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Jaspers, Karl; Fonfara, Dirk [Hrsg.]; Fuchs, Thomas [Hrsg.]; Halfwassen, Jens [Hrsg.]; Schulz, Reinhard [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Hrsg.]; Schwabe AG [Hrsg.]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 3, Band 8,1): Ausgewählte Verlags- und Übersetzerkorrespondenzen — Basel: Schwabe Verlag, 2018

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https://doi.org/10.11588/diglit.69893#0739
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622 Karl Jaspers und die Reichsschrifttumskammer
werden könnte, denn sie ist wissenschaftlich leicht als unhaltbar nachzuweisen, aber
die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Thema ist mit Rücksicht auf die
allgemeine weltanschauliche Lage während des Krieges unerwünscht.
Heil Hitler!
i.V. Härtle
638 Günther Lutz (Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda,
Hauptreferat Wissenschaft) an den Verlag Koehler & Amelang
Abschrift; BArch, R 9361 V/6823, auf Briefpapier des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Pro-
paganda, ohne Anrede
Berlin W 8, den 2. II. 43
An den Verlag Koehler & Amelang Leipzig
Betr.: Manuskript: Prof. Jaspers »Nietzsche und das Christentum«
Im Einvernehmen mit dem Beauftragten des Führers für die Überwachung der gesam-
ten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP wird mit-
geteilt, daß die Veröffentlichung des vorliegenden Manuskripts mit Rücksicht auf die
allgemeine weltanschauliche Lage während des Krieges unerwünscht ist.
Zur vertraulichen und persönlichen Information, auf die ausdrücklich hingewie-
sen wird, muß mitgeteilt werden, daß in dem Manuskript die gleichen Tendenzen
vertreten werden, wie [sic!] der Bischof Hudal, Rom, mit seiner 1938 erschienen [en]
Schrift: »Nietzsche und die moderne Welt« propagiert hat. Außerdem trifft für den
Verfasser zu, daß er mit einer Jüdin verheiratet ist und infolgedessen für weitere Pub-
likationen einer Sondergenehmigung bedarf. Diese kann im vorliegenden Falle nicht
erteilt werden.
Im Auftrag
gez. Dr. Lutz
Vorstehende Abschrift wird der Reichsschrifttumskammer Berlin-Charlottenburg 2
Hardenbergstr. 6 zur gefl. Kenntnisnahme übersandt.
Im Auftrag
gez. Dr. Lutz
 
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