Karl Jaspers - Paul Arthur Schilpp
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bitte, haben Sie die Güte, Herrn Regnery sofort zu kabeln und nachher zu schreiben,
dass Sie sich gegen eine solche Behandlung unsrer (wissenschaftlich genauen) Über-
setzung aufs Strengste verwehren. Sonst bleiben Herrn Dr. Lefebre, Frau Dr. Arendt
und mir nichts Anderes übrig als zu glauben, dass Ihnen unsre - gemeinsame - Über-
setzung nicht gut genug war.
Mit freundlichen Grüssen, auch an Ihre werte Frau Gemahlin
Ihr
sehr ergebener
Paul A. Schilpp
619 Karl Jaspers an Paul Arthur Schilpp
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Jaspers
Basel, den 30. VII. 1962
Sehr verehrter Herr Kollege!
Eben erhalte ich Ihren Brief vom 26. Juli mit einiger Bestürzung. Auf meinen letzten
langen Brief wegen meiner Autobiographie haben Sie mir garnicht geantwortet.1456
Dann hörte ich nur von Herrn Regnery, dass Sie - entgegen meinem Vorschlag - eine
Honorarbeteiligung mit ihm verabredet haben.
Nun bin ich wiederum überrascht durch den Brief Herrn Regnerys an Sie.1457
Wenn ich mich damals über meine Ausschaltung durch Sie auch ein wenig betrof-
fen fand,1458 scheint mir jetzt, dass die getroffene Vereinbarung nicht rückgängig ge-
macht werden kann.
Was die Sache betrifft, meine ich mich zu erinnern (aber ich kann mich täuschen),
dass ich auf die etwas abweichenden Fassungen in der deutschen Ausgabe meiner Au-
tobiographie aufmerksam gemacht habe. Seinerzeit habe ich das deutsche Manuscript
für Kohlhammer noch einmal überarbeitet. Es wäre mir natürlich sehr lieb, wenn
diese Veränderungen berücksichtigt würden.
Herr Ashton ist als hervorragender Übersetzer meiner Schriften und anderer gross-
artig bewährt. Ich kenne ihn aus unserem Briefwechsel als einen ausgezeichneten, sehr
ernsthaften und redlichen Mann. Es wäre ausgeschlossen, dass er, wenn er eine neue
Übersetzung machen möchte (was ich nicht weiss), die Ihre heimlich benutzen würde.
Ich habe ein Verständnis dafür, dass Sie Ihre Übersetzung nicht gern bearbeiten lassen.
Aber auch Ihnen muss, scheint mir, nicht verwerflich sein, Änderungen, Zusätze, Strei-
chungen in meiner deutschen Ausgabe durch Herrn Ashton nun in der englischen Über-
setzung zur Geltung kommen zu lassen. Sollte er dabei das Übrige seinem Stilgefühl ent-
sprechend bearbeiten wollen, so haben Sie natürlich das Recht, dies zu verweigern, wenn
Sie das andere gestatten. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie die Grosszügigkeit hätten,
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bitte, haben Sie die Güte, Herrn Regnery sofort zu kabeln und nachher zu schreiben,
dass Sie sich gegen eine solche Behandlung unsrer (wissenschaftlich genauen) Über-
setzung aufs Strengste verwehren. Sonst bleiben Herrn Dr. Lefebre, Frau Dr. Arendt
und mir nichts Anderes übrig als zu glauben, dass Ihnen unsre - gemeinsame - Über-
setzung nicht gut genug war.
Mit freundlichen Grüssen, auch an Ihre werte Frau Gemahlin
Ihr
sehr ergebener
Paul A. Schilpp
619 Karl Jaspers an Paul Arthur Schilpp
Typoskript; Durchschlag: DLA, A: Jaspers
Basel, den 30. VII. 1962
Sehr verehrter Herr Kollege!
Eben erhalte ich Ihren Brief vom 26. Juli mit einiger Bestürzung. Auf meinen letzten
langen Brief wegen meiner Autobiographie haben Sie mir garnicht geantwortet.1456
Dann hörte ich nur von Herrn Regnery, dass Sie - entgegen meinem Vorschlag - eine
Honorarbeteiligung mit ihm verabredet haben.
Nun bin ich wiederum überrascht durch den Brief Herrn Regnerys an Sie.1457
Wenn ich mich damals über meine Ausschaltung durch Sie auch ein wenig betrof-
fen fand,1458 scheint mir jetzt, dass die getroffene Vereinbarung nicht rückgängig ge-
macht werden kann.
Was die Sache betrifft, meine ich mich zu erinnern (aber ich kann mich täuschen),
dass ich auf die etwas abweichenden Fassungen in der deutschen Ausgabe meiner Au-
tobiographie aufmerksam gemacht habe. Seinerzeit habe ich das deutsche Manuscript
für Kohlhammer noch einmal überarbeitet. Es wäre mir natürlich sehr lieb, wenn
diese Veränderungen berücksichtigt würden.
Herr Ashton ist als hervorragender Übersetzer meiner Schriften und anderer gross-
artig bewährt. Ich kenne ihn aus unserem Briefwechsel als einen ausgezeichneten, sehr
ernsthaften und redlichen Mann. Es wäre ausgeschlossen, dass er, wenn er eine neue
Übersetzung machen möchte (was ich nicht weiss), die Ihre heimlich benutzen würde.
Ich habe ein Verständnis dafür, dass Sie Ihre Übersetzung nicht gern bearbeiten lassen.
Aber auch Ihnen muss, scheint mir, nicht verwerflich sein, Änderungen, Zusätze, Strei-
chungen in meiner deutschen Ausgabe durch Herrn Ashton nun in der englischen Über-
setzung zur Geltung kommen zu lassen. Sollte er dabei das Übrige seinem Stilgefühl ent-
sprechend bearbeiten wollen, so haben Sie natürlich das Recht, dies zu verweigern, wenn
Sie das andere gestatten. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie die Grosszügigkeit hätten,