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12. GUTACHTEN FUR DEN ULMER RAT
sWie fil hat vnns docli Gott süesser guter1 2 3 4 5 geschmack, geruch, farben, gestalten, ge-
töns vnd anderer lustlicher'1 vnnd zierlicher dingen“, erschaffen, da zu auch ge-
schicklikeyt vnnd kunst, das selbig alles artlich2 zugeprauchen, verlauhen3, Allesv
darumb, das die leütw sich hie mitx eynandery lieplich, lustlich2 vnnd anmütig ma-
chen on sonderen nutz, der weiters darauß komea. Solicher ley ist auch, das der Herr
den alten verordnet, zunb zeiten4 vor im5 gemeine zech6 zu halten, das best zu es-
sen vnnd Ctrincken vnndc frölich zusein,7 das dann anders nichs*1 vff tm hate, dann
das es dazu dienet1, das sie ire freintschafften inn vnnd mit got erfrischeten vnnd
mehreten. öDis*1 ist aber dan so ein grosser1 nutz, das er nit auß zusprechen ist. Dan
wo es an dem fehlet, das die leuü zu einander ware lieb vnnd lust haben, sok fehlets
am gantzen menschlichen leben. Stoht es vmb die liebe recht, so haltet sichs1 alles
woll. Darumb™ richtets auch Got® nmit vnns alles dahin”, das wir imm aneynander
mit allerley hilff vnnd ergetzung dienen, wie dan die summa vnnd das end8 des
gantzen gesatzes ist: °»hab den nechsten lieb° als dich selb«9. Alsop hat die ehliche
gemeynschafft, wo mann schon keyne kinder bekomet, noch dennocht den nutz,
das da durch nit allein das vnordlich gesuchq fleischlichs wolusts I 6<)v I vermitten10,
sonder auch zwischen weib vnnd man vnd volgends by vilen anderen, so beden ver-
s) —s) mit nachfolgendem »etc.« wie eine Kustode zur Texteinordnung unterschrieben m der Ce-
dula m a [der Abschmtt, der mit »Es welle sich« beginnt und mit »Wie fil hat vnns doch Gott süesser
guter« endet (S. 344,11—346,1), befindet sich auf einer Cedula]; Wieuil hat vns doch Gott süesser:
b.-
t) lustiger: b, Ed. 1-3.
u) von Bucer vor den linken Rand geschneben, an dieser Stelle eingewiesen, aber danach gestr.:
hat vns Gott: a.
v) von Bucer vor den linken Rand geschneben und eingewiesen m a; Alles aber: Ed. 1—3.
w) Menschen: b. — x) danach gestr. unleserhches Wort m a.
y) von Bucer durch Ergänzung am Zeilenanfang korr. aus: der; davor am linken Rand gestr. (Dit-
tographie): eyn: a.
z) lustiglich: b; lustig: Ed. 1-3. - a) kompt: Ed. 1-3. - b) zu etlichen: Ed. 1-3.
c)—c) zutrmcken vnd: b; zu trmcken: Ed. 1 — 3. — d) korr. aus: niitz: a. - e) hatte: Ed. 1—3.
f) dienete: Ed. 1—3. — g)—g) vom linken Rand eingewiesen fiir gestr.: Dan got: a.
h) Das: b. — 1) grosser: Ed. 1. — j) Menschen: b. — k) da: Ed. 1—3. — 1) sich: b, Ed. 2, Ed. 3.
m) Daruber: b. — n)—n) Dann Gott mit vns alles dahin nchtet: b; dahin: danach gestr.: richtet: a.
o) —o) Lieb deinen nechsten: b.
p) von Bucer iibergeschr. und eingewiesen für gestr.: Darumb: a.
q) gesuchte: Ed. 1-3.
1. anmutiger, ergötzhcher.
2. passend, geschickt.
3. verhehen. Zur Wortform vgl. Grimm 25 (= XII,1), Sp.769.
4. von Zeit zu Zeit.
5. lhm.
6. gemeinsames Mahl.
7. Vgl. Dtn 12,6-7.18; 14,26; 16,10-15; 26,10-11; 27,7; Jes 25,6-9.
8. der Zweck, das Ziel.
9. Mt 22,39. Vgl. Mt 22,37-40, weiter Röm 13,10; Gal 5,14.
10. vermieden.
12. GUTACHTEN FUR DEN ULMER RAT
sWie fil hat vnns docli Gott süesser guter1 2 3 4 5 geschmack, geruch, farben, gestalten, ge-
töns vnd anderer lustlicher'1 vnnd zierlicher dingen“, erschaffen, da zu auch ge-
schicklikeyt vnnd kunst, das selbig alles artlich2 zugeprauchen, verlauhen3, Allesv
darumb, das die leütw sich hie mitx eynandery lieplich, lustlich2 vnnd anmütig ma-
chen on sonderen nutz, der weiters darauß komea. Solicher ley ist auch, das der Herr
den alten verordnet, zunb zeiten4 vor im5 gemeine zech6 zu halten, das best zu es-
sen vnnd Ctrincken vnndc frölich zusein,7 das dann anders nichs*1 vff tm hate, dann
das es dazu dienet1, das sie ire freintschafften inn vnnd mit got erfrischeten vnnd
mehreten. öDis*1 ist aber dan so ein grosser1 nutz, das er nit auß zusprechen ist. Dan
wo es an dem fehlet, das die leuü zu einander ware lieb vnnd lust haben, sok fehlets
am gantzen menschlichen leben. Stoht es vmb die liebe recht, so haltet sichs1 alles
woll. Darumb™ richtets auch Got® nmit vnns alles dahin”, das wir imm aneynander
mit allerley hilff vnnd ergetzung dienen, wie dan die summa vnnd das end8 des
gantzen gesatzes ist: °»hab den nechsten lieb° als dich selb«9. Alsop hat die ehliche
gemeynschafft, wo mann schon keyne kinder bekomet, noch dennocht den nutz,
das da durch nit allein das vnordlich gesuchq fleischlichs wolusts I 6<)v I vermitten10,
sonder auch zwischen weib vnnd man vnd volgends by vilen anderen, so beden ver-
s) —s) mit nachfolgendem »etc.« wie eine Kustode zur Texteinordnung unterschrieben m der Ce-
dula m a [der Abschmtt, der mit »Es welle sich« beginnt und mit »Wie fil hat vnns doch Gott süesser
guter« endet (S. 344,11—346,1), befindet sich auf einer Cedula]; Wieuil hat vns doch Gott süesser:
b.-
t) lustiger: b, Ed. 1-3.
u) von Bucer vor den linken Rand geschneben, an dieser Stelle eingewiesen, aber danach gestr.:
hat vns Gott: a.
v) von Bucer vor den linken Rand geschneben und eingewiesen m a; Alles aber: Ed. 1—3.
w) Menschen: b. — x) danach gestr. unleserhches Wort m a.
y) von Bucer durch Ergänzung am Zeilenanfang korr. aus: der; davor am linken Rand gestr. (Dit-
tographie): eyn: a.
z) lustiglich: b; lustig: Ed. 1-3. - a) kompt: Ed. 1-3. - b) zu etlichen: Ed. 1-3.
c)—c) zutrmcken vnd: b; zu trmcken: Ed. 1 — 3. — d) korr. aus: niitz: a. - e) hatte: Ed. 1—3.
f) dienete: Ed. 1—3. — g)—g) vom linken Rand eingewiesen fiir gestr.: Dan got: a.
h) Das: b. — 1) grosser: Ed. 1. — j) Menschen: b. — k) da: Ed. 1—3. — 1) sich: b, Ed. 2, Ed. 3.
m) Daruber: b. — n)—n) Dann Gott mit vns alles dahin nchtet: b; dahin: danach gestr.: richtet: a.
o) —o) Lieb deinen nechsten: b.
p) von Bucer iibergeschr. und eingewiesen für gestr.: Darumb: a.
q) gesuchte: Ed. 1-3.
1. anmutiger, ergötzhcher.
2. passend, geschickt.
3. verhehen. Zur Wortform vgl. Grimm 25 (= XII,1), Sp.769.
4. von Zeit zu Zeit.
5. lhm.
6. gemeinsames Mahl.
7. Vgl. Dtn 12,6-7.18; 14,26; 16,10-15; 26,10-11; 27,7; Jes 25,6-9.
8. der Zweck, das Ziel.
9. Mt 22,39. Vgl. Mt 22,37-40, weiter Röm 13,10; Gal 5,14.
10. vermieden.