Karl Jaspers - Einaudi (1942)

52 Giulio Einaudi an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, auf Briefpapier des Giulio Einaudi Editore
Torino, den 4. November 1942
Sehr verehrter Herr Professor!
Herr Renato De Rosa teilt mir mit,136 Sie wären bereit, meinem Verlag das Publikati-
onsrecht für Italien eines Sammelbandes aus Ihren Werken, entsprechend dem heili-
genden Verzeichnis, zu überlassen.
Ich würde mich über Ihre Zustimmung zu dieser Veröffentlichung sehr freuen; sie
würde, sobald mir Herr De Rosa sein Manuscript übergibt, in Druck gegeben werden
und [den] ersten Band meiner neuen »Biblioteca di cultura filosofica« bilden, welche
den klassischen Denkern des XIX. Jahrhundert[s] und der Gegenwart gewidmet sein
wird.137
Ich vermute, Sie haben sich schon mit Ihren Verlegern ins Einvernehmen gesetzt,
um sich das Recht vorzubehalten, dieses Buch in Italien herauszubringen, unbescha-
det sonstiger Vereinbarungen, die diese mit anderen italienischen Verlagen wegen des
Übersetzens derjenigen Ihrer Werke, denen die für uns in Betracht kommenden Ab-
schnitte entnommen werden sollen, getroffen haben. In diesem Sinn hat mich zu-
mindest Herr De Rosa unterrichtet. Eine Bestätigung Ihrerseits wäre mir angenehm.
Gleichzeitig wäre ich für eine Mitteilung dankbar, unter welchen Bedingungen Sie
mir die Publikationserlaubnis für diese Anthologie einräumen würden, welche Ihre
Gedanken besser, als das bisher geschehen ist, in Italien vorstellen und endgültig klä-
ren soll.
Ein anderes Buch von Ihnen, das meinen Verlag sehr interessieren würde, ist: Die
geistige Situation der Zeit. Ich fürchte allerdings, dass für dieses Werk Schwierigkei-
ten hinsichtlich der Publikationserlaubnis entstehen können, wäre Ihnen aber trotz-
dem dankbar, wenn Sie mir dafür das Publikationsrecht einräumen würden.
Mit den verbindlichsten Empfehlungen und dem Ausdruck aufrichtigen Dankes
Ihr sehr ergebener
G. Einaudi