Bericht des Präsidenten
Prinzipien ringen. Bei aller gebotenen Demut sind wir aber auch zuversichtlich
und stolz. Wir können in der Akademie in wunderbarer Weise zwei Grundprin-
zipien unserer demokratischen Gesellschaftsordnung leben, nämlich Freiheit und
Unabhängigkeit - Freiheit und Unabhängigkeit: Das macht die Akademien stark!
In diesem Selbstbewusstsein wollen wir unserer Verantwortung als Teil der Gesell-
schaft gerecht werden. Wir wollen uns nach den Leitprinzipien guter Wissenschaft
einmischen. Und wir mühen uns im fächerübergreifenden Gespräch um die best-
mögliche Expertise. Hier eiweist sich die besondere Stellung einer Landesakade-
mie im Wissenschaftssystem. Vor wenigen Wochen haben die Universitäten ihre
Clusterskizzen vorgelegt und begeben sich damit in eine neue Runde der Exzel-
lenzstrategie. Unser Land hat von diesem harten Wettbewerb erheblich profitiert.
Kompetition fördert Leistung. In der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
bieten wir dagegen eine Plattform für das fächerübergreifende Gespräch unter Ge-
lehrten und Forschenden in einem frühen Karrierestadium aus allen Universitäten
und Forschungseinrichtungen unseres Landes. Wir überbrücken damit bewusst
die notwendige Kompetition der Einrichtungen untereinander und wollen für den
gemeinsamen Wissenschaftsstandort Baden-Württemberg stehen. International
wird dieser Raum gelegentlich ,German Southwest' genannt. Standortprofilierung
wird in Deutschland derzeit eher lokal gefördert. Doch die Zukunft wird vielleicht
den größeren Forschungsregionen gehören. Kalifornien macht es uns vor. Und
Baden-Württemberg als ,German Southwest' hat eine Chance.
Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften 2022/23
Wir erhalten von den Menschen in unserem Land und im Bund viel Geld für
unsere Arbeit. Unser Haushalt von jährlich mehr als 11 Millionen Euro ist im
Jahrbuch der Akademie zugänglich. Die Grundlage für alles bietet uns die Grund-
finanzierung durch unser Land Baden-Württemberg. Den größten Anteil machen
die Forschungsmittel aus dem Akademienprogramm von Bund und Ländern so-
wie von anderen Drittmittelgebern aus.
Aus dem Leben der Akademie will ich zuerst vom permanenten Wechsel der
Verantwortlichkeiten berichten. Im Oktober 2022 folgte Sabine Dabringhaus, Pro-
fessorin für die Geschichte Chinas an der Universität Freiburg, als neue Sekretä-
rin der Philosophisch-historischen Klasse auf Barbara Beßlich. Seit April 2023 ist
Lutz Gade, Anorganischer Chemiker an der Universität Heidelberg, Sekretär der
Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse als Nachfolger von Matthias Kind.
Meinen ausgeschiedenen Vorstandskollegen danke ich sehr für ihr großartiges eh-
renamtliches Engagement.
Dass wir uns hier wieder weitgehend körperlich begegnen dürfen, bedarf
schon keiner besonderen Eiwähnung mehr. Die Akademie hat seit Herbst 2020
ohnehin ihre Sitzungen - natürlich immer gemäß den geltenden Vorschriften -
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Prinzipien ringen. Bei aller gebotenen Demut sind wir aber auch zuversichtlich
und stolz. Wir können in der Akademie in wunderbarer Weise zwei Grundprin-
zipien unserer demokratischen Gesellschaftsordnung leben, nämlich Freiheit und
Unabhängigkeit - Freiheit und Unabhängigkeit: Das macht die Akademien stark!
In diesem Selbstbewusstsein wollen wir unserer Verantwortung als Teil der Gesell-
schaft gerecht werden. Wir wollen uns nach den Leitprinzipien guter Wissenschaft
einmischen. Und wir mühen uns im fächerübergreifenden Gespräch um die best-
mögliche Expertise. Hier eiweist sich die besondere Stellung einer Landesakade-
mie im Wissenschaftssystem. Vor wenigen Wochen haben die Universitäten ihre
Clusterskizzen vorgelegt und begeben sich damit in eine neue Runde der Exzel-
lenzstrategie. Unser Land hat von diesem harten Wettbewerb erheblich profitiert.
Kompetition fördert Leistung. In der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
bieten wir dagegen eine Plattform für das fächerübergreifende Gespräch unter Ge-
lehrten und Forschenden in einem frühen Karrierestadium aus allen Universitäten
und Forschungseinrichtungen unseres Landes. Wir überbrücken damit bewusst
die notwendige Kompetition der Einrichtungen untereinander und wollen für den
gemeinsamen Wissenschaftsstandort Baden-Württemberg stehen. International
wird dieser Raum gelegentlich ,German Southwest' genannt. Standortprofilierung
wird in Deutschland derzeit eher lokal gefördert. Doch die Zukunft wird vielleicht
den größeren Forschungsregionen gehören. Kalifornien macht es uns vor. Und
Baden-Württemberg als ,German Southwest' hat eine Chance.
Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften 2022/23
Wir erhalten von den Menschen in unserem Land und im Bund viel Geld für
unsere Arbeit. Unser Haushalt von jährlich mehr als 11 Millionen Euro ist im
Jahrbuch der Akademie zugänglich. Die Grundlage für alles bietet uns die Grund-
finanzierung durch unser Land Baden-Württemberg. Den größten Anteil machen
die Forschungsmittel aus dem Akademienprogramm von Bund und Ländern so-
wie von anderen Drittmittelgebern aus.
Aus dem Leben der Akademie will ich zuerst vom permanenten Wechsel der
Verantwortlichkeiten berichten. Im Oktober 2022 folgte Sabine Dabringhaus, Pro-
fessorin für die Geschichte Chinas an der Universität Freiburg, als neue Sekretä-
rin der Philosophisch-historischen Klasse auf Barbara Beßlich. Seit April 2023 ist
Lutz Gade, Anorganischer Chemiker an der Universität Heidelberg, Sekretär der
Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse als Nachfolger von Matthias Kind.
Meinen ausgeschiedenen Vorstandskollegen danke ich sehr für ihr großartiges eh-
renamtliches Engagement.
Dass wir uns hier wieder weitgehend körperlich begegnen dürfen, bedarf
schon keiner besonderen Eiwähnung mehr. Die Akademie hat seit Herbst 2020
ohnehin ihre Sitzungen - natürlich immer gemäß den geltenden Vorschriften -
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