17. Nepal Heritage Documentation Project (NHDP)
Inschrift aus dem Jahr 1934 auf einem großen S ilbergefäß, welches beim Rein igungsritual der Buhgadyah Pro-
zession verwendet wird (Foto: Monalisa Maharjan).
Vom 26. - 29. Juli 2023 nahm das Team aus Heidelberg gemeinsam mit Kolle-
gen aus der HAdW an der European Conference for South Asian Studies (ECSAS)
in Turin teil. Im Panel zu „Stasis and Motion in the Processional Culture of Kathmandu
Valley: The Bufigadyah Ydtrd Revisited" stellten Christiane Brosius, Manik Bajrachaiya
und Rajan Khatiwoda als Panelleiter eines der wichtigsten Feste im Kathmandutal
vor - die jährliche Prozession zu Ehren der Gottheit Bungadyah. Im Laufe der Jahr-
hunderte hat sich das Fest zu einem wichtigen Forum für den Ausdruck sozialer,
religiöser und geschlechtlicher Identitäten, die Manifestation von Macht, Status
und die Konstruktion raumzeitlicher Vorstellungen entwickelt. Schwerpunkt des
Panels war die Erforschung von Fragen im Zusammenhang mit besonders gefähr-
detem Kulturerbe. Die Ergebnisse dieser Diskussionen werden in einem Sammel-
band zusammengefasst, der von Manik Bajrachaiya, Christiane Brosius, Simon
Cubelic und Rajan Khatiwoda herausgegeben wird. Dieser Band, dessen Veröf-
fentlichung für Ende 2024 geplant ist, wird sich speziell auf die Prozessionskultur
Südasiens konzentrieren und eine detaillierte Fallstudie der Bungadyah-Prozession
bieten. Das Buch enthält Beiträge von acht verschiedenen Forschern und bietet
eine umfassende Dokumentation der Prozession. Der Band wird zusammen mit
weiteren Dokumenten vom Heidelberger Universitätsverlag (HeiUP) und Heid-
ICON veröffentlicht. Diese Zusammenarbeit soll einen wichtigen Beitrag zum
wissenschaftlichen Verständnis der südasiatischen Prozessionskulturen leisten und
den wissenschaftlichen Diskurs über das Kulturerbe nachhaltig beeinflussen.
Ende September bis Ende Oktober 2023 war der Projektreferent für West Ne-
pal, David Andolfatto, auf Exkursion in Nepal und dokumentierte unter anderem
23 Kulturstätten im Mugu Distrikt. Jede Stätte beheimatet zwischen ein bis zehn
individuelle Monumente, von denen rund die Hälfte bislang noch nicht doku-
mentiert war. Drei wichtige Inschriften aus dem Mittelalter in tibetischer Sprache
und in Sanskrit wurden dabei ebenfalls entdeckt und dokumentiert. Im Westen
Nepals gibt es noch zahlreiche Stätten und Denkmäler von großer historischer
Bedeutung zu dokumentieren. Viele von ihnen sind in den letzten Jahren durch
moderne Erschließungen (vor allem Straßen- und Bautätigkeiten) oder Plünde-
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Inschrift aus dem Jahr 1934 auf einem großen S ilbergefäß, welches beim Rein igungsritual der Buhgadyah Pro-
zession verwendet wird (Foto: Monalisa Maharjan).
Vom 26. - 29. Juli 2023 nahm das Team aus Heidelberg gemeinsam mit Kolle-
gen aus der HAdW an der European Conference for South Asian Studies (ECSAS)
in Turin teil. Im Panel zu „Stasis and Motion in the Processional Culture of Kathmandu
Valley: The Bufigadyah Ydtrd Revisited" stellten Christiane Brosius, Manik Bajrachaiya
und Rajan Khatiwoda als Panelleiter eines der wichtigsten Feste im Kathmandutal
vor - die jährliche Prozession zu Ehren der Gottheit Bungadyah. Im Laufe der Jahr-
hunderte hat sich das Fest zu einem wichtigen Forum für den Ausdruck sozialer,
religiöser und geschlechtlicher Identitäten, die Manifestation von Macht, Status
und die Konstruktion raumzeitlicher Vorstellungen entwickelt. Schwerpunkt des
Panels war die Erforschung von Fragen im Zusammenhang mit besonders gefähr-
detem Kulturerbe. Die Ergebnisse dieser Diskussionen werden in einem Sammel-
band zusammengefasst, der von Manik Bajrachaiya, Christiane Brosius, Simon
Cubelic und Rajan Khatiwoda herausgegeben wird. Dieser Band, dessen Veröf-
fentlichung für Ende 2024 geplant ist, wird sich speziell auf die Prozessionskultur
Südasiens konzentrieren und eine detaillierte Fallstudie der Bungadyah-Prozession
bieten. Das Buch enthält Beiträge von acht verschiedenen Forschern und bietet
eine umfassende Dokumentation der Prozession. Der Band wird zusammen mit
weiteren Dokumenten vom Heidelberger Universitätsverlag (HeiUP) und Heid-
ICON veröffentlicht. Diese Zusammenarbeit soll einen wichtigen Beitrag zum
wissenschaftlichen Verständnis der südasiatischen Prozessionskulturen leisten und
den wissenschaftlichen Diskurs über das Kulturerbe nachhaltig beeinflussen.
Ende September bis Ende Oktober 2023 war der Projektreferent für West Ne-
pal, David Andolfatto, auf Exkursion in Nepal und dokumentierte unter anderem
23 Kulturstätten im Mugu Distrikt. Jede Stätte beheimatet zwischen ein bis zehn
individuelle Monumente, von denen rund die Hälfte bislang noch nicht doku-
mentiert war. Drei wichtige Inschriften aus dem Mittelalter in tibetischer Sprache
und in Sanskrit wurden dabei ebenfalls entdeckt und dokumentiert. Im Westen
Nepals gibt es noch zahlreiche Stätten und Denkmäler von großer historischer
Bedeutung zu dokumentieren. Viele von ihnen sind in den letzten Jahren durch
moderne Erschließungen (vor allem Straßen- und Bautätigkeiten) oder Plünde-
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