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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2023 — 2023(2024)

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II. Wissenschaftliche Vorträge



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Funde von Tributgaben oder Beutstücken aus Ägypten (Fotos: Maul/Miglus)


Vor dem Beginn der eigentlichen Ausgrabung musste der meterhoch anste-
hende Bauschutt der gesprengten Moschee in mühsamer Handarbeit beiseitege-
schafft werden. Auf keinen Fall durfte dies mit Baggern, Kränen oder anderem
schwerem Gerät geschehen. Die ganz nah an der Erdoberfläche liegenden archäo-
logischen Befunde hätte man so allzusehr gefährdet und außerdem riskiert, dass
nicht gezündete Sprengladungen unkontrolliert explodieren.
Nach schweren Regenfällen begannen überdies, die vom IS in den weichen
Lehmboden getriebenen Stollen einzustürzen. Eine Arbeit dort unten eiwies sich
immer mehr als Gefahr.
Nach und nach wurden die Tunnel von oben geöffnet, um eine flächige Aus-
grabung zu ermöglichen. Bald zeigte sich, dass der Palast eine Ausdehnung von
etwa 400 X 350 m besessen haben musste. Seine mächtigen, aus quadratischen
Lehmziegeln errichteten Mauern standen an manchen Stellen noch bis zu 6 m
hoch an. In einem unberührt gebliebenen Stückchen Erde fanden sich edelstein-
geschmückte Elfenbeinintarsien, ein goldenes Szepter und ein goldener Siegelring
ägyptischen Ursprungs, die als Tributgaben oder Beutestücke nach Ninive gelangt
sein dürften. Diese Funde lassen erahnen, was den Raubgräbern in die Hände ge-
fallen sein mag. Tontafelfunde legen nahe, dass dergleichen in der Schatzkammer
der letzten assyrischen Königin aufbewahrt worden war.

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