Metadaten

Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0531
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
414

Karl Jaspers - Springer

sor Gadamer, sondern greift ihn in beleidigender Weise persönlich an und auch seine
Tätigkeit als Herausgeber der »Philosophischen Rundschau«.957 Damit verletzt er zu-
gleich den guten Namen seines Mitherausgebers und die Interessen der anderen Mit-
arbeiter der Zeitschrift, nicht zuletzt diejenigen des Verlages.958
Das neuerliche Verhalten des Herrn Dr. Thiel stellt nicht nur strafrechtlich den
Tatbestand der Beleidigung und der üblen Nachrede dar, sondern auch zivilrecht-
lich einen Eingriff in die Ehre einer angesehenen untadeligen Persönlichkeit und
schliesslich einen unlauteren Wettbewerb gegen den Verlag Mohr.959 Diese Handlun-
gen verpflichten zum Widerruf, zur Auskunftserteilung darüber, wem gegenüber sie
erfolgten, zum Schadenersatz und zur künftigen Unterlassung.
Ich bedauere es aufrichtig, Ihnen heute wieder diese unangenehmen Mitteilun-
gen machen zu müssen, und wäre Ihnen für eine Mitteilung dankbar, ob Sie im Inte-
resse Ihres Verlages diese Angelegenheit in einer Herrn Professor Gadamer befriedi-
genden Weise regeln wollen.
Mit freundlichen Grüssen
Ihr sehr ergebener
Otto v. Braunbehrens
P.S. Herr Professor Gadamer findet es umgekehrt erstaunlich, dass der Springer-Ver-
lag seinem Schriftleiter neuerdings gestattet, unter dem Pseudonym Sarbin die
beleidigende Polemik gegen ihn wieder aufzunehmen und sich übrigens eifrig
selbst zu zitieren.
419b) Manfred Thiel an Wilhelm Fink
Typoskript; Abschrift von M. Thiel, DLA, A: Jaspers, mit dem maschinenschriftlich verfassten Brief-
kopf STUDIUM GENERALE Springer-Verlag Berlin - Göttingen - Heidelberg
Heidelberg, den 17. 4.1959
Sehr geehrter Herr Dr. Fink!
Auf Ihr Schreiben vom 7. 4.1959 habe ich irrtümlich geantwortet, weil ich an die Zeit-
schrift für »Philosophische Forschung« [sic!] dachte.960 Ich entdeckte nachträglich,
dass es sich um die Zeitschrift handelt, die von H. G. Gadamer und H. Kuhn heraus-
gegeben und von Frau Gadamer-Leckebusch redigiert wird. Mein Brief an Sie, der auf
diesem Irrtum basierte, ist also hinfällig, und alle darauf basierenden Intentionen
bitte ich als ungültig zu betrachten.
Da ich Sie momentan telefonisch nicht erreichen konnte und, wie Ihre Sekretärin
sagt, Ihr heutiges Erscheinen im Verlag unbestimmt ist, darf ich Ihnen meine Stel-
lungnahme zur Angelegenheit schriftlich mitteilen.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften