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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]; Arend, Sabine [Oth.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (22. Band = Nordrhein-Westfalen, 2): Das Erzstift Köln - die Grafschaften Wittgenstein, Moers, Bentheim-Tecklenburg und Rietberg - die Städte Münster, Soest und Neuenrade - die Grafschaft Lippe (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.33493#0461
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1. Kirchenordnung 1532

wat he gemaket hadde, und ydt was alle seer gudt.
Trotz, wo gy ydt hilger und beter maken, wer gy ock
al yn enen klumpen gesmulten, hebbens kein Gadt-
lick beveel, Wente, als vorberort, alle creatur Gades
ys gudt und nichts vorwerplick, dat mit danckseg-
gunge genamen, wente ydt werdt | K7v | gehilgt dorch
dat wordt Gades und dath gebeth, i. Timo., iiii.
Cap. [4-5], darsülvest bringet de text klar meede,
dat gy, vam gelüven affgetreden, anhangende den
errigen geesteren und leren der Düvel, glyssener-
ssche lügener, uns werden den Eestandt vorbeden,
wo den klosterlüden und gemeinthen geestliken ge-
scheyn, ock tho vormiden de spyse, de Gadt ge-
schapen hefft, tho nemende mit danckseggunge den
gelüvigen und den, welck die warhiet erkennen.
Hebben gy uns nicht yn der Vasten und ander etlike
tide dat fleesch tho ethen vorbaden, dath uns dach
Gades wordt hilliget und dat gebeth, wenthe, so wy
Gades worde gelüven, dat uns leret, der creatur
recht tho notrofftiger des lives erhaldunge ane un-
derscheeth yeniger tidt tho gebruken, so neme wy se
mit frolikem herten an, beeden, dancken, prysen
und laven unsern geleveden Vader, welck se uns uth
üverswenkliker, lutter gnade ane vordenst ge-
schenckt hefft.

Den reinen ist alle dinck rein, Titum, i. Capi.
[15], Den ungelüvigen und unreinen ys nichts rein,
sunder unrein ist beide, eer syn und Conscientie. Die
reynen sint de, welck de warhiet erkennen, Gades
wordt hören und gelüven, als Christus sprickt, Jo.
am xv. Capit. [3]: Gy sint itsunts rein umme des
wordes wyllen, dat ich tho yw gereedet hebbe.
Alle dinck hefft Gadt tho nütte des mynschen
geschapen, den also lese wy, Ecclesiastici, ym boke
des süns Syrach, am xxxix. [19.21-22.30-32]: Den
guden sinth van anfange gude dinge geschapen und
den Gadtlosen büse. Van anfange sint alle nothwen-
dige |K8r| dinge tho des mynsschen leeven gescha-
pen. Hir hürstu: tho des minschen leeven, nicht tho
hillichmakunge der zeile, nicht tho thoveren. Volget
wider: Wather, vür, Iseren und saldt, Meel, weyte
und hanich, melck und most, ülye und kledunge,
Düsse dinge alle sint tho gude dem gelüvigen ge-
schapen. Den Gadtlosen üverst werden düsse dinge
alle tho argem und schaden vorkerdt, etc. Alle
wercke des Heren sint gudt und eyn yewelcks gifft
he tho syner tidt und so ydt nodt dodt; und ys nicht,
dat men segge, dat ys büser wen dath. Den tho sy-
ner tidt sint se alle wolgevellich und gud. Darum, so
lavet den Heren van gantzem herten und pryset sy-
nen namen yummer und Ewichlick, Amen.

Van den gevangen Mysdederen

Welcker, so Gades hilge wordt offentlick tho predi-
ken gevordert und ordentlick geesschet ist, van dem
armen myßdeder gebeden und geropen werdt, schal
willich Darhen tho em ghaen (wente sülckes vordert
und nympt ock sülvest an unser Her Christus, seg-
gende, Math. xxv [36]: Ich byn gevangen gewest,
und gy sint tho my gekamen). De bedrüvede con-
scientie mit Godligem worde tho trüsten und so vele
möglick rausam | K8v | yn vrede tho stellen und der
Öveldeder ym geloven gesunt gevunden, dat hoch-
werdige, hilge Testament des waren lyves und blo-
des unsers Heren Jesu Christi begerende, schal üm
nicht geweigert, sunder dre dage vor synem dode
gegeven werden; wo Üverst der sulvige ungeschickt
halstarrich erschene, moth men die sake Gadt be-
velen und Üm dat Sacramente nicht geven.

Eyn erbar Radt wil ock einen yderen trulick gewar-
net hebben, ernstlick gebeidende, nymanth sick ver-
driste, syn handt an den bödell, so ydtwes ym rich-
tende strumpelde und feilde, do strecken; den der
mißdeder ist vorordelt thom dode, wer nu solckem
wolde los helpen, den büdel stenigen, dede wedder
Gadtlick und Werltlick recht. Eyn yder vornufftich
mynssche kan wol lichtlick erwegen, wo recht ydt
sy, den schuldigen tho erredden und unschüldigen
tho düden. Den Bödel hefft nicht de büffel, sunder
de ordentlike Overichiet tho straffen. Wer dat
swerdt nympt ane beveel, schal darynne sterven,
sprickt Christus, Mathei am xxvi. Capit. [52].

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