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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]; Buckwalter, Stephen E. [Oth.]; Schulz, Hans [Oth.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 10): Schriften zu Ehe und Eherecht — Gütersloh, 2001

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https://doi.org/10.11588/diglit.30230#0347
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12. VON DER EHE UND EHESCHEIDUNG

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lebens vnnd also lrer sehkeyt, Pwa sie der ehe nicht solten geprauchen, dann alleyn
kmder zu bekomerü’, Darumb dan S. Pauls die ehleüD ermanet, sich selb solichs
dinsts nit zu berauben, dan nur ein zeyt auß gemeyner bewilligung dem fasten vnnd
betten ob zu ligen, demnach sie wider sollen zusammen komen, damit sie der Satan
mt versüche1 von wegen der sücht, “durch dier die men- I 68v I schen zum lust, auch
vnordenhch, gezogen werden, hencket wol daran2, er schreibe das auß einer nach-
gebung vnnd nit auß gepot3. Dann er wolte, das alle menschen weren wie er, es habe
aber' leder sein gab von got, eyner so, der ander sunst.4 Damit hat er aber mt meer
dan leren wollen, das man soliche ehliche handlung mt fur ein volkomenheit oder
ein besonderen gots dienst achtete*, Dann sie “von got nur angesehen“, der men-
schen blodikeyt5, mangel vnnd presten6 'zu helffen1", doch nit allein der sücht halb
zu solichem fleischlichem lust, sonder auch vnnd meer wzu furderung der liebe vnd
freundschafft, vnd abzuwenden“' xdas eygen gesüch7 8, dadurch iedesx nur sein selb
vnnd ykeynes dery anderen recht achtet oder zu dienen wilhg zseyn willz8. Gar fil
ding seind dem menschen nutzhch vnnd notwendig vnnd von Got gepotten, angese-
hen “seine mengel“ vnd presten, die für sich selb sunst nit güt oder got gefellig weren.
Also6 hat got lmm dienst ehhcher werckc, welchen er nit allem zum kinder geperen,
wie vilen thieren, verordnet dhat, mt nur die bulerey^ vnnd andere vnordenliche ge-
süch des lüstsc, 4sonder auch das eygen gesuch vnd verlossen der anderen, vnd nem-
p) —p) von Bucer vor den linken Rand geschneben und eingewiesen; darunter m Klammern no-
tiert von Johann Wilhelm Baum: B[ucerus]: a.
q) Eegemacht: b. - r)—r) dadurch: Ed. 1-3. - s) aber ain: b. - t) achte: Ed. 1-3.
u) —u) dafur von Gott mt angesehen, sonder geschicht mehr darumb, das: Ed. 1 — 3.
v) —v) von Bucer vor den linken Rand geschneben und eingewiesen m a; damit geholffen wird:
Ed. 1-3.
w) —w) vom linken Rand eingewiesen m a; fehlt m b; das: korr. aus: des: a; gesuch: korr. aus: ge-
suchs: a.
x) —x) des aignen gesuchs, das jeder: b; das gesuch: korr. aus: des gesuchs; dadurch: übergeschr.
und eingewiesen für gestr.: das; jedes: korr. aus: jederr: a.
y) —y) kainer den; b; keiner dem: Ed. 1—3.
z) —z) von Bucer vor den linken Rand geschneben und eingewiesen für gestr.: verordnet lst vnnd
mt fur sich selb: a.
a) —a) sein mangel: b, Ed. 1—3.
b) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen für gestr.: Doch: a.
c) danach gestr.: wie letz angereget: a.
d) —d) hat, nit nur Buelerey: b; mcht nur die hurerey: Ed. 1—3.
e) vnzichtigen flaischlichen wolusts: b.
f) -f) von Bucer vor den linken Rand geschrieben und eingewiesen; darunter m Klammern no-
tiert von Johann Wilhelm Baum: Bfucerus]: a.
1. I Kor 7,5.
2. fügt hinzu.
3. I Kor 7,6.
4. I Kor 7,7.
5. Unvollkommenheit, Schwachheit.
6. Gebrechen, Fehler.
7. die Eigensucht.
8. Die Selbstsucht als Hauptsünde des Menschen und dessen Bestimmung durch Gott zum
 
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