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TÄTIGKEITSBERICHTE
einer Länge von insgesamt 2 km danach entlang des steil aufragenden Berghangs
über dem Indusufer und durch einen Felseinschnitt bis zur höchsten Erhebung, die
durch die Ruinen eines Kontrollpostens markiert wird. Von hier geht der Blick über
die weite Terrasse mit den großen Felsbildansammlungen von Ba Das. Im Ostteil der
Station finden sich zu beiden Seiten des etwa 1,60 m breiten Weges zwei sorgfältig
geschichtete, 8,80 m lange und 1 m breite Zungenmauern, die zur Ablage von Lasten
gedient haben könnten. Zwei weitere Lastenablagen, die jedoch nur aus einer Zun-
genmauer bestehen, sind noch weiter im Westen der Station, auf der Terrasse und auf
dem Bergrücken bei Stein 15, jeweils an der Nordseite des Weges, errichtet worden
(7 zu 1 m und 4,60 zu 1 m. Die Mauern sind bis zu einer Höhe von 1 m erhalten).
Im Nordteil der Sandterrasse liegt oberhalb des Trockentals eine ovale Umfriedung,
die durch eine Trennmauer in zwei Abschnitte geteilt ist. Der westliche Raum ist
innen 4,30 zu 1,80 m, der größere östliche Raum 4,30 zu 3,90 m groß. Es wurden
24 Steine mit insgesamt 83 Gravuren dokumentiert. Im Westteil gehört die Mehr-
zahl der aus anthropomorphen Figuren, Jagdtieren und dekorierten Scheiben beste-
henden Zeichnungen in die nachbuddhistische Zeit. Vereinzelt finden sich auch
prähistorische Gravuren von Wildtieren. Der buddhistischen Epoche gehören 12 Bil-
der von Stüpas, fünf Inschriften in Brähmi und eine in Sogdisch an, die sich entlang
des Aufwegs zur Kontrollstation finden. Bemerkenswert ist noch die Darstellung
eines Pferdes.
3. Die Helor Das, ‘offene Ebene’, genannte Station liegt gegenüber von
Oshibat auf dem nördlichen Indusufer zwischen den Stationen Hodur-Domu Das
und Thor-Nord. Sie besteht aus zwei Teilen. Helor Das-Mitte umfaßt eine kleinere
Felsbildgruppe, die sich östlich des Hokar Nala genannten Trockentals auf der
oberen Terrasse direkt unterhalb des Steilabhangs der Sosul-Bergketten fand. Helor
Das-West stellt hingegen eine ausgedehnte Wegestation westlich dieses Trockentals
dar, die sich auf einer Strecke von 700 m entlang der antiken Route direkt über dem
Indusufer hinzieht. Der beiderseits des Trockentals liegende Fundplatz ist bereits
1992 und 1993 von M. Nasim Khan begangen worden (ANP 3, 1994, 201—211).
Gegenüber dieser Dokumentation konnte die Zahl der Gravuren auf 136 Steinen
um ein Drittel auf insgesamt 465 vermehrt werden. In Helor Das-West zeigen
15 Gravuren Stüpas, aber hervorzuheben sind die zahlreichen Inschriften, darunter
86 in Brähmi, 6 in Sogdisch, 9 in Kharosthi und 2 in Baktrisch. Zu den heraus-
ragenden Gravuren zählen im Westteil das fein ausgearbeitete Antlitz eines Mannes
im Profil, umgeben von Brähmi-Inschriften und eines Swastika-Motivs, sowie eine
große prähistorische Jagdszene, die Jäger, Raubtiere, Steinböcke und einen Adler
umfassen. Oberhalb der Wegestation fanden sich auf den Gerollen noch vereinzelt
einfachere, überwiegend nachbuddhistische Darstellungen von Menschen, Jagd-
tieren, Händen und einer sonnenförmigen Scheibe. Helor Das-Mitte ergab 12
Steine mit Bildern von stilisierten Menschen, Reitern, Steinböcken und runden
Scheiben.
4. Die Felsbildstation von Bario Das liegt gegenüber von Minargah auf dem
nördlichen Indusufer. Im Osten schließt sie direkt an Kino Kor Das an, von der sie
durch ein kleines Trockental getrennt ist, und im Westen bildet ein zum Indus abfal-
TÄTIGKEITSBERICHTE
einer Länge von insgesamt 2 km danach entlang des steil aufragenden Berghangs
über dem Indusufer und durch einen Felseinschnitt bis zur höchsten Erhebung, die
durch die Ruinen eines Kontrollpostens markiert wird. Von hier geht der Blick über
die weite Terrasse mit den großen Felsbildansammlungen von Ba Das. Im Ostteil der
Station finden sich zu beiden Seiten des etwa 1,60 m breiten Weges zwei sorgfältig
geschichtete, 8,80 m lange und 1 m breite Zungenmauern, die zur Ablage von Lasten
gedient haben könnten. Zwei weitere Lastenablagen, die jedoch nur aus einer Zun-
genmauer bestehen, sind noch weiter im Westen der Station, auf der Terrasse und auf
dem Bergrücken bei Stein 15, jeweils an der Nordseite des Weges, errichtet worden
(7 zu 1 m und 4,60 zu 1 m. Die Mauern sind bis zu einer Höhe von 1 m erhalten).
Im Nordteil der Sandterrasse liegt oberhalb des Trockentals eine ovale Umfriedung,
die durch eine Trennmauer in zwei Abschnitte geteilt ist. Der westliche Raum ist
innen 4,30 zu 1,80 m, der größere östliche Raum 4,30 zu 3,90 m groß. Es wurden
24 Steine mit insgesamt 83 Gravuren dokumentiert. Im Westteil gehört die Mehr-
zahl der aus anthropomorphen Figuren, Jagdtieren und dekorierten Scheiben beste-
henden Zeichnungen in die nachbuddhistische Zeit. Vereinzelt finden sich auch
prähistorische Gravuren von Wildtieren. Der buddhistischen Epoche gehören 12 Bil-
der von Stüpas, fünf Inschriften in Brähmi und eine in Sogdisch an, die sich entlang
des Aufwegs zur Kontrollstation finden. Bemerkenswert ist noch die Darstellung
eines Pferdes.
3. Die Helor Das, ‘offene Ebene’, genannte Station liegt gegenüber von
Oshibat auf dem nördlichen Indusufer zwischen den Stationen Hodur-Domu Das
und Thor-Nord. Sie besteht aus zwei Teilen. Helor Das-Mitte umfaßt eine kleinere
Felsbildgruppe, die sich östlich des Hokar Nala genannten Trockentals auf der
oberen Terrasse direkt unterhalb des Steilabhangs der Sosul-Bergketten fand. Helor
Das-West stellt hingegen eine ausgedehnte Wegestation westlich dieses Trockentals
dar, die sich auf einer Strecke von 700 m entlang der antiken Route direkt über dem
Indusufer hinzieht. Der beiderseits des Trockentals liegende Fundplatz ist bereits
1992 und 1993 von M. Nasim Khan begangen worden (ANP 3, 1994, 201—211).
Gegenüber dieser Dokumentation konnte die Zahl der Gravuren auf 136 Steinen
um ein Drittel auf insgesamt 465 vermehrt werden. In Helor Das-West zeigen
15 Gravuren Stüpas, aber hervorzuheben sind die zahlreichen Inschriften, darunter
86 in Brähmi, 6 in Sogdisch, 9 in Kharosthi und 2 in Baktrisch. Zu den heraus-
ragenden Gravuren zählen im Westteil das fein ausgearbeitete Antlitz eines Mannes
im Profil, umgeben von Brähmi-Inschriften und eines Swastika-Motivs, sowie eine
große prähistorische Jagdszene, die Jäger, Raubtiere, Steinböcke und einen Adler
umfassen. Oberhalb der Wegestation fanden sich auf den Gerollen noch vereinzelt
einfachere, überwiegend nachbuddhistische Darstellungen von Menschen, Jagd-
tieren, Händen und einer sonnenförmigen Scheibe. Helor Das-Mitte ergab 12
Steine mit Bildern von stilisierten Menschen, Reitern, Steinböcken und runden
Scheiben.
4. Die Felsbildstation von Bario Das liegt gegenüber von Minargah auf dem
nördlichen Indusufer. Im Osten schließt sie direkt an Kino Kor Das an, von der sie
durch ein kleines Trockental getrennt ist, und im Westen bildet ein zum Indus abfal-