12. VON DER EHE UND EHESCHEIDUNG
3°5
vnnd sinn gar nicht zusammen stimmet, Item das meman der eh beraubet), sonder
iedem, das der eh bedarff11 vnd wolte sich gern ehlich halten, mag aber von dem, so
sein ehgemahel1 sein solle, gleichs mvnd billichsm nit erlangen, dahin geholffen
werde, das es nit müsse an stat eins ehlichen gemahels dulden, von dem es mchs dan
bolderen1, bochen2 3, schlagen, leiden vnnd qual" habe, Dan da zu hat es sich gar mt,
sonder zu ehlicher liebe vnd trew verbunden.
So vil von vrsachen, die dem weib recht machen, dem rnann die eh vff zu sagen.
°Nun von vrsachen, deren halb der man solle recht haben, dem weib die eh vffzusa-
genn“.
pWas vrsachen sind, derenhalb der man, das weib zu scheiden, habe aus kfaiserli-
chen] rechten: Vnd erstlich von denen, durch die das weib das leben verwurckeV:
Erstlich setzen die keyser auch die vrsachen, so vorq3 der weiber halb gegen1 men-
neren gemeldet, wo der mans das weib beweisen mag, das sie ir eh gebrochen, gifft
zubereitet', todtgeschlagen, menschen gestolen, greber vffgebrochen, von heiligen
stettenu etwas hyngenommen, den reübern gunst vnnd fürschub4 bewisen, im, irem
man, mit gifft, schwert oder inn andere dergleichen weg nach dem leben gestellet
oder, als sie solichs von anderen erfaren, 1m nit anzeygetv, Von denen, so wider das
reich etwas fürnemmenw, wissen gehebt vnnd das nit eröffnet, sich ins laster des
xfalschs eingemenset5 hatx.
O ö
j) beraubt werde: Ed. 1—3. — k) bedurfftig: b. — 1) gemahel: Ed. 1 — 3.
m)—m) vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen in a; fehlt m b. - n) Blag: b.
o) —o) fehlt m b; vffzusagenn: danach kommentierender Zusatz (vgl. unten Beilage zu Nr. 12, Er-
gänzung 21, S.418,8-18): Ed. 2, Ed. 3.
p) —p) Uberschnft vor den linken Rand von Konrad Hubert mit roter Tinte geschrieben und auf
die Mitte eingewiesen m a; Was vrsachen sein, dernhalben der Mann daß Weib zuschaiden habe aüß
Kay[serlichen] Rechten vnd Ersthch von denen, durch die das Weib das Leben verwürckt hat: b;
Von den vrsachen deren halben der Man sich von seinem Weib zu scheiden hat, aus Keiserlichen
rechten, vnd erstlich von denen, durch welche das Weib das leben verwircket: Ed. 1—3.
q) zuuor: b; für: Ed. 1; zuuorn: Ed. 2, Ed. 3. - r) gegen den: b, Ed. 1-3. - s) Mann auff: b.
t) berait, zu: b. — u) örttern: b. — v) angezeiget: Ed. 1 —3.
w) fürgenomen: Ed. 1—3; danach gestr.: etwas: a.
x) -x) flaischs eingemengt hatt: b; hat: hette etc.: Ed. 1-3; »-get hat« unter die Zeile geschrieben
und eingewiesen m a.
1. »Poltern«, Zanken, Schelten.
2. »Pochen«, Schlagen, Mißhandeln, Quälen.
3. Vgl. oben S. 280,10-281,9.
4. Hilfe, Beistand, Zuflucht.
5. eingelassen.
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vnnd sinn gar nicht zusammen stimmet, Item das meman der eh beraubet), sonder
iedem, das der eh bedarff11 vnd wolte sich gern ehlich halten, mag aber von dem, so
sein ehgemahel1 sein solle, gleichs mvnd billichsm nit erlangen, dahin geholffen
werde, das es nit müsse an stat eins ehlichen gemahels dulden, von dem es mchs dan
bolderen1, bochen2 3, schlagen, leiden vnnd qual" habe, Dan da zu hat es sich gar mt,
sonder zu ehlicher liebe vnd trew verbunden.
So vil von vrsachen, die dem weib recht machen, dem rnann die eh vff zu sagen.
°Nun von vrsachen, deren halb der man solle recht haben, dem weib die eh vffzusa-
genn“.
pWas vrsachen sind, derenhalb der man, das weib zu scheiden, habe aus kfaiserli-
chen] rechten: Vnd erstlich von denen, durch die das weib das leben verwurckeV:
Erstlich setzen die keyser auch die vrsachen, so vorq3 der weiber halb gegen1 men-
neren gemeldet, wo der mans das weib beweisen mag, das sie ir eh gebrochen, gifft
zubereitet', todtgeschlagen, menschen gestolen, greber vffgebrochen, von heiligen
stettenu etwas hyngenommen, den reübern gunst vnnd fürschub4 bewisen, im, irem
man, mit gifft, schwert oder inn andere dergleichen weg nach dem leben gestellet
oder, als sie solichs von anderen erfaren, 1m nit anzeygetv, Von denen, so wider das
reich etwas fürnemmenw, wissen gehebt vnnd das nit eröffnet, sich ins laster des
xfalschs eingemenset5 hatx.
O ö
j) beraubt werde: Ed. 1—3. — k) bedurfftig: b. — 1) gemahel: Ed. 1 — 3.
m)—m) vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen in a; fehlt m b. - n) Blag: b.
o) —o) fehlt m b; vffzusagenn: danach kommentierender Zusatz (vgl. unten Beilage zu Nr. 12, Er-
gänzung 21, S.418,8-18): Ed. 2, Ed. 3.
p) —p) Uberschnft vor den linken Rand von Konrad Hubert mit roter Tinte geschrieben und auf
die Mitte eingewiesen m a; Was vrsachen sein, dernhalben der Mann daß Weib zuschaiden habe aüß
Kay[serlichen] Rechten vnd Ersthch von denen, durch die das Weib das Leben verwürckt hat: b;
Von den vrsachen deren halben der Man sich von seinem Weib zu scheiden hat, aus Keiserlichen
rechten, vnd erstlich von denen, durch welche das Weib das leben verwircket: Ed. 1—3.
q) zuuor: b; für: Ed. 1; zuuorn: Ed. 2, Ed. 3. - r) gegen den: b, Ed. 1-3. - s) Mann auff: b.
t) berait, zu: b. — u) örttern: b. — v) angezeiget: Ed. 1 —3.
w) fürgenomen: Ed. 1—3; danach gestr.: etwas: a.
x) -x) flaischs eingemengt hatt: b; hat: hette etc.: Ed. 1-3; »-get hat« unter die Zeile geschrieben
und eingewiesen m a.
1. »Poltern«, Zanken, Schelten.
2. »Pochen«, Schlagen, Mißhandeln, Quälen.
3. Vgl. oben S. 280,10-281,9.
4. Hilfe, Beistand, Zuflucht.
5. eingelassen.