9. Dezember 2006
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die Stammzellforschung schaffen, da therapeutische Stammzellen, zur korrekten
Differenzierung gebracht, sehr viel genauer eingesetzt werden könnten.
Zuletzt sollte die Frage beantwortet werden, weshalb die „Apotheke der Welt“
bis Mitte des 20. Jahrhunderts in Deutschland stand und dann in die anglosächsi-
schen Länder auswanderte.
Die Gründe hierfür sind vielfältig; einer ist vielleicht im Zusammenprall
zweier Weltanschauungen zu suchen: der chemischen, mit hierarchischen Strukturen
und stärkster Ausprägung in Zentraleuropa, und der informationellen, libertären
Gesellschaft, die ihre Wurzeln in den anglosächsischen Ländern hat. Darin könnte
auch die Ursache für weitere Gründe zu suchen sein, so die Tatsache, dass die deut-
sche Pharmaindustrie sich sehr lange der Molekularbiologie verschlossen hat, unsere
Universitäten Ausgründungen noch in den 80er Jahren bekämpft haben, und dass der
Gentechnik die nötige Akzeptanz seitens der Politik verweigert wurde.
Gesamtsitzung am 9. Dezember 2006
GESCHÄFTSSITZUNG
1. Vorbesprechung der Wahl des Präsidenten
Zum Tagesordnungspunkt 1 übernimmt Herr Sellin die Sitzungsleitung. Der Präsi-
dent verläßt die Sitzung.
Herr Sellin eröffnet die Vorbesprechung der Wahl des Präsidenten mit der Mittei-
lung, daß Graf Kielmansegg sich dazu entschlossen habe, ein weiteres Mal seine Kan-
didatur anzubieten. Grund hierfür sei vor allem der Umstand, daß auf der Ebene der
Union eine Reihe von Problemen, an deren Bearbeitung er maßgeblich mitgewirkt
habe, noch nicht zur Entscheidung gelangt sei. Hierzu gehöre vor allen Dingen die
Frage der Gründung einer Deutschen Akademie der Wissenschaften. Allerdings
müsse er die Akademie um Verständnis dafür bitten, daß er von September 2007 bis
Mai 2008 am Bologna Center der Johns Hopkins University eine Gastprofessur, die
er seinem Amte zuliebe schon einmal verschoben habe, wahrnehmen werde. In
dieser Zeit müßte er im Falle seiner Wahl die laufenden Geschäfte in die Hände eines
der Sekretäre legen. In der Aussprache, die sich an diese Eröffnung anschloß, wurde
die Wiederkandidatur des derzeitigen Präsidenten, trotz der angegebenen Umstände,
von mehreren Seiten mit großem Nachdruck befürwortet. Bedenken wurden nicht
erhoben.
2. Zuwahlen
Der Präsident übernimmt die Sitzungsleitung. Zur Zuwahl stehen auf Vorschlag
der Philosophisch-historischen Klasse Herr Axel Michaels (Klassische Indologie,
Heidelberg) und Herr Thomas Maissen (Neuere Geschichte, Heidelberg) an. Beide
werden mit den vorgeschriebenen Mehrheiten gewählt.
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die Stammzellforschung schaffen, da therapeutische Stammzellen, zur korrekten
Differenzierung gebracht, sehr viel genauer eingesetzt werden könnten.
Zuletzt sollte die Frage beantwortet werden, weshalb die „Apotheke der Welt“
bis Mitte des 20. Jahrhunderts in Deutschland stand und dann in die anglosächsi-
schen Länder auswanderte.
Die Gründe hierfür sind vielfältig; einer ist vielleicht im Zusammenprall
zweier Weltanschauungen zu suchen: der chemischen, mit hierarchischen Strukturen
und stärkster Ausprägung in Zentraleuropa, und der informationellen, libertären
Gesellschaft, die ihre Wurzeln in den anglosächsischen Ländern hat. Darin könnte
auch die Ursache für weitere Gründe zu suchen sein, so die Tatsache, dass die deut-
sche Pharmaindustrie sich sehr lange der Molekularbiologie verschlossen hat, unsere
Universitäten Ausgründungen noch in den 80er Jahren bekämpft haben, und dass der
Gentechnik die nötige Akzeptanz seitens der Politik verweigert wurde.
Gesamtsitzung am 9. Dezember 2006
GESCHÄFTSSITZUNG
1. Vorbesprechung der Wahl des Präsidenten
Zum Tagesordnungspunkt 1 übernimmt Herr Sellin die Sitzungsleitung. Der Präsi-
dent verläßt die Sitzung.
Herr Sellin eröffnet die Vorbesprechung der Wahl des Präsidenten mit der Mittei-
lung, daß Graf Kielmansegg sich dazu entschlossen habe, ein weiteres Mal seine Kan-
didatur anzubieten. Grund hierfür sei vor allem der Umstand, daß auf der Ebene der
Union eine Reihe von Problemen, an deren Bearbeitung er maßgeblich mitgewirkt
habe, noch nicht zur Entscheidung gelangt sei. Hierzu gehöre vor allen Dingen die
Frage der Gründung einer Deutschen Akademie der Wissenschaften. Allerdings
müsse er die Akademie um Verständnis dafür bitten, daß er von September 2007 bis
Mai 2008 am Bologna Center der Johns Hopkins University eine Gastprofessur, die
er seinem Amte zuliebe schon einmal verschoben habe, wahrnehmen werde. In
dieser Zeit müßte er im Falle seiner Wahl die laufenden Geschäfte in die Hände eines
der Sekretäre legen. In der Aussprache, die sich an diese Eröffnung anschloß, wurde
die Wiederkandidatur des derzeitigen Präsidenten, trotz der angegebenen Umstände,
von mehreren Seiten mit großem Nachdruck befürwortet. Bedenken wurden nicht
erhoben.
2. Zuwahlen
Der Präsident übernimmt die Sitzungsleitung. Zur Zuwahl stehen auf Vorschlag
der Philosophisch-historischen Klasse Herr Axel Michaels (Klassische Indologie,
Heidelberg) und Herr Thomas Maissen (Neuere Geschichte, Heidelberg) an. Beide
werden mit den vorgeschriebenen Mehrheiten gewählt.