Nachruf auf Wolfhard Wimmenauer
Vulkanismus im Gebiet des Oberrheingrabens, vor allem im Bereich des Kaiser-
stuhls nördlich von Freiburg.
Im Schwarzwald befasste er sich zunächst mit den Gneisen und Anatexiten
des Schauinslandgebietes, dehnte aber dann sein Arbeitsgebiet schnell auf alle
Kristallingesteine (auch die Granite) des gesamten Schwarzwaldes aus. Er war sehr
daran interessiert, dieses aus jüngeren mesozoischen bis tertiären Sedimentgestei-
nen herausragende variszische Kristallingebiet mit anderen gleich alten Kristalli-
narealen Mitteleuropas (Französisches Zentralmassiv, Vogesen, Böhmische Masse)
zu korrelieren. Dabei war es Wimmenauer bewusst, dass dies nur möglich wäre,
wenn er eine möglichst umfassende, gleichzeitig aber auch detaillierte Kenntnis
der verschiedensten Gesteinstypen all dieser Gebiete erlangen würde. Daher be-
mühte er sich früh um Kontakte vor allem mit französischen und tschechischen
Kollegen.
Besonderes Interesse fand Wimmenauer an den im Schwarzwald häufiger
auftretenden subvulkanischen lamprophyrischen Ganggesteinen. Damals konnte
man sich noch nicht erklären, warum die chemische Zusammensetzung dieser
Magmatite einerseits klare Hinweise auf eine Herkunft aus dem Erdmantel gab,
andererseits aber die Konzentrationen bestimmter chemischer Elemente wie K,
Rb, Ba, Th und U in diesen Gesteinen so hoch waren, dass dies auf eine Magmen-
herkunft aus der kontinentalen Kruste hindeutete. Dieses Problem ließ Wimme-
nauer keine Ruhe, konnte aber von ihm nicht mehr endgültig gelöst werden.
Ein weiteres noch nicht völlig gelöstes Problem der Geologie des Schwarz-
waldes stellte die Zone Badenweiler-Lenzkirch dar, die - so wissen wir heute -
eine mehrfach geteilte, südlich bis südöstlich gerichtete Überschiebungszone des
mittleren Schwarzwald-Kristallins auf das Kristallin des Südschwarzwaldes dar-
stellt. Dazwischen finden sich mittel- bis schwachgradig metamorphe tektonische
Einheiten, die aus oberdevonischen bis unterkarbonischen Sedimenten und Vul-
kaniten zusammengesetzt sind. Wimmenauer ahnte diese komplexen Zusammen-
hänge und bearbeitete sie mit seinen Schülern.
Bedeutendes hat Wimmenauer auch auf dem Gebiet der petrographischen
Kartierung des Schwarzwaldes geleistet. Er kartierte zunächst im Maßstab 1:25,000
das Kartenblatt 8013 Freiburg im Breisgau, das 1967 erschien und 1994 nochmals
überarbeitet wurde. Später folgten dann die Blätter 8114 Feldberg (1990) und 8014
Hinterzarten (1999). Darüber hinaus stand er bei Bedarf auch immer einigen Kol-
legen vom Geologischen Landesamt Baden-Württemberg bei der Erstellung wei-
terer Karten mit seiner Sachkenntnis zur Verfügung.
In den Jahren 1987 bis 1995 fand das kontinentale Tiefbohrprogramm der
Bundesrepublik Deutschland (KTB) statt. Dabei sollte bis zu einer Tiefe von min-
destens 8000 Meter gebohrt werden, wobei klar war, dass die elektronischen Mes-
sungen von Temperatur und Magnetfeld damals nur bis zu einer Temperatur von
300 °C möglich waren. Die Vorsondierungen, an denen Wimmenauer mit seinen
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Vulkanismus im Gebiet des Oberrheingrabens, vor allem im Bereich des Kaiser-
stuhls nördlich von Freiburg.
Im Schwarzwald befasste er sich zunächst mit den Gneisen und Anatexiten
des Schauinslandgebietes, dehnte aber dann sein Arbeitsgebiet schnell auf alle
Kristallingesteine (auch die Granite) des gesamten Schwarzwaldes aus. Er war sehr
daran interessiert, dieses aus jüngeren mesozoischen bis tertiären Sedimentgestei-
nen herausragende variszische Kristallingebiet mit anderen gleich alten Kristalli-
narealen Mitteleuropas (Französisches Zentralmassiv, Vogesen, Böhmische Masse)
zu korrelieren. Dabei war es Wimmenauer bewusst, dass dies nur möglich wäre,
wenn er eine möglichst umfassende, gleichzeitig aber auch detaillierte Kenntnis
der verschiedensten Gesteinstypen all dieser Gebiete erlangen würde. Daher be-
mühte er sich früh um Kontakte vor allem mit französischen und tschechischen
Kollegen.
Besonderes Interesse fand Wimmenauer an den im Schwarzwald häufiger
auftretenden subvulkanischen lamprophyrischen Ganggesteinen. Damals konnte
man sich noch nicht erklären, warum die chemische Zusammensetzung dieser
Magmatite einerseits klare Hinweise auf eine Herkunft aus dem Erdmantel gab,
andererseits aber die Konzentrationen bestimmter chemischer Elemente wie K,
Rb, Ba, Th und U in diesen Gesteinen so hoch waren, dass dies auf eine Magmen-
herkunft aus der kontinentalen Kruste hindeutete. Dieses Problem ließ Wimme-
nauer keine Ruhe, konnte aber von ihm nicht mehr endgültig gelöst werden.
Ein weiteres noch nicht völlig gelöstes Problem der Geologie des Schwarz-
waldes stellte die Zone Badenweiler-Lenzkirch dar, die - so wissen wir heute -
eine mehrfach geteilte, südlich bis südöstlich gerichtete Überschiebungszone des
mittleren Schwarzwald-Kristallins auf das Kristallin des Südschwarzwaldes dar-
stellt. Dazwischen finden sich mittel- bis schwachgradig metamorphe tektonische
Einheiten, die aus oberdevonischen bis unterkarbonischen Sedimenten und Vul-
kaniten zusammengesetzt sind. Wimmenauer ahnte diese komplexen Zusammen-
hänge und bearbeitete sie mit seinen Schülern.
Bedeutendes hat Wimmenauer auch auf dem Gebiet der petrographischen
Kartierung des Schwarzwaldes geleistet. Er kartierte zunächst im Maßstab 1:25,000
das Kartenblatt 8013 Freiburg im Breisgau, das 1967 erschien und 1994 nochmals
überarbeitet wurde. Später folgten dann die Blätter 8114 Feldberg (1990) und 8014
Hinterzarten (1999). Darüber hinaus stand er bei Bedarf auch immer einigen Kol-
legen vom Geologischen Landesamt Baden-Württemberg bei der Erstellung wei-
terer Karten mit seiner Sachkenntnis zur Verfügung.
In den Jahren 1987 bis 1995 fand das kontinentale Tiefbohrprogramm der
Bundesrepublik Deutschland (KTB) statt. Dabei sollte bis zu einer Tiefe von min-
destens 8000 Meter gebohrt werden, wobei klar war, dass die elektronischen Mes-
sungen von Temperatur und Magnetfeld damals nur bis zu einer Temperatur von
300 °C möglich waren. Die Vorsondierungen, an denen Wimmenauer mit seinen
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