Metadaten

Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0132
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Karl Jaspers - Artemis

15

15 Karl Jaspers an Marta Züllig
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Jaspers
Basel, den 24.1.1950
Sehr geehrtes Fräulein Züllig!
Ich erhielt mit Dank Ihren Brief betr. spanische Übersetzung meines Buches »Vom Ur-
sprung und Ziel der Geschichte«.38 Im Augenblick schweben schon Verhandlungen
mit den Ediciones de la Revista de Occidente auf Veranlassung von Ortega y Gasset.39
Ich bin nicht gewiss, ob aus der Sache etwas wird. Das Interesse scheint ernsthaft.
Zwar habe ich dem Verlag in Madrid keine ausdrückliche Option gegeben.40 Doch
ist es wohl nicht gehörig, mit zwei Verlagen gleichzeitig zu verhandeln? Nach Madrid
habe ich meine Bedingungen mitgeteilt (8% bis 2 500 Exemplare, 10% bis 5 000,12%
darüber, - Vorauszahlung des Honorars für 1000 Exemplare bei Erscheinen des Bu-
ches, Anzahlung bei Vertragsabschluss von 400 Schweizer Franken, - Festlegung ei-
nes vom Verlag zu bestimmenden spätesten Erscheinungstermins, nach dem die
Rechte an mich bei Nichterscheinen zurückfallen). Ein Exemplar des Buches habe ich
durch Piper schicken lassen. Das alles war vor 14 Tagen. Diese gesamten Mitteilungen
an Sie bitte ich als vertraulich zu betrachten.
Ich überlasse es Ihnen, welche vorläufige Antwort an Ihre Agenten in Buenos Aires
Sie für angemessen halten. Meinerseits fühle ich mich zunächst in Madrid gebunden.
Ich gebe Ihnen Nachricht, sobald ich eine Entscheidung habe. Doch fürchte ich, dass
das noch eine Weile dauern kann.
Wegen der englischen Übersetzung bin ich im Begriff, mit Routledge in London
abzuschliessen, und verhandle noch mit einem amerikanischen Verlag durch Herrn
Pfeffer,41 der mit dem englischen Zusammenarbeiten sollte. Auch das, bitte, alles ver-
traulich!
Wegen einer dänischen Übersetzung läuft ein noch ganz unverbindlicher Brief-
wechsel mit dem Agenten Michaels. Für Schweden besteht keine Option. Die Ver-
handlungen mit Schweden bitte ich Sie zu führen. Dem Kopenhagener Agenten habe
ich auf seine Fragen wegen Schweden geantwortet: »Wegen einer schwedischen Über-
setzung verständigen wir uns vielleicht, wenn Sie in Dänemark Erfolg gehabt ha-
ben.«42 Für Dänemark habe ich ihm eine Option bis 1. April gegeben.
Ich habe das Buch bisher nirgends angeboten. Es waren sämtlich spontane Anfra-
gen seitens der Verleger oder Agenten. Meine Erfahrung mit Agenten ist nicht gut: der
Umweg vermehrt nachher die Zahl der nötigen Briefe, vermehrt die Mühe, statt sie zu
vermindern. Auch scheint mir financiell bei direkten Verhandlungen das Ergebnis
besser (wie sich mir in Paris gezeigt hat).
Die Briefe wegen der schwedischen Übersetzung der »Schuldfrage« lege ich bei.43
Das Buch ist in Schweden 1947 erschienen.44 Sie haben mir damals ein Belegexemplar
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften