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Sommer, Andreas Urs; Nietzsche, Friedrich; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]
Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken (Band 5,1): Kommentar zu Nietzsches "Jenseits von Gut und Böse" — Berlin, Boston: De Gruyter, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.69929#0025
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Überblickskommentar 5

der in ihr repräsentirten Denkungsweise. Vergeben Sie mir, daß ich zu Gunsten
des neuen, so entscheidenden Buches unbedingt die alte Form mir ausbitte.“
(Nr. 682, KSB 7/KGB III/3, S. 169, Z. 40-44) Überdies wünschte N. eine Auflage
von 1000 Stück und das entsprechende Honorar (ebd., Z. 45-47). Credner
scheint darauf nicht eingegangen zu sein, so dass sich der Plan, mit ihm ins
Geschäft zu kommen, nicht konkretisierte: „Winter-Pensum exakt fertig,
Abschrift selbsthändig besorgt, Fädchen drum gebunden, ad acta gelegt. Der-
gleichen druckt mir Niemand, am wenigsten Credner“ (N. an Overbeck,
10. 04.1886, KSB 7/KGB III/3, Nr. 684, S. 170 f., Z. 8-11, vgl. N. an Franziska
Nietzsche, 11. 04.1886, KSB 7/KGB III/3, Nr. 686, S. 174, Z. 22 f.). Trotz dieser
düsteren Prognose versuchte N. sein Glück auf Empfehlung von Max Heinze
zwei Tage später bei Carl Heymons vom Berliner Verlag Carl Duncker, um ihm
sein „sehr unabhängig gedachte[s] und gemachte[s] Buch[.]“ anzubieten: „Mei-
ne Leser und Anhänger sind weit verbreitet genug, um Ihnen von vornherein
die Verkäuflichkeit des Buchs wahrscheinlich zu machen“ (KSB 7/KGB III/3,
Nr. 687, S. 175, Z. 11-14). N. hielt die Forderung einer Auflage von 1000 Exem-
plaren und eines Bogenhonorars von 40 Mark aufrecht (ebd., Z. 18 f.), ebenso
die „Ausstattung“ nach Maßgabe eines früheren Werkes, nämlich MA I (ebd.,
Z. 20 f.). Heymons wies N.s Ansinnen am 17. 04.1886 allerdings rundweg zu-
rück, da er „von Werken philosophischen Characters oft nur gegen 100 Ex(em-
plare) absetzte. Ich bezweifle, daß ich zur Deckung der Kosten nun einen
Absatz von 6-700 Exemplaren erreichen würde und bedaure aufrichtig, den
Vertrag ablehnen zu müssen“ (KGB III/4, Nr. 365, S. 156, Z. 11-15). Darauf ver-
suchte N. es erneut mit dem Vorschlag, „auf Zahlung des Honorars bis zu dem
Zeitpunkt zu warten, wo 600 Exemplare verkauft sind“ (N. an Heymons,
20. 04.1886, KSB 7/KGB III/3, Nr. 689, S. 180, Z. 8f.). Auch davon ließ sich der
Verleger nicht überzeugen (Heymons an N., 24. 04.1886, KGB III/4, Nr. 367,
S. 158), woraufhin N. sich erneut an Credner wandte, dem er über seinen
Freund Max Heinze das Manuskript des neuen Werkes zukommen ließ (vgl.
Heinze an N., 05. 05.1886, KGB III/4, Nr. 373, S. 167). Aber Credner hüllte sich
in Schweigen, woraufhin N. sein Manuskript zurückforderte und, traut man
einem Briefentwurfkurz vor dem 25. 05.1886, mit sehr deutlichen Worten nicht
sparte: „Ich habe keinen Geschmack für bummelige Geschäftsleute, noch weni-
ger für unhöfliche“ (KSB 7/KGB III/3, Nr. 702, S. 191, Z. 6f.).
Nach diesen ernüchternden Erfahrungen fasste N. den Entschluss, JGB wie
den Privatdruck von Za IV auf eigene Rechnung zu publizieren. Deshalb sprach
er Constantin Georg Naumann an, der auch Za II bis Za IV hergestellt hatte
(Schaberg 2002, 287-289), und wollte wissen, was denn die Produktion des
Werkes mit einer Auflage von 600 Exemplaren kosten würde. Naumann ver-
wandelte sich vom Drucker zum Verleger erst dank N.s Aufträgen (vgl. Scha-
 
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