Moers
barmhertzigkheit unnd erbarm dich unnser. Gib
unns erkhantnus unnd rew unnserer sünden unnd
besserungh unnsers lebens. Stercke deinem volckh
seine diener unnd oberkheiten, daß sie mit trewen
unnd stanthafftigkheit dein wort predigen und daß
weltlich schwerdt mit gerechtigkheit unnd pillicheit
fuhrenn45, behut unns fur allen falschen unnd un-
trew, zerstör alle falsche unnd böse rathschlege, wi-
der deine wort unnd kirchen erdacht46. O herr, ent-
zige unns nitt deinenn geist und wortt, sonder gib
unns wahren glaubenn, gedult unnd bestendicheit,
khom deiner kirchenn zuhülff unnd entlad sie alles
ubertrangs47, spotts unnd tirannei, stercke auch alle
schwachenn und betrübten gemütter unnd sende
uns deinen frieden durch Jesum Christum, welcher
unnß diese verheischungh gethan, Johannis 16 [23]:
Vurwahr, vurwahr48, sage ich euch, daß ihr denn
vatter bitten werdet in meinem nahmen, daß wirt er
euch gebenn, und unß darauf allso hatt heischenn
bettenn: Unser vatter, etc.
Oder also:
Ihr geliebtenn im herrn Jesu Christo, dieweil der
heiligh geist unns lehret, daß wir nit allein fur unns,
sonder fur alle andere menschen, auch in sonderheit
aber vor die, so glieder des leibs seindt, davon Chri-
stus allein daß haubt ist49, bittenn sollen, so lasset
unns Gott einmütigh allso anruffen und sprechen:
Allmechtiger, barmhertziger, ewiger Gott und vat-
ter, ein herr himmels und der erdenn, wir bittenn
dich hertzlich, du wollest | 8v | deine heilige kirch mit
ihren dienern durch deinen heiligen geist regierenn,
auf daß sie bei derk rechtschaffene[n] weidt deines
ewigen worts erhalttenn werden, dardurch der glaub
gegen dir gesterckt unnd die lieb gegen alle men-
schen in unns erwachse unnd zunehm. Wollest auch
der weltlichenn oberkheit, dem römischen kayser,
k In der Handschrift: dir.
l-l Folgt KO Kurpfalz 1563, Sehling, EKO XIV, S. 393.
45 Vgl. Röm 13,4.
46 Vgl. Heidelberger Katechismus, Frage 123, Neuser,
Katechismus, S. 208.
47 Entlaste sie, nimm von ihr alle Bedrängnis, Grimm,
DWb 23, Sp. 159f.
allen königenn, fursten und herrn, insonderheit aber
unnsern gnedigen landts- unnd schirmherrn etc.,
guet stattregiment, auch ein erbare gemein dieser
statt gnadt und einigheit verleihen, die burger unnd
unnderthanen nach deinem gottlichen willen und
wolgefallen zu regieren, auf das die gerechtigkheit
gefordert, die boßheit verhindert unnd gestrafft
werde, damit wir in stiller ruhe und guttem frieden,
alls christen geburt, unnser leben volstreckhen mö-
gen50, daß auch unnsere feindt unnd widersager ab-
lassen, unns und deine arme kirch zu verfolgen unnd
sich friedtlich mit uns zu leben begeben wollen.
Alle die, so in trübsal, armut, kranckheit, kindts-
banden51 unnd anderer anfechtungh seindt, auch
die, so umb deines heiligen nahmens unnd der war-
heit willenn angefochten, gefangen seindt oder sonst
verfolgungh leiden, wollest sie tröstenn mit deinem
heiligen geist, der sie solches alles vur deinen vetter-
lichen willen aufnehmen, erkhennen und gedültig-
lich tragen [lässt]. Wollest uns auch alle frucht, zur
leiblichen notturfft gehörigh, mit fruchtbarer wach-
ßungh gerathen unnd gedeihen lassen. Umb dieses
unnd alles, was unns unnd andern menschen von-
nötten, bitten wir dich durch unnsern herrn Jesum
Christum, der uns also hatt lehren betten: Unser
Vatter etc.
lDie ander wochenpredigh in stättenn sollen am frei-
tagh gehalten werdenn mit dem gebett vor der pre-
digh wie am sontagh52, unnd soll diese predigh mit
dem gemeinen gebett, darin die noth der gantzen
christennheit Gott dem herrn furgetragen würdt, | 9r |
beschlossenn werdenn.
In dörffern aber soll eine wochenpredigh ge-
schehenn mit dem gemeinen gebett für alles anliegen
der christlichen kirchen, welche predigh uff einen
besunderen bestimpten tagh, der an einem jeden
48 Siehe oben, Anm. 27.
49 Siehe oben, Anm. 26.
50 1Tim 2,2.
51 Schwangerschaft.
52 Siehe oben, S. 184.
186
barmhertzigkheit unnd erbarm dich unnser. Gib
unns erkhantnus unnd rew unnserer sünden unnd
besserungh unnsers lebens. Stercke deinem volckh
seine diener unnd oberkheiten, daß sie mit trewen
unnd stanthafftigkheit dein wort predigen und daß
weltlich schwerdt mit gerechtigkheit unnd pillicheit
fuhrenn45, behut unns fur allen falschen unnd un-
trew, zerstör alle falsche unnd böse rathschlege, wi-
der deine wort unnd kirchen erdacht46. O herr, ent-
zige unns nitt deinenn geist und wortt, sonder gib
unns wahren glaubenn, gedult unnd bestendicheit,
khom deiner kirchenn zuhülff unnd entlad sie alles
ubertrangs47, spotts unnd tirannei, stercke auch alle
schwachenn und betrübten gemütter unnd sende
uns deinen frieden durch Jesum Christum, welcher
unnß diese verheischungh gethan, Johannis 16 [23]:
Vurwahr, vurwahr48, sage ich euch, daß ihr denn
vatter bitten werdet in meinem nahmen, daß wirt er
euch gebenn, und unß darauf allso hatt heischenn
bettenn: Unser vatter, etc.
Oder also:
Ihr geliebtenn im herrn Jesu Christo, dieweil der
heiligh geist unns lehret, daß wir nit allein fur unns,
sonder fur alle andere menschen, auch in sonderheit
aber vor die, so glieder des leibs seindt, davon Chri-
stus allein daß haubt ist49, bittenn sollen, so lasset
unns Gott einmütigh allso anruffen und sprechen:
Allmechtiger, barmhertziger, ewiger Gott und vat-
ter, ein herr himmels und der erdenn, wir bittenn
dich hertzlich, du wollest | 8v | deine heilige kirch mit
ihren dienern durch deinen heiligen geist regierenn,
auf daß sie bei derk rechtschaffene[n] weidt deines
ewigen worts erhalttenn werden, dardurch der glaub
gegen dir gesterckt unnd die lieb gegen alle men-
schen in unns erwachse unnd zunehm. Wollest auch
der weltlichenn oberkheit, dem römischen kayser,
k In der Handschrift: dir.
l-l Folgt KO Kurpfalz 1563, Sehling, EKO XIV, S. 393.
45 Vgl. Röm 13,4.
46 Vgl. Heidelberger Katechismus, Frage 123, Neuser,
Katechismus, S. 208.
47 Entlaste sie, nimm von ihr alle Bedrängnis, Grimm,
DWb 23, Sp. 159f.
allen königenn, fursten und herrn, insonderheit aber
unnsern gnedigen landts- unnd schirmherrn etc.,
guet stattregiment, auch ein erbare gemein dieser
statt gnadt und einigheit verleihen, die burger unnd
unnderthanen nach deinem gottlichen willen und
wolgefallen zu regieren, auf das die gerechtigkheit
gefordert, die boßheit verhindert unnd gestrafft
werde, damit wir in stiller ruhe und guttem frieden,
alls christen geburt, unnser leben volstreckhen mö-
gen50, daß auch unnsere feindt unnd widersager ab-
lassen, unns und deine arme kirch zu verfolgen unnd
sich friedtlich mit uns zu leben begeben wollen.
Alle die, so in trübsal, armut, kranckheit, kindts-
banden51 unnd anderer anfechtungh seindt, auch
die, so umb deines heiligen nahmens unnd der war-
heit willenn angefochten, gefangen seindt oder sonst
verfolgungh leiden, wollest sie tröstenn mit deinem
heiligen geist, der sie solches alles vur deinen vetter-
lichen willen aufnehmen, erkhennen und gedültig-
lich tragen [lässt]. Wollest uns auch alle frucht, zur
leiblichen notturfft gehörigh, mit fruchtbarer wach-
ßungh gerathen unnd gedeihen lassen. Umb dieses
unnd alles, was unns unnd andern menschen von-
nötten, bitten wir dich durch unnsern herrn Jesum
Christum, der uns also hatt lehren betten: Unser
Vatter etc.
lDie ander wochenpredigh in stättenn sollen am frei-
tagh gehalten werdenn mit dem gebett vor der pre-
digh wie am sontagh52, unnd soll diese predigh mit
dem gemeinen gebett, darin die noth der gantzen
christennheit Gott dem herrn furgetragen würdt, | 9r |
beschlossenn werdenn.
In dörffern aber soll eine wochenpredigh ge-
schehenn mit dem gemeinen gebett für alles anliegen
der christlichen kirchen, welche predigh uff einen
besunderen bestimpten tagh, der an einem jeden
48 Siehe oben, Anm. 27.
49 Siehe oben, Anm. 26.
50 1Tim 2,2.
51 Schwangerschaft.
52 Siehe oben, S. 184.
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