Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (22. Band = Nordrhein-Westfalen, 2): Das Erzstift Köln - die Grafschaften Wittgenstein, Moers, Bentheim-Tecklenburg und Rietberg - die Städte Münster, Soest und Neuenrade - die Grafschaft Lippe (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2017

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.33493#0067
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
2. Edikt zur evangelischen Religionsausübung 1583

fürzunemmen oder einzuführen, Sondern erklären
uns hiemit offentlich in Krafftg unsers Außschrey-
bens, das nach Unserm Tödtlichen Absterben oder
willkührlichem9 Abtretten Unserm würdigen
Thumbcapitel seine freye Wahl gelassen werden und
bevorstehn, auch auff vorgedachte Fähl alle und
jede dises Unsers Ertzstiffts und Churfürsten-
thumbs Lehenleüt, Landsässen, Underthanen und
Angehörige biß zu ordenlicher Erwöhlung aines
künfftigen Haupts nyemandts anderm, es masse
sich des gleich an, wer da wölle, dann gedachtem
Thumbcapitel Als irem Erbherren Verpflichtet, ver-
wandt und zugethon, gehorsam und gewertig sein
oder demselbigen ohne vorgehende ordenliche Wahl
und Unsers würdigen Thumbcapittels altem her-
kommen nach außtruckenliche Erklärung, wer zum
Successorn und Nachfolger erwöhlet worden sey, für
iren Herren Recognoscirn und erkennen sollen, un-
gehindert ayniger Disposition, Satzunge oder Ord-
nunge, so durch Uns oder jemandts anders, der sey,
wer er wölle, auffgerichtet oder diser Unserer offent-
lichen erklärung zuwider fürgenommen werden
möchte. Dann wir solches alles jetzt alßdann und
dann als jetzt hiemit auffgehaben, Cassirt, vernich-
tiget und Annulirt haben wöllen, Alles in der höch-
sten und besten Form und wie sollichs zum kräfftig-
sten unnd bestendigsten geschehen soll, kan oder
mag. Wir auch urbietig und willig seind, uns hier-
über mit Unserm würdigen Thumbcapittel und

Landtschafft ferner gebürlichen zuvergleichen unnd
dise Versprechung dermassen zu versichern, das
man sich aynigen widerwertigen vorhabens oder be-
ginnens weder zu Uns noch zu Unsern Erben zube-
faren haben solle.
Hierauff befelhen unnd gebieten Wir allen unnd
jeden unsern Landtrosten, Amptleüten, Vögten,
Schultheissen, Richtern, Gograffen, Kel- |A4r| lern,
Zöllnern, Burgermaystern, Burgern, Gemainden
unnd sonst allen andern Befelchshabern, Undertha-
nen und Verwandten uber disemh offnen Edict, Auß-
schreyben und Mandat ernstlich zuhalten, dassel-
bige zuvolziehen und männigklichen darbey
handtzuhaben, auch nyemandts darwider zube-
schwären noch solches zu geschehen Gestatten bey
Vermeydung Unserer Ungnad unnd Verhüttung un-
nachläßlicher Straff, Dann solches ist unser ernstli-
cher und endtlicher Wiil und Mainung.
Dessen zu Urkundt haben Wir dise unsere Er-
klärung offentlich inn Truck außgehn unnd mit
Auffdruckung unsers Insigels bekrefftigen, auch al-
lenthalben in unserm Ertzstifft und Churfürsten-
thumb, damit jederman davon Wissenschafft haben
möge, anschlagen lassen.
Geschehen in unser Statt Bonn, den sechzehen-
den Januarii, als man zelet nach der Geburt unsers
lieben Herren und Säligmachers Jhesu Christi Tau-
sent Fünffhundert achtzig unnd drey Jar.

g B: Krafft dieses. 9 Freiwilligen.
h B: disem unserm.

49
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften