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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0709
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Karl Jaspers - Paul Arthur Schilpp (1951-1962)

608 Karl Jaspers an Paul Arthur Schilpp
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Jaspers

Basel, den 9. VII. 51
Sehr geehrter Herr Kollege,
es war mir eine grosse Freude, Sie und Ihre Frau Gemahlin zu sprechen. Zugleich ist
durch unsere Unterhaltung Ihr Plan des Bandes über meine Philosophie vielleicht ein
Stück vorangekommen.1415 Da ich Sie jetzt so leicht erreichen kann, möchte ich noch
auf einige Punkte hinweisen.
Als einen hervorragenden Autor empfehle ich Ihnen noch Prof. Golo Mann, Cla-
remont, Calif., 235 Arrow Highway.1416 Es handelt sich um einen vorzüglichen Histo-
riker, der von seinem Vater, Thomas Mann, die eindrucksvolle und klare Schreibweise
geerbt hat. Wenn Sie sich an ihn wenden, würde ich ihn selbst das Thema wählen las-
sen. Vielleicht: Der Freiheitsgedanke bei Jaspers.1417
Ferner möchte ich noch hinweisen auf Prof. Hans Kunz, Riehen bei Basel, Grenz-
acherweg 93, Vertreter der Psychologie an unserer Universität.1418 Er hat einst bei mir
in Heidelberg studiert, ist als Kritiker sehr angesehen. Meinem Transzendenzgedan-
ken steht er gegnerisch gegenüber. Vielleicht wäre eine Kritik von seiner Seite ergie-
big. Ich würde mich meinerseits nicht gern an ihn wenden, weil es von mir aus an-
spruchsvoll ist. Falls Sie es tun, könnte ich im Falle seiner Zustimmung mit ihm reden.
Wenn Sie eine grössere Liste endgültiger Zusagen besitzen, was vielleicht in eini-
gen Monaten der Fall sein könnte, so würde ich Ihnen dankbar sein, mich davon in
Kenntnis zu setzen.
Seinerzeit wird wohl ein formeller Vertrag notwendig sein. Da Sie mir sagen, dass
alle Ihre Autoren keine Honorare erhalten, so bin auch ich selbstverständlich damit
einverstanden. Dabei möchte ich jedoch für meinen Beitrag das Autorenrecht für die
deutsche Sprache ohne Einschränkung behalten.1419 Das ist für den Verlag kein Nach-
teil, da die Übersetzung des ganzen Bandes ins Deutsche bei der wirtschaftlichen Lage
in Deutschland für lange Jahre extrem unwahrscheinlich ist.1420 Ferner darf ich für
Sprachen, in denen der Band nicht im Laufe von anderthalb Jahren nach Erscheinen
herauskommt, das Übersetzungsrecht für mich behalten. Das ist mir sehr wesentlich,
da aus vielen Ländern Übersetzungswünsche an mich kommen. Eine solche Selbst-
darstellung wird vermutlich einen Reiz ausüben. Ich würde bei der Ausarbeitung, die
 
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