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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2006 — 2006

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I. Das Geschäftsjahr 2006
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Putlitz, Gisbert zu: Herbert Walther (19.1.1935-22.7.2006)
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Herbert Walther

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HERBERT WALTHER

(19.1.1935-22.7.2006)

Herbert Walther, emeritierter ordentlicher Professor für Physik an der Ludwig-
Maximilians-Universität München, Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts
für Quantenoptik in Garching und korrespondierendes Mitglied der Heidelberger
Akademie der Wissenschaften, verstarb am 22. Juli 2006 an einer schweren Erkran-
kung, die er über viele Jahre mit großem Lebenswillen, Leidensfähigkeit und Mut
bekämpft hat. Bis zuletzt hat er seine Pflicht erfüllt. Wir alle, seine Kollegen und
Freunde, empfanden größte Hochachtung für einen Mann, der seine Berufung als
Lehrer und Forscher zu seiner Lebenslinie gemacht hat.
Walther wurde 1935 in Ludwigshafen geboren, studierte ab 1954 Physik in
Heidelberg, bis zur Promotion 1962 als Schüler von Hans Kopfermann (der eben-
falls Mitglied der Heidelberger Akademie war). Seine nachfolgenden Stationen
waren Hannover, Bonn, Köln und München mit wichtigen Auslandsaufenthalten
am Laboratoire Aime Cotton in Orsay und am Joint Institute for Laboratory Astro-
physics in Boulder.
Walthers wissenschaftliche Tätigkeit hat sich in über 600 wissenschaftlichen
Publikationen niedergeschlagen. Während die Heidelberger Zeit und seine Assisten-
tenjahre in Hannover (mit der Habilitation 1968) noch stark durch die hochauf-
lösende optische Spektroskopie bestimmt waren, wandte er sich in seiner Bonner
und Kölner Zeit dem Einsatz der Laser in der Spektroskopie und dann auch mehr
und mehr der Quantenphysik zu. Wichtige Meilensteine in seinem Forscherleben
waren die Realisierung des Mikro-Masers und des Ein-Atom-Masers, die heute als
Vorstufe der modernen Quanteninformationssysteme angesehen werden. Die Erfor-
schung des Strahlungsfeldes solcher einfacher Systeme in Bezug auf die Grenze lie-
ferten einen wichtigen Beitrag zu deren Verständnis zwischen der klassischen und der
Quantenwelt. Auch auf dem Gebiet der kalten gefangenen Ionen hat Walther spek-
 
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