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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]; Arend, Sabine [Oth.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (22. Band = Nordrhein-Westfalen, 2): Das Erzstift Köln - die Grafschaften Wittgenstein, Moers, Bentheim-Tecklenburg und Rietberg - die Städte Münster, Soest und Neuenrade - die Grafschaft Lippe (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.33493#0558
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Neuenrade

Als he geredet heft unsen Vedern, Abraham und
synem sade ewiglick.
Ehr sy dem Vader, dem Son unnd dem hillgen
Geiste, als gewesen is van anbeginn, nu und in
ewicheit, Amen. |60r|
zBenedicamus Domino.
Deo dicamus gratias.
Benedicamus Domino, alleluia, alleluia, alleluia.
Deo dicamus gratias, alleluia, alleluia, alleluia2.
De Benedicamus mit den velen noten sal man bliven
laten, wente se maken veel geschreies und hebben
wenig worde und andacht.
Nu folgen etlike gesenge und Psalmende, tho gebör-
liker thijt sbllen gesungen werden, de mit sunderli-
kem 160v | bedencken und flithe uthgelesen sint und
an etliken wördern geendert, dat se unse volck ver-
stan könne, wie ock droven gescheen.
An düssen is eth genoch, de dat Chor langsam
und düdlik singen sal, dat se dat volck dörch vake
anhörent unnd uth gewonheit ler[n]e und mit singen
könne. Andere gesenge, der untellike veel tho düssen
thijden sint, doch nicht alle gelike gut und nicht alle
denstlick in unse Kercke, sal man bliven laten.
Denn wenn unse Gemeine alle Sundage nigge Gesen-
ge wörde hören, könde se keins leren. Verdrotsam-
heit einerler dinge und lust thor verniggeringe is in
allen dingen geferlick und schedlick, insunderheit in
der Religion, und sint unse vorfaren und wy uth kei-
ner andern orsake in de vorblendinge und verföringe
komen, denn dat jümmer de eine vör de ander na
wat nigges in der Kercken heft angerichtet. Darüm
sölle wy thoseen, dat wy mit einem rechten, reinen,
slechten, bequemen Godeßdenste thofreden syn und
uns genögen laten, denselvigen one niggeringe be-
halden. |61r| Wann man einmal anhevet tho veran-
dern, so heft eth darna nene wyse noch mate. De
Latinschen Geseng sint nimande nütte, de se nicht
versteet.

z z Mit Noten.

Gesenge up Wynachten
Ein kindelin, so lövelick86,
Is uns geboren hüde.
Van einer Junckfrauwen süverlick,
Tho trost uns armen lüden.
Wer uns dat kindelin nicht geborn,
So were wy allthomal verlorn.
Dat Heil is unser alle.
Ey du söte Jesu Christ,
Dat du Mensche geboren bist,
Behöde uns vor der helle.
2. De thijt is nu gantz freudenrijck,
Tho love Godes namen.
Dat Christus van dem Hemelrijck
Up erden is gekomen.
Eth is eine grote demödicheit,
De God van Hemel by uns döth.
Ein knecht is he geworden,
On alle sünde, uns gelijck,
Dadörch wy worden ewig rijck, |61v
Dregt unser sündebörden.
3. Wol dem, de dith gelöven is,
Mit gantzem hertens truwen,
Dem wert de selicheit gewiß,
Wol den, de darup buwen.
Dat Christus hefft genoch gedan
Vor uns, darümme he is uthgegan
Van Gode, sinem ewigen Vader,
0 wunder Över wunderdath,
Christus dregt unse missedadt
Und stillet unsen hader.
4. Des dancke em alle Christenheit
Vor sölke grote güde
Und bidde sine barmherticheit,
Dat he uns vordan behöde
Vor falscher lehr und bösen wahn,
Da wy ein lange thijt in gestan.
He wold uns dat vergeven,

Ein Kindelein, so löbelich, Wackernagel, Kirchen-
lied III, S. 520.

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