8. Klöster im Hochmittelalter
Kooperationen: Zum 31. März 2023 erfolgte der Abschluss der Forschungsstelle
Geschichte und kulturelles Erbe an der Universität Heidelberg. Bernd Schneid-
müller übernahm hier die wissenschaftliche Leitungstätigkeit und Koordination
für die Ausstellung „Die Normannen" in den Reiss-Engelhorn-Museen Mann-
heim (2022/2023). Am 30. Juni 2023 wurde das Teilprojekt A06 „Die papierene
Umwälzung im spätmittelalterlichen Europa. Vergleichende Untersuchungen
zum Wandel von Technik und Kultur im sozialen Raum" im Heidelberger SFB
933 „Materiale Textkulturen. Materialität und Präsenz des Geschriebenen in non-
typographischen Gesellschaften" (Laufzeit 2011-2023) unter der Leitung von
Bernd Schneidmüller abgeschlossen. Entstanden sind eine Habilitationsschrift,
drei Dissertationen und zahlreiche weitere Veröffentlichungen.
Projektteil AI: Forschungen zum 12. Jahrhundert
Nach dem Abschluss der kritischen Editionen zu den zentralen Quellen der Ka-
nonikerreform im Salzburger Reformraum konnte sich Julia Becker im Berichts-
zeitraum auf die Schriften Anselms von Havelberg (J 1158) konzentrieren, die sich
ebenfalls mit der Ausgestaltung der regularkanonikalen Lebensweise und ihrem
Stellenwert in der gesellschaftlichen Gesamtordnung in der Mitte des 12. Jahr-
hunderts beschäftigten. In seinem Hauptwerk, dem Anticimenon, setzt Anselm sich
vor allem mit der Einheit des Glaubens gegenüber der Vielfalt religiöser Lebens-
formen auseinander und regt zum Dialog zwischen Ost- und Westkirche an. Ziel
des letzten Projektabschnitts ist eine moderne Neuausgabe dieser geschichtstheo-
logischen Schrift, die in den Kontext des Gesamtceuvres Anselms und in die In-
stitutionalisierungsphase des Prämonstratenserordens eingebettet werden soll. An
den angeschafften Digitalisaten der insgesamt 13 spätmittelalterlichen Handschrif-
ten wurden erste Handschriftenanalysen bezüglich Struktur, Textgliederung und
Besonderheiten vorgenommen, um Abhängigkeiten der einzelnen Handschriften
herauszuarbeiten. Aufgrund des Fehlens eines zeitgenössischen Textzeugen wer-
den in der Edition auch die neuzeitlichen Drucke berücksichtigt. Eine kritische
Edition des Anticimenon existiert bisher nicht. In der Heidelberger Forschungsstelle
soll diese Schrift daher neu ediert, übersetzt und kommentiert werden. Dabei ste-
hen vor allem die Untersuchung der Handschriftenüberlieferung sowie die Quel-
len Anselms im Mittelpunkt.
Erste Forschungsergebnisse zu Anselm von Havelberg und der Institutiona-
lisierungsphase des Prämonstratenserordens wurden auf Fachtagungen einer brei-
teren Öffentlichkeit vorgestellt. Des Weiteren wurden Lehrveranstaltungen aus
diesem Projektbereich entwickelt und am Historischen Seminar der Universität
Heidelberg durchgeführt.
Julia Becker schied zum 31.05.2023 aus der Heidelberger Forschungsstelle
aus und trat am 01.06.2023 eine längerfristig angelegte Tätigkeit in einem For-
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Kooperationen: Zum 31. März 2023 erfolgte der Abschluss der Forschungsstelle
Geschichte und kulturelles Erbe an der Universität Heidelberg. Bernd Schneid-
müller übernahm hier die wissenschaftliche Leitungstätigkeit und Koordination
für die Ausstellung „Die Normannen" in den Reiss-Engelhorn-Museen Mann-
heim (2022/2023). Am 30. Juni 2023 wurde das Teilprojekt A06 „Die papierene
Umwälzung im spätmittelalterlichen Europa. Vergleichende Untersuchungen
zum Wandel von Technik und Kultur im sozialen Raum" im Heidelberger SFB
933 „Materiale Textkulturen. Materialität und Präsenz des Geschriebenen in non-
typographischen Gesellschaften" (Laufzeit 2011-2023) unter der Leitung von
Bernd Schneidmüller abgeschlossen. Entstanden sind eine Habilitationsschrift,
drei Dissertationen und zahlreiche weitere Veröffentlichungen.
Projektteil AI: Forschungen zum 12. Jahrhundert
Nach dem Abschluss der kritischen Editionen zu den zentralen Quellen der Ka-
nonikerreform im Salzburger Reformraum konnte sich Julia Becker im Berichts-
zeitraum auf die Schriften Anselms von Havelberg (J 1158) konzentrieren, die sich
ebenfalls mit der Ausgestaltung der regularkanonikalen Lebensweise und ihrem
Stellenwert in der gesellschaftlichen Gesamtordnung in der Mitte des 12. Jahr-
hunderts beschäftigten. In seinem Hauptwerk, dem Anticimenon, setzt Anselm sich
vor allem mit der Einheit des Glaubens gegenüber der Vielfalt religiöser Lebens-
formen auseinander und regt zum Dialog zwischen Ost- und Westkirche an. Ziel
des letzten Projektabschnitts ist eine moderne Neuausgabe dieser geschichtstheo-
logischen Schrift, die in den Kontext des Gesamtceuvres Anselms und in die In-
stitutionalisierungsphase des Prämonstratenserordens eingebettet werden soll. An
den angeschafften Digitalisaten der insgesamt 13 spätmittelalterlichen Handschrif-
ten wurden erste Handschriftenanalysen bezüglich Struktur, Textgliederung und
Besonderheiten vorgenommen, um Abhängigkeiten der einzelnen Handschriften
herauszuarbeiten. Aufgrund des Fehlens eines zeitgenössischen Textzeugen wer-
den in der Edition auch die neuzeitlichen Drucke berücksichtigt. Eine kritische
Edition des Anticimenon existiert bisher nicht. In der Heidelberger Forschungsstelle
soll diese Schrift daher neu ediert, übersetzt und kommentiert werden. Dabei ste-
hen vor allem die Untersuchung der Handschriftenüberlieferung sowie die Quel-
len Anselms im Mittelpunkt.
Erste Forschungsergebnisse zu Anselm von Havelberg und der Institutiona-
lisierungsphase des Prämonstratenserordens wurden auf Fachtagungen einer brei-
teren Öffentlichkeit vorgestellt. Des Weiteren wurden Lehrveranstaltungen aus
diesem Projektbereich entwickelt und am Historischen Seminar der Universität
Heidelberg durchgeführt.
Julia Becker schied zum 31.05.2023 aus der Heidelberger Forschungsstelle
aus und trat am 01.06.2023 eine längerfristig angelegte Tätigkeit in einem For-
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