Soest
2. Mandat zur Residenzpflicht der Pfarrer und zur evangelischen Predigta
25. Oktober 1532
Hern Thomas Wausthoff1, decano tor Wese, her Jo-
han Gropper, doctorn, vetteris2, her Johan Bastwin-
der, Georgen3, her Johan Lossen in altis4, her Johan
Hemmerman ad sanctum Thomam5, her Anthonio
Schurman ad sanctum Paulum6, her Hinrich Greve
to Sweve7, her N. Meynnerhagen to Dincker8, Johan
Ilies to Welver9, her Hinrich Groitman to Borge-
len10, Simon Schulten to Wesselern11, her Tonies Vo-
geler to Loin und Sastdroppe12, pastoribus mutatis
mutandis.
Wirdige und erber, lieve her, besunder gude frundt.
So wy itzont durch gotliche versehunge syn hillige
wort by uns to love und synen eren angenommen,
dem na in dem selbigen ock dat simpell, enweldige,
gemeyne volck gerne vlitich geweidet seyn werden,
lutter und clair to der seile salicheit vorgehalden
und eroppent worde, dwill dan sodane borde i. w. als
a Textvorlage (Handschrift): StadtA Soest Abt. A 6167,
fol. 151. Weitere Stücke ebd., Hs V 67 = Vorwerck I 6,
pag. 80f. (Abschrift 19. Jh.); Hs V 69 = Vorwerck I 8,
pag. 99 (Abschrift 19. Jh.). Abdrucke: Braunisch,
Gropper Briefwechsel I, S. 47-50 Nr. 2; Schwartz, Ge-
schichte, S. 390f. Nr. 11; Jostes, Daniel von Soest,
S. 349f. Nr. 19.
1 Thomas Woesthoff, Dechant an St. Patroklus, seit 1528
Pfarrer der Wiesenkirche. Nach Einführung der Refor-
mation in Soest ging er nach Köln. Woesthoff starb am
7. März 1542, Braunisch, Gropper Briefwechsel I,
S. 47 Anm. 2.
2 Dr. Johannes Gropper wurde nach dem 17. Febr. 1531
Pfarrer an St. Petri (ecclesia veteris), wo er bis zum 21.
Dez. desselben Jahres blieb, Braunisch, Gropper
Briefwechsel I, S. 47 Anm. 3. Vgl. oben, S. 32 Anm. 14.
3 Johann Bastwinder war Kanoniker an St. Patroklus und
bis Ende 1531 Pfarrer an St. Georg in Soest, Brau-
NISCH, Gropper Briefwechsel I, S. 47 Anm. 4.
4 Johannes Losse war Pfarrer an St. Mariae zur Höhe, er
starb am 3. Sept. 1543, Braunisch, Gropper Brief-
wechsel I, S. 48 Anm. 5.
eynen pastor amptes halven billich upliggende und
wy nicht gesynt, iw edder ummande, de dat selbige
egener personen gneigt tho doinde, an dem synen to
verkorten edder affbrock to doinde, demna ist unse
fruntliche beger, i. w. sich alhyr by uns foge, er
ampt des pastors in urer kerckenn egener personen
bestain und vullentein, dat enweldige, gemeyne,
simpell volck, so ju derwegen als eynem pastoir be-
vollen, in dem wort Gotz na salicheit erer seile wei-
den und regeren willen off eynen anderen geschick-
ten, gelerten, frommen man, so iw nicht gelegen,
dewilliche dairtho na raide unsers superintendenten
und des kerspels duchtich und bequeme, up iw te-
meliche besoldunge dair doin verdigen. So dat nicht
geschege und dat uitslain worden, ist men des alhyr
luit der ordinantien13 overkomen, up dat dat volck
des wort Gotz nicht berovet werde, eynen anderen
aldair bestellen, den wy alsdan mit temmelicher
5 Johann Hemmermann war Kanoniker an St. Patroklus
und Pfarrer an St. Thomae, er starb am 20. Sept. 1549,
Braunisch, Gropper Briefwechsel I, S. 48 Anm. 6.
6 Anton Schürmann war Pfarrer an St. Pauli, 1536 wurde
er seines Amtes enthoben, er starb 1546, Braunisch,
Gropper Briefwechsel I, S. 48 Anm. 7.
7 Heinrich Greve, Pfarrer an St. Severini in Schwefe,
Braunisch, Gropper Briefwechsel I, S. 48 Anm. 8.
8 Christian Meinertshagen war Pfarrer an St. Othmar in
Dinker und Kanoniker an St. Kunibert in Köln, Brau-
nisch, Gropper Briefwechsel I, S. 48 Anm. 9.
9 Johann Ilies war von 1524 bis 1550 Pfarrer in Welver,
Braunisch, Gropper Briefwechsel I, S. 48 Anm. 10.
10 Heinrich Groithmann war Pfarrer in Borgeln, Brau-
nisch, Gropper Briefwechsel I, S. 49 Anm. 11.
11 Simon Schulte war bis 1532 Pfarrer an St. Urban in Wes-
larn, Braunisch, Gropper Briefwechsel I, S. 49 Anm.
12.
12 Anton Vogeler war bis Ende 1532 Pfarrer in Lohne und
Sassendorf, Braunisch, Gropper Briefwechsel I, S. 49
Anm. 13.
13 Soester Kirchenordnung von 1532, siehe oben, Nr. 1.
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2. Mandat zur Residenzpflicht der Pfarrer und zur evangelischen Predigta
25. Oktober 1532
Hern Thomas Wausthoff1, decano tor Wese, her Jo-
han Gropper, doctorn, vetteris2, her Johan Bastwin-
der, Georgen3, her Johan Lossen in altis4, her Johan
Hemmerman ad sanctum Thomam5, her Anthonio
Schurman ad sanctum Paulum6, her Hinrich Greve
to Sweve7, her N. Meynnerhagen to Dincker8, Johan
Ilies to Welver9, her Hinrich Groitman to Borge-
len10, Simon Schulten to Wesselern11, her Tonies Vo-
geler to Loin und Sastdroppe12, pastoribus mutatis
mutandis.
Wirdige und erber, lieve her, besunder gude frundt.
So wy itzont durch gotliche versehunge syn hillige
wort by uns to love und synen eren angenommen,
dem na in dem selbigen ock dat simpell, enweldige,
gemeyne volck gerne vlitich geweidet seyn werden,
lutter und clair to der seile salicheit vorgehalden
und eroppent worde, dwill dan sodane borde i. w. als
a Textvorlage (Handschrift): StadtA Soest Abt. A 6167,
fol. 151. Weitere Stücke ebd., Hs V 67 = Vorwerck I 6,
pag. 80f. (Abschrift 19. Jh.); Hs V 69 = Vorwerck I 8,
pag. 99 (Abschrift 19. Jh.). Abdrucke: Braunisch,
Gropper Briefwechsel I, S. 47-50 Nr. 2; Schwartz, Ge-
schichte, S. 390f. Nr. 11; Jostes, Daniel von Soest,
S. 349f. Nr. 19.
1 Thomas Woesthoff, Dechant an St. Patroklus, seit 1528
Pfarrer der Wiesenkirche. Nach Einführung der Refor-
mation in Soest ging er nach Köln. Woesthoff starb am
7. März 1542, Braunisch, Gropper Briefwechsel I,
S. 47 Anm. 2.
2 Dr. Johannes Gropper wurde nach dem 17. Febr. 1531
Pfarrer an St. Petri (ecclesia veteris), wo er bis zum 21.
Dez. desselben Jahres blieb, Braunisch, Gropper
Briefwechsel I, S. 47 Anm. 3. Vgl. oben, S. 32 Anm. 14.
3 Johann Bastwinder war Kanoniker an St. Patroklus und
bis Ende 1531 Pfarrer an St. Georg in Soest, Brau-
NISCH, Gropper Briefwechsel I, S. 47 Anm. 4.
4 Johannes Losse war Pfarrer an St. Mariae zur Höhe, er
starb am 3. Sept. 1543, Braunisch, Gropper Brief-
wechsel I, S. 48 Anm. 5.
eynen pastor amptes halven billich upliggende und
wy nicht gesynt, iw edder ummande, de dat selbige
egener personen gneigt tho doinde, an dem synen to
verkorten edder affbrock to doinde, demna ist unse
fruntliche beger, i. w. sich alhyr by uns foge, er
ampt des pastors in urer kerckenn egener personen
bestain und vullentein, dat enweldige, gemeyne,
simpell volck, so ju derwegen als eynem pastoir be-
vollen, in dem wort Gotz na salicheit erer seile wei-
den und regeren willen off eynen anderen geschick-
ten, gelerten, frommen man, so iw nicht gelegen,
dewilliche dairtho na raide unsers superintendenten
und des kerspels duchtich und bequeme, up iw te-
meliche besoldunge dair doin verdigen. So dat nicht
geschege und dat uitslain worden, ist men des alhyr
luit der ordinantien13 overkomen, up dat dat volck
des wort Gotz nicht berovet werde, eynen anderen
aldair bestellen, den wy alsdan mit temmelicher
5 Johann Hemmermann war Kanoniker an St. Patroklus
und Pfarrer an St. Thomae, er starb am 20. Sept. 1549,
Braunisch, Gropper Briefwechsel I, S. 48 Anm. 6.
6 Anton Schürmann war Pfarrer an St. Pauli, 1536 wurde
er seines Amtes enthoben, er starb 1546, Braunisch,
Gropper Briefwechsel I, S. 48 Anm. 7.
7 Heinrich Greve, Pfarrer an St. Severini in Schwefe,
Braunisch, Gropper Briefwechsel I, S. 48 Anm. 8.
8 Christian Meinertshagen war Pfarrer an St. Othmar in
Dinker und Kanoniker an St. Kunibert in Köln, Brau-
nisch, Gropper Briefwechsel I, S. 48 Anm. 9.
9 Johann Ilies war von 1524 bis 1550 Pfarrer in Welver,
Braunisch, Gropper Briefwechsel I, S. 48 Anm. 10.
10 Heinrich Groithmann war Pfarrer in Borgeln, Brau-
nisch, Gropper Briefwechsel I, S. 49 Anm. 11.
11 Simon Schulte war bis 1532 Pfarrer an St. Urban in Wes-
larn, Braunisch, Gropper Briefwechsel I, S. 49 Anm.
12.
12 Anton Vogeler war bis Ende 1532 Pfarrer in Lohne und
Sassendorf, Braunisch, Gropper Briefwechsel I, S. 49
Anm. 13.
13 Soester Kirchenordnung von 1532, siehe oben, Nr. 1.
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