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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]; Arend, Sabine [Oth.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (22. Band = Nordrhein-Westfalen, 2): Das Erzstift Köln - die Grafschaften Wittgenstein, Moers, Bentheim-Tecklenburg und Rietberg - die Städte Münster, Soest und Neuenrade - die Grafschaft Lippe (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.33493#0573
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1. Kirchenordnung 1564

Ein schon Ledt, tho singen by der begreffnüsse
derer, de Christlick gelevet hebben und seliglick
gestorven sint
Nu latet uns dat lijff begraven115,
Daran gar neen twifel haben,
Eth werde am Jüngsten dage upstan
Und unverderfflick hervör gan.
2. Erd ys eth und van der erden,
Wert ock tho erde wedder werden
Und van der erd wedder upstan,
Wann Gottes Basune wert angan. |84v|
3. De seel levet ewig in God,
De se allhy uth lutter gnad
Van allen sünden und missedath
Dürch sinen Son erlöset hath.
4. Syn (Er) jamer, drüffnüß und elend
Is komen tho einem saligen end.
He (Se) hefft gedragen Christus jock,
Is gestorven und levet noch.

5. De seel levet on alle klag,
Dat lijff slept beth an den jüngsten dag,
An welkem God en verklaren
Und ewiger freude wert geweren.
6. Hy is He (Se) in angst gewesen,
Dort averst wert He (Se) genesen,
In ewiger freude und wunne
Lüchten alse de klare Sunne.
7. Nu late wy En (Se) hy slapen
Und gan all heim unse strate,
Schicken uns ock mit allem flith,
Wente de dod kümpt uns glikerwiß.
8. Des help uns Christus, unse trost,
De uns dörch syn bloth hefft verlost
Van des düvels gwalt und ewiger pyn,
Em sy loff, pryß und ehr allein. |85r|

Der Christliken Gemeine tho Niggen Rade wünschet M. Hermannus Wilken116
Godes gnade und alle gud

Leven fründe und Landslüde, als ick am jüngesten
by iw was, merckede ick juwen guden willen und
Christlike thoneginge tho der waren Religion und
rechten Godesdenste. Nadem sick dan de gelegen-
heit begeven heft, dat eine veranderinge der Cere-
monien in juwer Kercken geschege, hebbe ick geach-
tet, ick sy van Godes wegen schüldig, mynem leven
Vaderlande in düsser löffliken und Christliken sake
na mynem vermügen tho denen. Hebbe derhalven
nach juwem wünschen düsse korte Ordeninge,
welcke ick weth, dat Godes worde und der Augs-
purgischen Confeßion117, ock juwer gelegenheit, ge-
mete ys, thosamen gebracht und thoschicke iw de-
selvige, biddende, gy wollen um Godes ehr, yuwer

115 Siehe oben, Anm. 44.
116 Zu Hermann Wilken siehe oben, S. 507 Anm. 13.

egenen wollfart und selicheit willen deselvige anne-
men und darüver holden.
God, dem Allmechtigen, bevollen, welker |85v|
geven wolle, dat sodan heilsam werck einen gelück-
liken fortganck hebbe und bestendig sy in Jhesu
Christo, unsem Heren, Amen.

Etlike Psalmen thor Metten 20
De Christlike Messe mit eren gesengen und Collec-
ten, so up ydere festa dorch dat Jar, ock vür und
nach der Communion gesungen und gebruket wer-
den 30

117 Siehe oben, Anm. 12.

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