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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (17. Band, 2. Teilband = Baden-Württemberg, 4): Reutlingen, Ulm, Esslingen, Giengen, Biberach, Ravensburg, Wimpfen, Leutkirch, Bopfingen, Aalen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2009

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https://doi.org/10.11588/diglit.30657#0411
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23. Protokoll zur Abfindung der Konventualen im Barfüßerkloster 1538

23. Protokoll zur Abfindung der Konventualen im Barfüßerklostera
14. Oktober 1538

Carmeliten
Uff montag, den xiiii. Octobris anno etc.
[MD]xxxviii, haben die ersamen, weisen hern, Lud-
wig Stahel1, Laux Blattenhart2, baide new unnd alte
burgermeister; Ludwig Senger3, Hanns Henne
Lutz4 *, baide gerichts unnd raths; Bechtold Bentz-
man5 unnd Jorg Gerber6, baide redner7 unnd zunfft-
meister, als von einem ersamen rath verordent zu
den verordenten pflegern der vier orden, mit namen
Eberharten Weiß, genempt Wagner8, Joß Deschler,
baide gerichts unnd rats, unnd dann Claß Vot-
zscher, zunfftmeister, zu schmelerung der haußhal-
tung diß volgende ordnung unnd maß furgenomen,
jedoch auff einen ersamen rath, die selbigen zu min-
dern unnd zumehern, etc.
Carmeliten:
Von den gewesen frowen brieder conventualn seind
nit meher dann zwen vorhanden alhie, der gewesen
prior unnd Jerglin9, und wiewol ir jedem vermog deß
closters einkhomen nit meher dann zweintzig pfund
heller laibgedings gepurte, damit sie sich aber nit
zubeclagen haben, ist ir jedem sein lebenlang zu
leipgedings gilten dreissig | guldin verordent, damit
er sich wol mege betragen.

a Textvorlage (Handschrift): StaatsA Ludwigsburg B 169,
Bü 67. Abdruck: Krabbe/Rublack, Akten, Nr. 210.

1 Ludwig Stahel war 1531 Bürgermeister, wurde jedoch
am 25. Juli 1532 von Bernhardt Motzbeck in diesem
Amt abgelöst. Stahel war sowohl 1531 als auch 1532 im
Gremium der Richter vertreten, Bernhardt, 450 Jah-
re, S. 138f.
2 Laux Plattenhart, vgl. oben, Nr. 12.
3 Magister Ludwig Senger war bereits 1531 und 1532 im
Gremium der Richter vertreten, Bernhardt, 450 Jah-
re, S. 139.

Augustiner:
Denn belibenen conventualn zu den Augustinern,
als dem Niclaß Jesen10 unnd Heinrichen,11 ist jedem
bestimpt jerlichs zu leibgeding viertzig guldin, und
soll dem Niclasen heimgestelt werden, solich leib-
geding anzunemen oder die selbige hie in dem closter
zuverzern. Daneben soll das Michelin unnd
Hanns12, baide brieder, auch ir leips narung hie im
closter haben.
Prediger:
Also seind auch den zwaien prediger conventualn
Dionisi Derrern13 und Jergen Geßlin ir jedem viert-
zig guldin verordnet zu leibgedings gilten.
Parfusser:
Dem gwardian ist verordnet viertzig guldin jerlichs
zu leibgeding.
Diß unnd aller anderer leibgeding solen jedem jer-
lichs zu den vier | fronfasten14 gegeben werden. Die
sollen sie hie in diser stat unnd oberkheit aldieweil
sie leben verzern.
[Rückvermerk:] Leibgeding, den verbliebenen or-
denßpersonen ertheilt anno 1538

4 Siehe oben, S. 361 Anm. 10.
5 Bechtold Bentzmann, vgl. oben, Nr. 8 und 9.
6 Georg (Götz) Gerber, vgl. oben, Nr. 8 und 9.
7 Siehe oben, S. 386 Anm. 8.
8 Eberhard Weiß gen. Wagner wurde 1532 als Richter ge-
wählt, Bernhardt, 450 Jahre, S. 139.
9 Vgl. oben, Nr. 7, S. 359 Anm. 10.
10 Siehe oben, Nr. 7.
11 Vgl. oben, Nr. 15.
12 Siehe oben, Nr. 7.
13 Zu Dionysus Derrer vgl. oben, Nr. 16.
14 Siehe oben, S. 387 Anm. 20.

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