Metadaten

Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]; Arend, Sabine [Oth.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (22. Band = Nordrhein-Westfalen, 2): Das Erzstift Köln - die Grafschaften Wittgenstein, Moers, Bentheim-Tecklenburg und Rietberg - die Städte Münster, Soest und Neuenrade - die Grafschaft Lippe (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2017

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.33493#0572
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Neuenrade

5. Off by uns is der sünde veel,
By Gode is veel mer gnade.
Syne hand tho helpen hefft neen tall,
Wie groth ock sy de schade.
He is allene de gude herd,
De Israel erlüsen wert
Uth sinen sünden allen.
De lovesangk Simeonis, Nunc dimittis, Luc. 2
[29-32], Sall man vaken na der Vesperpredige singen
Mit frede und freude ick far dahen113
In Godes willen,
Getrost is my myn herte unde sinn,
Sacht unde stille.
Wie God my gelovet hefft,
De dod is myn slap geworden. 183r |
2. Dat maket Christus, wahr Godes son,
De truwe Heiland,
Den du mick, Here, heffst seen lan
Und maket bekant,
Dat. he sy dat leven
Und heil in not, angst und sterven.
3. Den hefstu allen vorgestallt
Mit groten gnaden,
Tho sinem rijke de gantze werlt
Heten laden
Dürch dyn dürbar heilsam wort
An allem ort erschollen.
4. He is dat hell und selige licht
Vor de Heiden,
Tho erlüchten, de dick kennen nicht,
Und tho weiden.
He is dines volcks Israel
De priß, ehr, freud und wunne.

Media vita, verdüdschet
Midden wy im leven sint114
Mit dem dod umfangen.
Wen süke wy, de hülpe do,
Dat wy gnad erlangen. |83v|
Dat bistu, Her, alleine.
Uns ruwet unse missedath,
De dick, Herr, vertürnet hat.
Hillige Here God,
Hillige starcke God,
Hillige barmhertige Heiland,
Du ewige God,
Lath uns nicht versinken
In des bitteren dodes not, Kyrieleison.
2. Midden in dem dod anfecht
Uns der hellen rachen.
We will uns uth sülker not
Fry und ledig maken?
Dat düstu, Herr, alleine.
Eth jamert dyner barmherticheit
Unser sünd und groten leides.
Hillige Here God,
Hillige starcke God,
Hillige barmhertige Heiland,
Du ewige God,
Lath uns nicht vertzagen
Vor der depen helle gloth, Kyrieleison.
3. Midden in der hellen angst
Unse sünde uns dryven. 184r |
Wo sülle wy dann flegen hen,
Da wy mügen blyven?
Tho dy, Herr Christ, alleine.
Vergoten is dyn düre bloth,
Dat gnoch vor de sünde düth.
Hillige Here God,
Hillige starcke God,
Hillige barmhertige Heiland,
Du ewige God,
Lath uns nicht entfallen
Van des rechten glovens trost, Kyrieleis.

113 Siehe oben, Anm. 29.

114 Siehe oben, Anm. 42.

554
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften