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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2006 — 2006

DOI Kapitel:
III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses: Das WIN-Kolleg
DOI Kapitel:
1. Forschungsschwerpunkt "Gehirn und Geist: Physische und psychische Funktionen des Gehirns"
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https://doi.org/10.11588/diglit.66961#0244
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256

FÖRDERUNG DES WISSENSCHAFTLICHEN NACHWUCHSES

Convergent effects of rapid affective
Processing in the auditory and visual pathways.

Audition

Vision

P20m (20-30ms)

Pleasant Neutral Aversive


Linear: F., s=15.5; p < .001



C50m (30-50ms)
10
5
0
-5
Pleasant Neutral Aversive
Linear: F,,a=13.5: p < .001



C1m (70-110ms)


Nach dem Nachweis solch schneller Aufmerksamkeitsnetzwerke durch affek-
tive Konditionierung im auditorischen Kortex (Abb. links) sollten ähnliche Mecha-
nismen in der visuellen Modalität untersucht werden. Hierzu wurden ursprünglich
neutrale Gesichter mit einem angenehmen (Citral), einem unangenehmen (Schwe-
felwasserstoff) oder einem neutralen (Wasser) Geruch vielfach gepaart dargeboten
(affektive Konditionierung). Entsprechend dem Vorgehen in der auditorischen Stu-
die wurde nun die kortikale Verarbeitung der Gesichter vor und nach der Konditio-
nierung mittels Ganzkopf-MEG detektiert. Der Hypothese entsprechend, sollten
nun diejenigen Gesichter, welche mit angenehmen oder unangenehmen Duftstoffen
gepaart dargeboten worden waren, nach der Konditionierung stärkere Aktivierungen
der Sehrinde hervorrufen als jene Gesichter, die mit dem Kontrollduft Wasser kon-
ditioniert wurden.
Auch mit dieser Studie konnten wir unsere Hypothese bestätigen: Entspre-
chend unserer Resultate in der Hörstudie riefen die emotional konditionierten
Gesichter schon auf frühester Stufe der visuellen Verarbeitung in der Sehrinde, also
etwa nach 70—110 ms, eine verstärkte Verarbeitung gegenüber den neutral konditio-
nierten Gesichtern hervor (Clm). Die Bedeutsamkeit des Reizes scheint hierbei
bereits 30—50 ms nach Präsentation der Gesichter in Superioren Arealen des tempo-
ralen Kortex identifiziert zu werden (C50m).
Über beide sensorische Modalitäten hinweg sprechen unsere Ergebnisse also
konvergent für eine enorm rasche Identifikation (20—30 ms beim Hören, 30—50 ms
 
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