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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]; Arend, Sabine [Oth.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (22. Band = Nordrhein-Westfalen, 2): Das Erzstift Köln - die Grafschaften Wittgenstein, Moers, Bentheim-Tecklenburg und Rietberg - die Städte Münster, Soest und Neuenrade - die Grafschaft Lippe (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.33493#0553
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1. Kirchenordnung 1564

stest mick1’. Sü, God is myn heill, ick sy seker unnd
früchte mick nicht. Wente Godt de Here is myne
stercke und is myn rhom und is myn heill. Gy wer-
den mit freuden water scheppen uth den heilbornen.
Und werden seggen tho dersülvigen thijt: dancket
dem Heren, prediget sinen namen. Maket kund un-
der den vülkeren sin don, verkündiget, wie sin name
so hog is. Loffsinget dem Heren, wente he heft sick
herlick bewesen, sülkes sy kund in allen landen. 152v|
Jucheie und rhüme, du inwonerinne tho Zion, wente
de hillige Israels is grot by dy. Ehr sy dem Vader,
dem Son und dem hillgen Geiste, als gewesen is van
anbegin, nu und in ewicheit, Amen.
Darup volget de Hymnus
Hymnus im Advent: Veni, redemptor, Mar.
Luth.:72
Nu kom, der Heiden Heiland,
Der Jungfrauwen kind erkand,
Dat sick vorwündert alle werlt,
God solcke gebord sick bestellt.
2. Nicht van mans blode noch vam flesch,
Allene van dem hilligen Geist
Is Godes Wort worden ein mensch
Und blüeth ein frucht wives flesches.
3. Der Jungkfrauwen lyff swanger wart,
Dog bleff de küscheit reine bewart,
Lüchtet hervür mannige dügent schon,
God dar was in sinem thron.
4. He genck uth der kamern syn, |53r|
Dem Künigliken Saell so rein.
God van art und mensche ein heldt,
Sinen weg he tho lopen ylth.
5. Sin lop, de quam vam Vader her
Und kerde wedder thom Vader.
’ l[ies:] Victoriam, overwinninge.
72 Luther: Nun komm, der Heiden Heiland, AWA 4,
Nr. 14.

Foer ock henunder tho der hell
Unde wedder tho Godes stoel.
6. De du bist dem Vader gelick,
Vüre henuth den Sieg im flesch,
Dat dyn ewige Godes gewald
In uns dat krancke flesch enthalde.
7. Dine krübbe schinet hell und klar,
De nacht gift ein nie licht dar.
Düsternüß moth nicht komen darin,
De glove blift jümmer im schyn.
8. Loff sy God, dem Vader, gedan,
Loff sy God, synem einigen Son,
Loff sy God, dem hilligen Geist
Jümmer und in ewicheit, Amen.

Hymnus up Winachten beth up Lichtmesse
[2. Febr.] inclusive: A solis ortus:73
Christum, wy süllen loven schon74 |53v|
Der reinen maget Marien Son,
So wijth de leve Sonne lücht
Und an aller werlt ende reckt.
2. De selige Schepper aller ding
Toch an eins knechtes lyff gering,
Dat he dat flesch dorch flesch erwürff
Und sin geschepnüsse nicht all verdürff.
3. De GSdlike gnad vam Hemel grot
Sick in de küsche moder goth,
Ein medlin drog ein heimlick pant,
Dat der natur was unbekant.
4. Dat tüchtige huß des herten zart
Gar bald ein tempel Godes wart,
De neen man rürde noch erkand,
Van Godes wort men se swanger fand.
73 A solis ortus cardine, Wackernagel, Kirchenlied I,
S. 46-48; Liber Usualis, S. 400.
74 Luther: Christum wir sollen loben schon, AWA 4, Nr. 16.

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