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Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2023 — 2023(2024)

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I. Jahresfeier am 24. Juni 2023

für beispielsweise Hochspannungsleitungen und Ladeinfrastruktur, sind zu be-
rücksichtigen. Knappheit an Ingenieur-, Fertigungs-, Montage- und Wartungska-
pazitäten sowie Knappheit an Rohstoffen wirken bremsend.
Gesetzliche Regelungen, auch die CO2-Preissetzung, die die eben beschriebe-
nen Randbedingungen und die das eingangs beschriebene energiepolitische Ziel-
dreieck aus Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit
nicht in ausreichendem Maße beachten und zu einer zu hohen, möglicherweise
unrealistischen und auf jeden Fall volkswirtschaftlich riskanten Umsetzungsge-
schwindigkeit drängen, sind nicht vertrauensbildend.
Nur der globale Gleichschritt, bei dem die Interessen aller Marktteilnehmer,
also der Besitzer von fossilen Energieträgern und deren Nutzer gewahrt werden,
ist Erfolg versprechend. Dazu müssen sich treibhausgasneutrale Energien überall
auf der Welt nach und nach gegenüber den fossilen Energien durchsetzen. In die-
ser Hinsicht sind die von Deutschland betriebenen Alleingänge kritisch zu sehen.
Deutschland steht im globalen Wettbewerb und sollte sich über die Bedeutung der
richtigen Zeitorientierung seiner Energiewendestrategie im Klaren sein. Derzeit ver-
hält sich Deutschland als Pionierstaat, als „first mover", und nimmt dafür erhebliche
Entwicklungsrisiken in Kauf Unangemessene strategiebedingte Risiken bezüglich
Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit, die sich während der ohne Zweifel
notwendigen Transformation der Energieversorgung für Deutschland ergeben, müs-
sen mit Blick auf das energiepolitische Zieldreieck unbedingt vermieden werden!


Matthias Kind

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