18 David Strauss der Bekenner und der Schriftsteller
tion von UBII HL durch Eduard von Hartmanns Philosophie des Unbewußten
für N. erneut eine willkommene Gelegenheit, das probate Medium der Attacke
auf eine bekannte Persönlichkeit zu nutzen, um öffentlich auf sich selbst auf-
merksam zu machen: eine Strategie, die schon unter den zeitgenössischen Kri-
tikern von UB I DS für große Irritation und Verärgerung gesorgt hatte (vgl. dazu
in Kapitel 1.5 die symptomatischen kritischen Stellungnahmen zu UB I DS in
der Rezeptionsgeschichte).
1.2 Vorstufen zu David Strauss der Bekenner und
der Schriftsteller
Ein 250 Seiten umfassendes Quartheft [27 = U II1] enthält nachgelassene Auf-
zeichnungen N.s zu UB I DS und zu UB II HL, die in KSA 7 auf einen vom Früh-
jahr bis zum Herbst 1873 reichenden Zeitraum datiert werden. Die Notate, die
N. zur Vorbereitung von UB I DS angefertigt hat, sind publiziert in KSA 7, 587-
611 (vgl. Angaben dazu in KSA 14, 27 und KSA 14, 548-549). In einem auf Früh-
jahr 1873 datierten Quartheft [26 = U 15b] geht N. in einzelnen Notaten eben-
falls schon auf UB I DS ein: So reflektiert er hier bereits problematische Konse-
quenzen des Irrtums, mit dem militärischen Sieg Deutschlands im deutsch-
französischen Krieg von 1870/71 sei auch ein Triumph der deutschen Kultur
über die französische verbunden (NL 1873, 26 [16], KSA 7, 581-584). Vgl. dazu in
UB I DS das 1. Kapitel (159-164). Ausdrücklich erklärt N. schon in seinen nach-
gelassenen Vorarbeiten, er selbst halte einen „Kampf“ gegen diese „Illusion
des Kultursieges“ für notwendig (NL 1873, 26 [19], KSA 7, 584).
Im späteren Quartheft [27 = U II1], das ausführliche Entwürfe zu UB I DS
bietet (KSA 7, 587-611), notiert N. an mehreren Stellen provisorische Gliederun-
gen zum geplanten Gedankengang von UB I DS (vgl. dazu NL 1873, TI [20],
KSA 7, 592 und NL 1873, TJ [47], KSA 7, 600 sowie NL 1873, TJ [49], KSA 7, 601
und NL 1873, TJ [53], KSA 7, 602, außerdem NL 1873, TJ [61], KSA 7, 605) und
entwirft auch bereits das Titelblatt (NL 1873, TJ [75], KSA 7, 609). - In der
Schlusspassage dieses Quartheftes konzipierte N. ein „Vorwort“ zu UB I DS, in
dem er erläuterte, dass er sich vom „skandalösen Erfolge“ von Strauß’ ANG
zur Polemik provoziert sah, weil er selbst diese Schrift für „ein so unbedeuten-
des Buch“ hielt (NL 1873, TJ [78], KSA 7, 610). In der publizierten Fassung von
N.s Pamphlet gegen Strauß fehlt dann allerdings dieses ursprünglich geplante
Vorwort, in dem N. explizit eines seiner Motive zur kritischen Auseinanderset-
zung mit ANG nennt: Allein der an „sechs starke[n] Auflagen“ innerhalb nur
eines Jahres ablesbare „Erfolg des Straussischen Bekenntnissbuches, nicht das
Buch selbst, trieb mich zu den nachfolgenden Betrachtungen“ (ebd.). - In den
tion von UBII HL durch Eduard von Hartmanns Philosophie des Unbewußten
für N. erneut eine willkommene Gelegenheit, das probate Medium der Attacke
auf eine bekannte Persönlichkeit zu nutzen, um öffentlich auf sich selbst auf-
merksam zu machen: eine Strategie, die schon unter den zeitgenössischen Kri-
tikern von UB I DS für große Irritation und Verärgerung gesorgt hatte (vgl. dazu
in Kapitel 1.5 die symptomatischen kritischen Stellungnahmen zu UB I DS in
der Rezeptionsgeschichte).
1.2 Vorstufen zu David Strauss der Bekenner und
der Schriftsteller
Ein 250 Seiten umfassendes Quartheft [27 = U II1] enthält nachgelassene Auf-
zeichnungen N.s zu UB I DS und zu UB II HL, die in KSA 7 auf einen vom Früh-
jahr bis zum Herbst 1873 reichenden Zeitraum datiert werden. Die Notate, die
N. zur Vorbereitung von UB I DS angefertigt hat, sind publiziert in KSA 7, 587-
611 (vgl. Angaben dazu in KSA 14, 27 und KSA 14, 548-549). In einem auf Früh-
jahr 1873 datierten Quartheft [26 = U 15b] geht N. in einzelnen Notaten eben-
falls schon auf UB I DS ein: So reflektiert er hier bereits problematische Konse-
quenzen des Irrtums, mit dem militärischen Sieg Deutschlands im deutsch-
französischen Krieg von 1870/71 sei auch ein Triumph der deutschen Kultur
über die französische verbunden (NL 1873, 26 [16], KSA 7, 581-584). Vgl. dazu in
UB I DS das 1. Kapitel (159-164). Ausdrücklich erklärt N. schon in seinen nach-
gelassenen Vorarbeiten, er selbst halte einen „Kampf“ gegen diese „Illusion
des Kultursieges“ für notwendig (NL 1873, 26 [19], KSA 7, 584).
Im späteren Quartheft [27 = U II1], das ausführliche Entwürfe zu UB I DS
bietet (KSA 7, 587-611), notiert N. an mehreren Stellen provisorische Gliederun-
gen zum geplanten Gedankengang von UB I DS (vgl. dazu NL 1873, TI [20],
KSA 7, 592 und NL 1873, TJ [47], KSA 7, 600 sowie NL 1873, TJ [49], KSA 7, 601
und NL 1873, TJ [53], KSA 7, 602, außerdem NL 1873, TJ [61], KSA 7, 605) und
entwirft auch bereits das Titelblatt (NL 1873, TJ [75], KSA 7, 609). - In der
Schlusspassage dieses Quartheftes konzipierte N. ein „Vorwort“ zu UB I DS, in
dem er erläuterte, dass er sich vom „skandalösen Erfolge“ von Strauß’ ANG
zur Polemik provoziert sah, weil er selbst diese Schrift für „ein so unbedeuten-
des Buch“ hielt (NL 1873, TJ [78], KSA 7, 610). In der publizierten Fassung von
N.s Pamphlet gegen Strauß fehlt dann allerdings dieses ursprünglich geplante
Vorwort, in dem N. explizit eines seiner Motive zur kritischen Auseinanderset-
zung mit ANG nennt: Allein der an „sechs starke[n] Auflagen“ innerhalb nur
eines Jahres ablesbare „Erfolg des Straussischen Bekenntnissbuches, nicht das
Buch selbst, trieb mich zu den nachfolgenden Betrachtungen“ (ebd.). - In den