Vorwort zu NK 5/1
Prinzipielles zum Unternehmen Nietzsche-Kommentar kann der allgemeinen
Einleitung im ersten Band (NK 1/1, S. VII-X) entnommen werden. Kommentiert
und in ihrem intellektuellen Kontext erschlossen werden sämtliche von Nietz-
sche publizierten oder zur Publikation vorbereiteten Werke.
Das Kommentieren stellt nicht nur ein manchmal einsames, sondern auch
ein zu wiederholten Anfängen nötigendes Geschäft dar, zumal wenn es sich
beim Kommentierten um eine Schrift wie Nietzsches Jenseits von Gut und Böse
von 1886 handelt: Dieses Werk, mit dem Nietzsches letzte Schaffenphase be-
ginnt, verfolgt trotz einer thematischen Grobgliederung in neun Hauptstücken
keinen durchgehenden Argumentationsbogen, sondern setzt - Perspektiven
vervielfältigend - immer wieder neu ein. Jenseits von Gut und Böse fordert von
seinen Leserinnen und Lesern den steten Neubeginn. Der Kommentator voll-
zieht diese Technik der permanenten Initialität nach: Mit jedem Einzelstellen-
kommentar fängt seine Arbeit von vorne an.
Ein fortlaufender Kommentar kann dabei dem Missliebigen, dem Zu-Ver-
schweigenden, dem Nicht-Harmonisierbaren in den kommentierten Texten viel
weniger ausweichen als es dem Verfasser einer „Monographie“ oder „Interpre-
tation“ möglich ist. In der Kunst der Aussparung, derer sich der Interpret be-
dient, wenn er den behandelten Autor auf Linie, nämlich auf seine Linie brin-
gen will, versagt der Kommentator. Er darf sich die Erholung wegzulassen, was
nicht passt, nicht gönnen.
Im Zusammenhang mit dem vorliegenden Kommentar zu Jenseits von Gut
und Böse sind einige Aufsätze entstanden. Einschlägige Textpartien werden
hier gelegentlich modifiziert übernommen (namentlich aus Sommer 2007, Som-
mer 2013c, Sommer 2014g und Sommer 2O15f). Wiederum waren für die Einzel-
stellenkommentierung manche Informationen aus KSA 14, aus den Nachbe-
richten von KGW (einschließlich KGW IX) und KGB, aus der Ausgabe von Peter
Pütz (Nietzsche 1994), ferner aus den Übersetzungen von Marc Sautet (Nietz-
sche 1991), Marion Faber (Nietzsche 1998), Patrick Wotling (Nietzsche 2000),
Rolf-Peter Horstmann und Judith Norman (Nietzsche 2002), Angele Kremer-
Marietti (Nietzsche 2006) sowie von Adrian Del Caro (Nietzsche 2014) hilfreich.
Nur bei eingehenden Diskussionen und direkten Übernahmen wurde darauf
jeweils eigens verwiesen. KSA 14 präsentiert auch eine Reihe von Aufzeichnun-
gen aus Nietzsches Nachlass, die Mazzino Montinari als „Vorstufen“ Jenseits
von Gut und Böse zugeordnet hat, und die daher nicht in den Nachlassbänden
KSA 12 und 13 erscheinen. Die Überprüfung hat ergeben, dass der Druck dieser
„Vorstufen“ in KSA 14 zahlreiche Lesefehler enthält. Korrigiert werden konnten
diese Lesefehler, sofern die entsprechenden Nachlassnotate bereits in der „dif-
Prinzipielles zum Unternehmen Nietzsche-Kommentar kann der allgemeinen
Einleitung im ersten Band (NK 1/1, S. VII-X) entnommen werden. Kommentiert
und in ihrem intellektuellen Kontext erschlossen werden sämtliche von Nietz-
sche publizierten oder zur Publikation vorbereiteten Werke.
Das Kommentieren stellt nicht nur ein manchmal einsames, sondern auch
ein zu wiederholten Anfängen nötigendes Geschäft dar, zumal wenn es sich
beim Kommentierten um eine Schrift wie Nietzsches Jenseits von Gut und Böse
von 1886 handelt: Dieses Werk, mit dem Nietzsches letzte Schaffenphase be-
ginnt, verfolgt trotz einer thematischen Grobgliederung in neun Hauptstücken
keinen durchgehenden Argumentationsbogen, sondern setzt - Perspektiven
vervielfältigend - immer wieder neu ein. Jenseits von Gut und Böse fordert von
seinen Leserinnen und Lesern den steten Neubeginn. Der Kommentator voll-
zieht diese Technik der permanenten Initialität nach: Mit jedem Einzelstellen-
kommentar fängt seine Arbeit von vorne an.
Ein fortlaufender Kommentar kann dabei dem Missliebigen, dem Zu-Ver-
schweigenden, dem Nicht-Harmonisierbaren in den kommentierten Texten viel
weniger ausweichen als es dem Verfasser einer „Monographie“ oder „Interpre-
tation“ möglich ist. In der Kunst der Aussparung, derer sich der Interpret be-
dient, wenn er den behandelten Autor auf Linie, nämlich auf seine Linie brin-
gen will, versagt der Kommentator. Er darf sich die Erholung wegzulassen, was
nicht passt, nicht gönnen.
Im Zusammenhang mit dem vorliegenden Kommentar zu Jenseits von Gut
und Böse sind einige Aufsätze entstanden. Einschlägige Textpartien werden
hier gelegentlich modifiziert übernommen (namentlich aus Sommer 2007, Som-
mer 2013c, Sommer 2014g und Sommer 2O15f). Wiederum waren für die Einzel-
stellenkommentierung manche Informationen aus KSA 14, aus den Nachbe-
richten von KGW (einschließlich KGW IX) und KGB, aus der Ausgabe von Peter
Pütz (Nietzsche 1994), ferner aus den Übersetzungen von Marc Sautet (Nietz-
sche 1991), Marion Faber (Nietzsche 1998), Patrick Wotling (Nietzsche 2000),
Rolf-Peter Horstmann und Judith Norman (Nietzsche 2002), Angele Kremer-
Marietti (Nietzsche 2006) sowie von Adrian Del Caro (Nietzsche 2014) hilfreich.
Nur bei eingehenden Diskussionen und direkten Übernahmen wurde darauf
jeweils eigens verwiesen. KSA 14 präsentiert auch eine Reihe von Aufzeichnun-
gen aus Nietzsches Nachlass, die Mazzino Montinari als „Vorstufen“ Jenseits
von Gut und Böse zugeordnet hat, und die daher nicht in den Nachlassbänden
KSA 12 und 13 erscheinen. Die Überprüfung hat ergeben, dass der Druck dieser
„Vorstufen“ in KSA 14 zahlreiche Lesefehler enthält. Korrigiert werden konnten
diese Lesefehler, sofern die entsprechenden Nachlassnotate bereits in der „dif-