Münster
ein yede parthei yren uffgewenten, genommen unnd
erlitten kostenn unnd schaden selbst tragenn unnd
gelten unnd derhalb zu der anderen nycht meher zu-
forderenn haben.
Wand auch die van Munster fur sych, Ire ynwoner
und sonst allerlei | A3v| forderungen, anspraiche und
sachen widder das Thumcapittell und Clerisie zu
Munster, auch sonderen personen uß denen by un-
seren geschicktenn Rethen angeregt haben, Ist ver-
lassen, das unßer herr unnd Oheim, mer gemelt,
sambt dem wolgepornen unßerem neven und lieben
besonderen Arndten', Graven zu Benthem und
Stenforde etc., Arndten van Raisfelde7 8, Johan van
Graeß9, Burgermeister zu Coisfeldt, unnd Claisßen
Dyckhennicken, raidtzman zu Dulmen, so das
Thumcapittell hier zu erwelet hatt, und vermugenn
wollen, Deßgeleichen Johann vann der Recke zu
Stenfordenn, Frantzen die Wendt, Joachim Krausse
zu Warendorff und Johan Selcker zu Coisfeldt, wil-
che die Statt Munster hier zu erwelet hat und ver-
muegen will (die alle auß seiner liebe Ritterschafft
und Stetten yres Stiffts Munster seind), derhalb
tusschen yne guitlich zuhandelen und ob die gute
entstunde, sie zu ußtreglichem, furderlichem rech-
ten zuverfassen haben, sollen auch uff beider par-
theien ader yre einer ansuechen solche handelunge
furderlych und unvertzuglich furnemen und seine
liebe tage darunter ussetzen, zu dem die ernante
mithendeler vermuegen neben seiner liebeg sych der-
selben handelong zubeladen, Und sollen solche un-
derhandelunge und die sachen zuverfassen wie ob-
steet Dhumcapittell und Clerisie in keinen weg
weigeren, sonderen auch die benante hendeler ver-
mittelst yren schrifften und sunst bittlich ansuchen,
sich myt der handelunge zubeladen, Und wes also
unßer her und Oheim sambt dem van Benthem und
anderen obbestimpten personen darynne furnemen
und handelen wurdt, an dem sall das Dhumcapittell
und Clerisie gegen sie keinen widermut tragen, So
8 Im Druck: leibe.
7 Arnold II. Graf zu Bentheim und Steinfurt (reg. 1530-
1553).
8 Arndt von Raesfeld zu Hamern, (1479-nach 1550),
Behr, Franz von Waldeck II, S. 64 Anm. 75.
sollen auch die personen vom Dhumcapittell und
Cleresie by das yre widderumb zu Munster kom-
men, zu und abe wagen und wanderen muegen und
nichts thatlichs widder sie furgenomen werden, und
sie diesßer obgerurten gebrechen und sachen der-
massen und also hir mit vor sych und yre nachko-
men gutlich, gruntlich, gentzlich und unwiderruff-
lich verricht, geschlicht und vereinigt sein und
bleiben.
Und ein yeder parthei sambt den yren dem allent-
halb uffrichtich unverweißlich, getreuwelich und
unweigerlych geleben und nachkommen, auch stete
und veste vollentziehen, dar widder nicht vornemen,
doin, handelen noch den yren und der sie mechtich
sein, gestatten ader verhengen noch durch yemandts
anders ynn yren namen ader von yren wegen zuge-
schehen verschaffen, ynn maissen unßer herr und
Oheim von Munster und Oßenbrugge etc. solchs fur
sich, seiner liebe nachkommen und die yren by yren
furstlichen waren worten, auch der Statt Munster
hier zu sonderlich gevolmechtigten, vor ghemeine
Statt yre nachkomen und die yren, auch sich selbst
mit hantgebenden treuwen an eides stat unßeren ge-
santen Rethenn zugesagt unnd gelobt haben, ane
alle geverde unnd argelist.
Des zu urkunde unnd merer sicherheit, auch steder
haltunghe, haben wir, Landtgrave Philips etc. unßer
Secreet yngesiegell, unnd wir, Franciscus, | A4r | Con-
firmierter zu Munster und Oßenbrugge, Admini-
strator zu Mynden etc., unser furstlich, Auch wir,
der Raith, Alterleute, Meisterleute und gantze ge-
meyneheit der Stat Munster, unßer Statt groiß
Siegel an dießen vertrags brieff, der zweene gleich
lautend gefertigt, der einer uns, Francisco, Confir-
meirten zu Munster und Oßenbrugg etc., und der
ander uns, dem Rathe der Stadt Munster, uberge-
ben unnd zugestalt worden, mit gutem wissen unnd
willen doin hangen.
9 Johann van Graes d.M., Sohn Johanns von Graes d.Ä.,
war von 1530 bis 1533 zweiter, im Jahr 1537 erster Bür-
germeister in Coesfeld, Nagel, Vertrag, S. 122 Anm.
161.
352
ein yede parthei yren uffgewenten, genommen unnd
erlitten kostenn unnd schaden selbst tragenn unnd
gelten unnd derhalb zu der anderen nycht meher zu-
forderenn haben.
Wand auch die van Munster fur sych, Ire ynwoner
und sonst allerlei | A3v| forderungen, anspraiche und
sachen widder das Thumcapittell und Clerisie zu
Munster, auch sonderen personen uß denen by un-
seren geschicktenn Rethen angeregt haben, Ist ver-
lassen, das unßer herr unnd Oheim, mer gemelt,
sambt dem wolgepornen unßerem neven und lieben
besonderen Arndten', Graven zu Benthem und
Stenforde etc., Arndten van Raisfelde7 8, Johan van
Graeß9, Burgermeister zu Coisfeldt, unnd Claisßen
Dyckhennicken, raidtzman zu Dulmen, so das
Thumcapittell hier zu erwelet hatt, und vermugenn
wollen, Deßgeleichen Johann vann der Recke zu
Stenfordenn, Frantzen die Wendt, Joachim Krausse
zu Warendorff und Johan Selcker zu Coisfeldt, wil-
che die Statt Munster hier zu erwelet hat und ver-
muegen will (die alle auß seiner liebe Ritterschafft
und Stetten yres Stiffts Munster seind), derhalb
tusschen yne guitlich zuhandelen und ob die gute
entstunde, sie zu ußtreglichem, furderlichem rech-
ten zuverfassen haben, sollen auch uff beider par-
theien ader yre einer ansuechen solche handelunge
furderlych und unvertzuglich furnemen und seine
liebe tage darunter ussetzen, zu dem die ernante
mithendeler vermuegen neben seiner liebeg sych der-
selben handelong zubeladen, Und sollen solche un-
derhandelunge und die sachen zuverfassen wie ob-
steet Dhumcapittell und Clerisie in keinen weg
weigeren, sonderen auch die benante hendeler ver-
mittelst yren schrifften und sunst bittlich ansuchen,
sich myt der handelunge zubeladen, Und wes also
unßer her und Oheim sambt dem van Benthem und
anderen obbestimpten personen darynne furnemen
und handelen wurdt, an dem sall das Dhumcapittell
und Clerisie gegen sie keinen widermut tragen, So
8 Im Druck: leibe.
7 Arnold II. Graf zu Bentheim und Steinfurt (reg. 1530-
1553).
8 Arndt von Raesfeld zu Hamern, (1479-nach 1550),
Behr, Franz von Waldeck II, S. 64 Anm. 75.
sollen auch die personen vom Dhumcapittell und
Cleresie by das yre widderumb zu Munster kom-
men, zu und abe wagen und wanderen muegen und
nichts thatlichs widder sie furgenomen werden, und
sie diesßer obgerurten gebrechen und sachen der-
massen und also hir mit vor sych und yre nachko-
men gutlich, gruntlich, gentzlich und unwiderruff-
lich verricht, geschlicht und vereinigt sein und
bleiben.
Und ein yeder parthei sambt den yren dem allent-
halb uffrichtich unverweißlich, getreuwelich und
unweigerlych geleben und nachkommen, auch stete
und veste vollentziehen, dar widder nicht vornemen,
doin, handelen noch den yren und der sie mechtich
sein, gestatten ader verhengen noch durch yemandts
anders ynn yren namen ader von yren wegen zuge-
schehen verschaffen, ynn maissen unßer herr und
Oheim von Munster und Oßenbrugge etc. solchs fur
sich, seiner liebe nachkommen und die yren by yren
furstlichen waren worten, auch der Statt Munster
hier zu sonderlich gevolmechtigten, vor ghemeine
Statt yre nachkomen und die yren, auch sich selbst
mit hantgebenden treuwen an eides stat unßeren ge-
santen Rethenn zugesagt unnd gelobt haben, ane
alle geverde unnd argelist.
Des zu urkunde unnd merer sicherheit, auch steder
haltunghe, haben wir, Landtgrave Philips etc. unßer
Secreet yngesiegell, unnd wir, Franciscus, | A4r | Con-
firmierter zu Munster und Oßenbrugge, Admini-
strator zu Mynden etc., unser furstlich, Auch wir,
der Raith, Alterleute, Meisterleute und gantze ge-
meyneheit der Stat Munster, unßer Statt groiß
Siegel an dießen vertrags brieff, der zweene gleich
lautend gefertigt, der einer uns, Francisco, Confir-
meirten zu Munster und Oßenbrugg etc., und der
ander uns, dem Rathe der Stadt Munster, uberge-
ben unnd zugestalt worden, mit gutem wissen unnd
willen doin hangen.
9 Johann van Graes d.M., Sohn Johanns von Graes d.Ä.,
war von 1530 bis 1533 zweiter, im Jahr 1537 erster Bür-
germeister in Coesfeld, Nagel, Vertrag, S. 122 Anm.
161.
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