erwachsenen kindern ehrliche anstende
Wann Vatter und Mutter oder deren ains, so
noch in leben, in versehunngd odere vermehelung irer
kinnder sewmig sein unnd wir oder unnsere veror-
dennte Zuchtherren vernemen oder fbey ynen | C2a |
selbsf würden erachten, das es die notturfft erfor-
derte, hierinnen ain fleissigs einsehen zuhaben, Sol-
leng wir oder die selbigen bey iren Eltern gebür-
licher, stiller massen hanndeln unnd anfügen, damit
den Junngen zu den Ehren geholffen. Daneben ist
auch sollichen Jungen, ledigen Personen erlaubt, ob
sie wöllen, bey iren nechsten freunden oder andern
tauglichen Personen anzuhalten, bey iren Eltern so-
vil in güte zu hanndeln unnd sie zuermanen, damit
inen zu dem Ehelichen standt geholffen werde.
Unnd ob es sich begebe, das über unnser, ainsh
Raths, der verordenten Zuchtherren, der freunt-
schafft oder annderer Erbarer Personen underhand-
lunngi Vatter oder Mutter onej redlich ursachen sich
nit lassen bewegenk unnd darauff die kinder selber
zu der lEhe gryffenl , Soll es mit dem Heurathgut
nach diser Statt gebrauch unnd Recht wie esm auch
nach außweysunng auffgerichter brieff und Sigel,
wie hie oben vermeldt, gehalten werdenn.
(uß aigennutzigkeit oder anderen ungnugsamen ursa-
chen) verwaigern unnd abschlagen wurden [fehlt ZuchtO
1615].
l-l ZuchtO 1615: ehe mit zuziehung ehrlicher, unverleumb-
dter leut greyffen wurden.
m Fehlt ZuchtO 1615.
n ZuchtO 1602, 1615: werden. Als auch ein ersamer rath,
seithero er sein besonderes ehegericht exerciret und ge-
halten, uß vilen ansehenlichen und erheblichen ursachen
statuirt und geordnet, das die eheverlobnusen im driten
grad der sipp- oder bluetsfreundtschafft beyseitlicher li-
nien in dieser stat und obrigkeit nit stat haben sollen, so
ist wolgedachts eines ersamen raths ernstlicher will, mei-
nung und befelch, das disen burgern, unterthonen und
zuegewanten dergleichen verlobnusen im driten grad wie
auch der mag- oder schwagerschafft fürbaß gentzlich
oberstehen sollen, dan da sich jemand künftig hierwider
verloben würdet, solle nit allein solche verlobnus nichtig
und unbündig sein, sondern auch die contrahenten dar-
durch alsbald mit der that ire burgerrechten verwürckht,
auch fürbas in gemeiner stat obrigkeit und gebiet nit ge-
duldet werden, ungeachtet der unwißenheit, die in die-
sem fahl niemand fürtragen oder entschuldigen solle.
Darnach solle sich meniglich zuerichten haben.
352
ten. Den selbigen Heuraths brieffen unnd bewillig-
ten Rechtlichen verträgen soll hiedurch nichts nit
benommen sein, besonder krefftig bestehen und blei-
ben.
Item, so Erbarer Person kinder sich mit ver-
leumbten, unerbarn, leichtfertigen Personen, so zu
kaynen Ehrn tauglichen, würden verheurathenw, Sol
es zu irer bayder Eltern oder der selbigen jedtwe-
ders, so noch in leben, freyen willen unnd wolgefal-
len stehen, Ir Gut den selbigen kinndernx zuentzie-
hen und das selbig nach irem willen, wem sie wöllen
unnd wolgefelt, zuverschaffen oder sonnsten hinzu-
geben unnd zuverschencken, wie inen geliebt,
yzOder abery in irer, der Eltern, macht unnd gewalt
stehen, ob sie wöllen, das selbig ganntz oder zum
tayl Iren kinndern widerfaren zulassenz Es soll auch
bey uns, ains Ersamen Raths, erkantnuß stehen, ob
die Person, so Vatter unda Mutter für verleumbt
und unerbar achten, alsb verleumbt und zu Eherli-
chen emptern unbrauchsamc oder nit tauglichen sol-
len gehalten werden.
w ZuchtO 1615: verheurathen oder sich sonsten in andere
in den beschribnen kayserlichen rechten verbottne und
mit der enterbung verpeente weyß und weg der schandt-
lichen undanckbarkait wider die eltern vergreyffen, und
ein solchs auf die kinder kundtlich und beweyßlich ge-
bracht wurde.
x ZuchtO 1615: gantz oder zum thail.
y-y ZuchtO 1598, 1602: wa fernne ein ersamer rath nicht
würde (in erwegung etlicher, sonderlichen wichtigen,
umbstendt) ettwas anders verordnen, in gemein aber
soll.
z-z Fehlt ZuchtO 1615.
a ZuchtO 1615: oder.
b ZuchtO 1615: für dergleichen.
c ZuchtO 1615: untüchtig.
d ZuchtO 1615: versorgung.
e ZuchtO 1598, 1602, 1615: unnd.
f-f Fehlt ZuchtO 1615.
g ZuchtO 1615: wöllen.
h ZuchtO 1615: eins ersamen.
i ZuchtO 1615: underhandlunng und wolgemainte erinne-
rung.
j ZuchtO 1615: one erhebliche und.
k ZuchtO 1598, 1602, 1615: bewegen, auch [ZuchtO 1615:
sondern] iren wol erwachsenen kindern ehrliche anstende
Wann Vatter und Mutter oder deren ains, so
noch in leben, in versehunngd odere vermehelung irer
kinnder sewmig sein unnd wir oder unnsere veror-
dennte Zuchtherren vernemen oder fbey ynen | C2a |
selbsf würden erachten, das es die notturfft erfor-
derte, hierinnen ain fleissigs einsehen zuhaben, Sol-
leng wir oder die selbigen bey iren Eltern gebür-
licher, stiller massen hanndeln unnd anfügen, damit
den Junngen zu den Ehren geholffen. Daneben ist
auch sollichen Jungen, ledigen Personen erlaubt, ob
sie wöllen, bey iren nechsten freunden oder andern
tauglichen Personen anzuhalten, bey iren Eltern so-
vil in güte zu hanndeln unnd sie zuermanen, damit
inen zu dem Ehelichen standt geholffen werde.
Unnd ob es sich begebe, das über unnser, ainsh
Raths, der verordenten Zuchtherren, der freunt-
schafft oder annderer Erbarer Personen underhand-
lunngi Vatter oder Mutter onej redlich ursachen sich
nit lassen bewegenk unnd darauff die kinder selber
zu der lEhe gryffenl , Soll es mit dem Heurathgut
nach diser Statt gebrauch unnd Recht wie esm auch
nach außweysunng auffgerichter brieff und Sigel,
wie hie oben vermeldt, gehalten werdenn.
(uß aigennutzigkeit oder anderen ungnugsamen ursa-
chen) verwaigern unnd abschlagen wurden [fehlt ZuchtO
1615].
l-l ZuchtO 1615: ehe mit zuziehung ehrlicher, unverleumb-
dter leut greyffen wurden.
m Fehlt ZuchtO 1615.
n ZuchtO 1602, 1615: werden. Als auch ein ersamer rath,
seithero er sein besonderes ehegericht exerciret und ge-
halten, uß vilen ansehenlichen und erheblichen ursachen
statuirt und geordnet, das die eheverlobnusen im driten
grad der sipp- oder bluetsfreundtschafft beyseitlicher li-
nien in dieser stat und obrigkeit nit stat haben sollen, so
ist wolgedachts eines ersamen raths ernstlicher will, mei-
nung und befelch, das disen burgern, unterthonen und
zuegewanten dergleichen verlobnusen im driten grad wie
auch der mag- oder schwagerschafft fürbaß gentzlich
oberstehen sollen, dan da sich jemand künftig hierwider
verloben würdet, solle nit allein solche verlobnus nichtig
und unbündig sein, sondern auch die contrahenten dar-
durch alsbald mit der that ire burgerrechten verwürckht,
auch fürbas in gemeiner stat obrigkeit und gebiet nit ge-
duldet werden, ungeachtet der unwißenheit, die in die-
sem fahl niemand fürtragen oder entschuldigen solle.
Darnach solle sich meniglich zuerichten haben.
352