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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0601
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484

Karl Jaspers - Südverlag

Mit herzlichem Gruss und Dank
Ihr ergebener
496 Gerhard F. Hering an Karl Jaspers
Typoskript; DLA, A: Jaspers, auf Briefpapier des Südverlags, Konstanz
Muggenbronn, den 3. n. 46
Verehrter, lieber Herr Professor,
unsere Zeitschrift hat in diesen Tagen die Lizenz erhalten und wir gedenken, zum
neuen Jahre das erste Heft vorzulegen.
Erlauben Sie bitte, daß ich nun in Herrn Weyls und meinem Namen noch einmal
die herzliche Bitte an Sie richte, es möchte uns von Ihnen für diese erste Nummer ein
Beitrag etwa der in meinen früheren Briefen umschriebenen Art freundlichst über-
lassen werden.
Sofern es sich in Ihre Dispositionen fügt, wäre uns, wie schon damals erwähnt, ein
auf die gegenwärtige Situation unserer Zeit bezüglicher Abschnitt Ihres Kollegs, aus
dem die SCHULDFRAGE einen so gewichtigen Teil darstellte, besonders willkommen.
Andererseits wird unsere Dankbarkeit nicht minder groß sein, wenn Sie uns aus der
»Einführung in die Philosophie« einen von Ihnen für richtig gehaltenen Abschnitt
zur Verfügung stellen.1141
Zu Ihren Erfahrungen in den Diskussionen der Tage in Genf werden Sie sich ja ver-
mutlich in der »Wandlung« äußern wollen; sollte aber aus diesem Themenkreis auch
für unsere Blätter noch ein die dortigen Gespräche fortführender Ausschnitt übrig
geblieben sein, so würden wir Ihr Wort zu diesen Zusammenhängen mit besonderer
Freude empfangen.
Ich darf, sehr verehrter Herr Professor, abschließend noch einmal betonen, daß
Herrn Weyl und mir nichts ferner liegt, als Ihnen zu den uns gewiß sehr deutlichen
Bürden Ihrer Arbeitstage noch eine besondere zuzumuten. Es hat sich aber in unse-
ren letzten Besprechungen mit den verantwortlichen Stellen gezeigt, daß man unse-
rem Unternehmen eine mit dem ihm gespendeten Wohlwollen verbundene beson-
dere Aufmerksamkeit zu schenken und Bedeutung zuzumessen gewillt ist. So möchte
ich als mildernden Grund für meine hartnäckige Bitte allein aus der Sache heraus ins
Feld führen dürfen, daß uns die Grundkonzeption unserer ersten Folge, damit ihre
inneren Proportionen überhaupt, verfehlt oder mindestens doch unzureichend ver-
wirklicht schienen, müßten wir auf Ihr gewichtiges Wort verzichten.
Die mögliche Übersendung Ihres Beitrags hätte durchaus bis Ende November Zeit;
vorerst würde eine einzige Zeile des Bescheids hinreichen, uns, was wir zu hoffen
nicht aufhören, Ihrer Zusage gewiß zu machen.
 
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