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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0580
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Karl Jaspers - Storm

463

Mit herzlichem Gruß Ihr Ihnen ergebener
Johs. Storm
473 Karl Jaspers an Wolf Hermann
Manuskript; DLA, A: Hermann
Basel 5. Juni 1949
Sehr verehrter Herr Hermann!
Das ist ja eine böse Sache, dass Sie wegen Erschöpfung so lange im Krankenhaus sein
müssen. Ich hoffe sehr, dass Sie sich in guter Besserung befinden, und dass man bald
von Ihrer Wiederherstellung wird hören dürfen.
Es ist rührend, dass Sie sich dabei die Ruhe auferlegen, einen so langen Brief an mich
zu diktieren. Ihre Berechnung hat mich natürlich sehr interessiert. Die Veröffentli-
chung kurzer Broschüren ist offenbar unpraktisch. Es ist für den Verleger ein schlech-
tes Geschäft. Es bleibt fast nur die Freude an der Verbreitung einer Sache.
Die Absatzschwierigkeiten im Buchhandel sind offenbar sehr gross. Was Sie mir
schreiben, höre ich von überall her. In diesen grossen Schwankungen muss eine ver-
nünftige Ruhelage erst wieder gefunden werden. Dann werden Bücher vermutlich
wie früher zu den sparsam, aber doch regelmässig gekauften Dingen gehören. Viel
bisher Gedrucktes wird liegen bleiben, teils weil der Inhalt nicht lohnt, teils wegen
des schlechten Materials, das die Käufer, wie man mir sagt, immer häufiger ablehnen.
Für unsere Goethe-Rede bestätigt sich hoffentlich Ihre Erwartung, dass sie im
Laufe des Jahres ausverkauft wird.
Schönen Dank auch wegen Ihres Gedankens betr. Pfeiffer und Monat.1066 Ihre
wohltätige[,] Verbindung stiftende Art muss ich leider wieder enttäuschen. Ich höre
vor kurzem von Prof. Salin, dass er im >Monat< einen Aufsatz über Curtius bringen will:
er ist noch nicht acceptiert.ai°67 Aber zwei Aufsätze wären einer Monatsschrift kaum
über dieses Thema zuzumuten. Dann - das werden Sie verstehen - scheue ich mich,
aktiv für mich einzugreifen. Ich hoffe, dass Herr Pfeiffer durch eigene Anfrage, wenn
er einen Aufsatz vorlegt, ihn leicht zum Druck bringt. Pfeiffer würde gewiss ausge-
zeichnet schreiben.
Sie sagen, »dass der Einsichtigen nur wenige sind«. Es sind wohl viele, aber es ist
gewiss die Minorität. Und dabei gibt es wohl noch Manche, die sich freuen, dass ich
beschimpft werde, und zugleich, dass Curtius sich blamiert. So haben sie doppelte
Freude. Auch ich vermisse, wie Sie, die Eindeutigkeit der Stellungnahme der Presse -

a von Ich bis acceptiert. Anstreichung am Rand und Notiz natürlich absolut vertraulich, bitte!
 
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