DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0339
12. VON DER EHE UND EHESCHEIDUNG
335
so frey sagt: »bulery1' zu vermeiden, habes ieder sein weib«1 etcd uEs stehn" auch des
Herren wort vso bar^2 3 4 5 daw: »Es fassens nicht alle«, sich vmbs himelreichsx willeny
zu verschneiden,3 zVnnd zuvor aym anfang der schöpfung^/z: »Es istb nit güt, das
der mensch allein sye«.
Auß diesem allem volget by vnns gewißlich vnd sonderd allen zweifel: Welcher
mensch, ewer ioche5 vnnd was haltens oder thuns der lmmer sein magf, der eh, eh-
licherg werck6 7 oder auch anderer dienst halb, so die eh erfordert11 vnnd bringet, wo
sie recht gehalten würdt, erbar vnnd wol zu leben, notturftig ist, auch er1 her wider-
umb zu ehlichen wercken vnd anderem, das die ehe erheischet, zu leisten, taughch
vnnd willig, vnnd sich aber zu tregt, das imJ sein gemahel zü solichem ehhchen
dienst vntauglich würdt, also das by rechtem, erbarenk, gotsforchtigen verstandt17
on ein wunderwerck gottes durch die ordenlichen mittel, so vnns mgot gegen"2 den
furfallenden8 kranckheiten vnnd vnuermoglicheyten gegeben, nit zu verhoffen lst,
das imm sein gemahel imer9 wider11 zu ehlichem dienst tauglich werde, das so-
lichem0 hilff eins anderen ehlichen gemahels, von dem erp ehlicheq dienst vnnd gut-
that haben möge, inn keinen weg abzuschlagen sye.
Derhalb halten wirs darfür, wan ein mann oder weib, die schon etlich zeit mn der eh
hetten1 ehliche werck10 einander leisten mögen vnnd geleistet, hernaher aber hiezu
garr vntauglich wurden, vnnd das selbige also, dass by billichem1,1 65 r I erbarem ver-
standu keyne hoffnung were der besserung, das vals dann wdem anderen“"^, es sey
mann oder weib, wo sie, erbar* zuleben, ehliches diensts11 bedörffeny, zu vergunnen
r) hurerey: Ed. 1-3. - s) habe ein: Ed. 3. - t) fehlt in b und in Ed. 1-3.
u) —u) übergeschr. und eingewiesen m a. - v)—v) clar: b; klar: Ed. 1—3.
w) danach gestr.: steht: a. — x) Reich Gottes: b. - y) am Zeilenanfang ergänzt m a.
z)—z) Item: Ed. 1—3. — a)— a) vor den linken Rand geschneben und cingewiesen m a.
b) übergeschr. für gestr.: seye: a. - c) danach Absatzmarkierung Huberts m a.
d) ohn: b. — e)—e) wer: b; er sey, wer er wolle: Ed. 1-3. - f) niag, so dieser: Ed. 1 — 3.
g) eelichen: b. - h) korr. aus: fordert: a. - i) fehlt in Ed. 1-3. - j) ainem: b; einem: Ed. 1-3.
k) erbarn vnd: Ed. 1-3. - 1) fehlt in Ed. 1-3. - m)—m) gegen Gott: b. - n) fehlt in Ed. 1-3.
o) solche: Ed. 1-3. - p) fehlt in b; es: Ed. 1-3. - q) übergeschr. und eingewiesen in a.
r) haben: b. - s) fehlt in b. - t) billichen vnd: Ed. 1-3. - u) Leuten: Ed. 1-3.
v) —v) vor den Zeilenanfang geschrieben für gestr.: solichem: a; solchem: b.
w) —w) der andern Person: Ed. 1—3. — x) eelich: b. — y) bedurffte: Ed. 1—3.
1. I Kor 7,2.
2. offenbar, unverhüllt.
3. Mt 19,11-12.
4. Gen 2,18.
5. auch lmmer.
6. der ehehchen Beiwohnung. Vgl. »comugn officia«, BOL 15, S. 217.
7. rechter, ehrbarer, gottesfürchtiger Auffassung, Erkenntms.
8. auftretenden.
9. jemals.
10. eheliche Beiwohnung. Vgl. oben Anm. 6.
11. des ehehchen Beischlafs.
335
so frey sagt: »bulery1' zu vermeiden, habes ieder sein weib«1 etcd uEs stehn" auch des
Herren wort vso bar^2 3 4 5 daw: »Es fassens nicht alle«, sich vmbs himelreichsx willeny
zu verschneiden,3 zVnnd zuvor aym anfang der schöpfung^/z: »Es istb nit güt, das
der mensch allein sye«.
Auß diesem allem volget by vnns gewißlich vnd sonderd allen zweifel: Welcher
mensch, ewer ioche5 vnnd was haltens oder thuns der lmmer sein magf, der eh, eh-
licherg werck6 7 oder auch anderer dienst halb, so die eh erfordert11 vnnd bringet, wo
sie recht gehalten würdt, erbar vnnd wol zu leben, notturftig ist, auch er1 her wider-
umb zu ehlichen wercken vnd anderem, das die ehe erheischet, zu leisten, taughch
vnnd willig, vnnd sich aber zu tregt, das imJ sein gemahel zü solichem ehhchen
dienst vntauglich würdt, also das by rechtem, erbarenk, gotsforchtigen verstandt17
on ein wunderwerck gottes durch die ordenlichen mittel, so vnns mgot gegen"2 den
furfallenden8 kranckheiten vnnd vnuermoglicheyten gegeben, nit zu verhoffen lst,
das imm sein gemahel imer9 wider11 zu ehlichem dienst tauglich werde, das so-
lichem0 hilff eins anderen ehlichen gemahels, von dem erp ehlicheq dienst vnnd gut-
that haben möge, inn keinen weg abzuschlagen sye.
Derhalb halten wirs darfür, wan ein mann oder weib, die schon etlich zeit mn der eh
hetten1 ehliche werck10 einander leisten mögen vnnd geleistet, hernaher aber hiezu
garr vntauglich wurden, vnnd das selbige also, dass by billichem1,1 65 r I erbarem ver-
standu keyne hoffnung were der besserung, das vals dann wdem anderen“"^, es sey
mann oder weib, wo sie, erbar* zuleben, ehliches diensts11 bedörffeny, zu vergunnen
r) hurerey: Ed. 1-3. - s) habe ein: Ed. 3. - t) fehlt in b und in Ed. 1-3.
u) —u) übergeschr. und eingewiesen m a. - v)—v) clar: b; klar: Ed. 1—3.
w) danach gestr.: steht: a. — x) Reich Gottes: b. - y) am Zeilenanfang ergänzt m a.
z)—z) Item: Ed. 1—3. — a)— a) vor den linken Rand geschneben und cingewiesen m a.
b) übergeschr. für gestr.: seye: a. - c) danach Absatzmarkierung Huberts m a.
d) ohn: b. — e)—e) wer: b; er sey, wer er wolle: Ed. 1-3. - f) niag, so dieser: Ed. 1 — 3.
g) eelichen: b. - h) korr. aus: fordert: a. - i) fehlt in Ed. 1-3. - j) ainem: b; einem: Ed. 1-3.
k) erbarn vnd: Ed. 1-3. - 1) fehlt in Ed. 1-3. - m)—m) gegen Gott: b. - n) fehlt in Ed. 1-3.
o) solche: Ed. 1-3. - p) fehlt in b; es: Ed. 1-3. - q) übergeschr. und eingewiesen in a.
r) haben: b. - s) fehlt in b. - t) billichen vnd: Ed. 1-3. - u) Leuten: Ed. 1-3.
v) —v) vor den Zeilenanfang geschrieben für gestr.: solichem: a; solchem: b.
w) —w) der andern Person: Ed. 1—3. — x) eelich: b. — y) bedurffte: Ed. 1—3.
1. I Kor 7,2.
2. offenbar, unverhüllt.
3. Mt 19,11-12.
4. Gen 2,18.
5. auch lmmer.
6. der ehehchen Beiwohnung. Vgl. »comugn officia«, BOL 15, S. 217.
7. rechter, ehrbarer, gottesfürchtiger Auffassung, Erkenntms.
8. auftretenden.
9. jemals.
10. eheliche Beiwohnung. Vgl. oben Anm. 6.
11. des ehehchen Beischlafs.