B. Die Mitglieder
Das Spektrum seiner Interessen war breit gefächert, sowohl was die Inhalte,
aber auch und besonders, was die zeitliche Ausdehnung der von ihm bearbeite-
ten Zeugnisse betrifft. Dieter Hagedorn hat zahlreiche Beiträge zur Geschichte,
Gesellschaft und Verwaltung Ägyptens von der griechisch-römischen Epoche bis
in die byzantinische Zeit verfasst. Besonders hervorgehoben sei auch, dass er zu
den Pionieren der Digital Humanities gehört, die er schon seit 1988, also bevor
die Digitalisierung in den Geisteswissenschaften breiten Raum einnahm, nutzte
und förderte. Dieter Hagedorn initiierte das bis heute für das Fach Papyrologie
unentbehrliche digitale Arbeitsinstrument „Heidelberger Gesamtverzeichnis der
Griechischen Papyrusurkunden Ägyptens" (HGV). Es ist bezeichnend für das wis-
senschaftliche Engagement von Dieter Hagedorn, dass er dieses Projekt nach dem
Auslaufen der Förderung durch die Heidelberger Akademie der Wissenschaften
im Jahr 2002 gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ehrenamtlich
weitergeführt hat. Es wird nun ohne ihn fortgesetzt werden müssen. Bis 2011 war
Hagedorn Mitherausgeber der Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik. Von 2002 bis
2007 war er Mitglied der Patristischen Kommission der Union der deutschen Aka-
demien der Wissenschaften. Als großer Kenner der patristischen Literatur war er
ein langjähriges Mitglied des Heidelberger Kolloquiums zu christlichen Texten der
Antike, des sogenannten „Kirchenväterkolloquiums". Dieter Hagedorn war zu-
dem korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts. Sein
hohes Ansehen als einer der führenden Papyrologen wurde gewürdigt durch die
Auszeichnung als Ehrenpräsident der Association Internationale de Papyrologues,
die er seit 2013 innehatte.
Dieter Hagedorn hat während und infolge seiner Lehrtätigkeit eine große
Schar von Studentinnen und Studenten um sich versammelt, von denen viele nun
selbst wichtige Funktionen in Forschung und Lehre in der klassischen Philolo-
gie und der Papyrologie einnehmen. Seine Schülerin Andrea Jördens wurde seine
Nachfolgerin in Heidelberg.
Zum Eintritt in den Ruhestand ehrten ihn seine Schülerinnen und Schüler,
das Institut in Heidelberg und Kolleginnen und Kollegen mit einer Festschrift,
die den Titel ,paramone' trägt. Das griechische Wort paramone bedeutet zum ei-
nen allgemein ein ,Ausharren' und im juristischen Kontext der ägyptischen Papyri
ein Vertragsverhältnis mit einer Person, der man Geld für eine zu erbringende
Arbeitsleistung anvertraut. Das Wort ist bezeichnend für wichtige Eigenschaften
von Dieter Hagedorn. Beharrlich, konsequent, zuverlässig und sehr erfolgreich hat
Dieter Hagedorn in der Tat das in ihn gesetzte Vertrauen als Forscher und Lehrer
der Papyrologie in höchstem Masse erfüllt. Er wird als Forscher und Mensch al-
len, die das Glück hatten mit ihm arbeiten zu dürfen und die sich für Papyrologie
interessieren, in bester Erinnerung bleiben.
Michael Erler
234
Das Spektrum seiner Interessen war breit gefächert, sowohl was die Inhalte,
aber auch und besonders, was die zeitliche Ausdehnung der von ihm bearbeite-
ten Zeugnisse betrifft. Dieter Hagedorn hat zahlreiche Beiträge zur Geschichte,
Gesellschaft und Verwaltung Ägyptens von der griechisch-römischen Epoche bis
in die byzantinische Zeit verfasst. Besonders hervorgehoben sei auch, dass er zu
den Pionieren der Digital Humanities gehört, die er schon seit 1988, also bevor
die Digitalisierung in den Geisteswissenschaften breiten Raum einnahm, nutzte
und förderte. Dieter Hagedorn initiierte das bis heute für das Fach Papyrologie
unentbehrliche digitale Arbeitsinstrument „Heidelberger Gesamtverzeichnis der
Griechischen Papyrusurkunden Ägyptens" (HGV). Es ist bezeichnend für das wis-
senschaftliche Engagement von Dieter Hagedorn, dass er dieses Projekt nach dem
Auslaufen der Förderung durch die Heidelberger Akademie der Wissenschaften
im Jahr 2002 gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ehrenamtlich
weitergeführt hat. Es wird nun ohne ihn fortgesetzt werden müssen. Bis 2011 war
Hagedorn Mitherausgeber der Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik. Von 2002 bis
2007 war er Mitglied der Patristischen Kommission der Union der deutschen Aka-
demien der Wissenschaften. Als großer Kenner der patristischen Literatur war er
ein langjähriges Mitglied des Heidelberger Kolloquiums zu christlichen Texten der
Antike, des sogenannten „Kirchenväterkolloquiums". Dieter Hagedorn war zu-
dem korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts. Sein
hohes Ansehen als einer der führenden Papyrologen wurde gewürdigt durch die
Auszeichnung als Ehrenpräsident der Association Internationale de Papyrologues,
die er seit 2013 innehatte.
Dieter Hagedorn hat während und infolge seiner Lehrtätigkeit eine große
Schar von Studentinnen und Studenten um sich versammelt, von denen viele nun
selbst wichtige Funktionen in Forschung und Lehre in der klassischen Philolo-
gie und der Papyrologie einnehmen. Seine Schülerin Andrea Jördens wurde seine
Nachfolgerin in Heidelberg.
Zum Eintritt in den Ruhestand ehrten ihn seine Schülerinnen und Schüler,
das Institut in Heidelberg und Kolleginnen und Kollegen mit einer Festschrift,
die den Titel ,paramone' trägt. Das griechische Wort paramone bedeutet zum ei-
nen allgemein ein ,Ausharren' und im juristischen Kontext der ägyptischen Papyri
ein Vertragsverhältnis mit einer Person, der man Geld für eine zu erbringende
Arbeitsleistung anvertraut. Das Wort ist bezeichnend für wichtige Eigenschaften
von Dieter Hagedorn. Beharrlich, konsequent, zuverlässig und sehr erfolgreich hat
Dieter Hagedorn in der Tat das in ihn gesetzte Vertrauen als Forscher und Lehrer
der Papyrologie in höchstem Masse erfüllt. Er wird als Forscher und Mensch al-
len, die das Glück hatten mit ihm arbeiten zu dürfen und die sich für Papyrologie
interessieren, in bester Erinnerung bleiben.
Michael Erler
234