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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]; Buckwalter, Stephen E. [Oth.]; Schulz, Hans [Oth.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 10): Schriften zu Ehe und Eherecht — Gütersloh, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0158
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154

Solichs verweisen °von dem ort, do gesündiget ist°, were nun wol der richtigest vnnd
schleinigest weg, die abschewhcheit m dieser sachen, die eigentlich I I daher ko-
met, das man straff des ehbruchs so gar vil milter, dan der inhalt götlichs gesatzes
vermag129, fürnimmet, abzuwenden, die wyl man le meinen will, es lasse sich inn
dieser verwildeten welt mt erhalten130, das man soliche straff scherpffete vnnd göt- s
lichem gesatz gemesser fürneme, welches doch der einig131 recht weg were, alle an-
steß in solichen hendlen hynzunemen132. Es hat aber ein lobliche herschafft Bernn
in dem133 ire gelegenheit134 bedencken mussen, denenn noch mag ire ordnung by
den iren zu gemeiner besserung villicht mehr dienen. Wo man sich vonp so vylen
mißbreüchen, welche die welt dan vngern lasset, also kumerlich, wie es zu dieser zeit 10
von wegen so grosses widerfechtens der warheit von den aller gewaltigisten135 ge-
schicht, außreyssen1!136 vnnd erholen muss, kan man mit solichen ordinantzen137
sich nit alweg zu anfang vergleichen oder auch das, so an 1m selb das förmlichest13S
were, an die hand nemen.
So vil hat vnns gedaucht von dem, das ein lobliche herschafft Bernn mn iren ehsat- iS
zungen denen, so vmb' ehbruchs wegen gescheiden sem, gepeütet, ein Jar still zu
stohn, vnnd das lre ehnchter solichen auch vor emem jar, sich wider zu verheyraten,
mt erlauben sollen, auß mhalt göttlicherr schnft zum bencht139 svff diß mals anzu-
zeigen sem, Darauß1 nun zu vernemen, das wir Gottes wort gemäß erkennen, das so-
hch gebott m gemeyn gelten, Wo aber besondere fel udes selbigen" nachlassung oder 20
dispensation erheischen, welcher massen vnnd mit was gewarsamkeit140 auchv das
selbige geschehen solle, In dem allem wdie ehnchtere“’ zum höchsten zuvermanen
seind, das sie alweg wol zu hertzen furen, das sie Gottes gencht verwalten, derhalb
0—0) von Bucer vor den linken Rand geschneben und eingewiesen: a, b.
p) von Bucer übergeschr. rür gestr.: auß: a, b.
q) von Bucer am Zeilenanfang erg. für gestr.: außweisen: a; b verb. den Buchstaben w m r.
r) von: b.
s—s) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen: a, b.
t) danach gestr.: Jm: a.
u—u) des: korr. von Bucer aus: das; selbigen: von lhm übergeschr. und eingewiesen: a; das: b.
v) von Bucer vor den linken Rand geschneben und eingewiesen: a, b.
w—w) von Bucer korr. aus: dcn ehnchteren: a, b.

129. verfügt. — Vgl. oben Anm. 35.
130. erreichen, durchsetzen.
131. einzige.
132. weg-, fortzunehmen.
133. darin, dazu.
134. Lage, Umstände, Verhältnisse.
135. Allermächtigsten.
136. befreien. Vgl. Grimm i, Sp.933.
137. Anordnungen, Vorschnften. Vgl. Grimm 13 (= VII), Sp. 1326.
138. Rechtmäßigste, Richtigste.
139. zur Unternchtung, Unterweisung.
140. Vorsicht.
 
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